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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung
Autoren: Walter Jon Williams
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wurde nicht erwähnt. Sula wusste bereits, dass die Naxiden landeten, weil sie den Überschallknall gehört hatte, als die Shuttles heruntergekommen waren, und sie hatte mitgezählt.
    Die Naxiden kamen in Gruppen von jeweils acht Einheiten. Wenn es normale Shuttles des Militärs waren, dann befanden sich auf jedem achtzig Naxiden plus Ausrüstung. Es würde noch eine ganze Weile dauern, bis die gesamte Truppe auf dem Boden war. Vermutlich hatten sie gerade genügend Shuttles mitgebracht, um die Terminals auf der Oberfläche zu sichern, da sie die Haupttruppe vom Ring aus mit den Aufzügen nach unten schicken wollten. Ohne den Ring verzögerte sich die Landeoperation beträchtlich.
    Nach vier Schüben hörten die Überschallknalle auf. Die alte Regierung hatte die Zerstörung sämtlicher Treibstoffvorräte angeordnet, und die Naxiden mussten häufiger als geplant in der Umlaufbahn auftanken. Sula hätte zu gern gewusst, wie viel Treibstoff die feindliche Flotte mitgebracht hatte.
    Aus den Büchern über die terranische Geschichte wusste sie, dass es früher so etwas wie Boden-Luft-Raketen gegeben hatte. Davon hätte sie jetzt gern eine Batterie gehabt. Solche Waffen besaß die Flotte jedoch nicht, weil Raumschiffe nicht vom Boden aus kämpften. Auch die Polizei hatte sie nicht, weil sie solche Waffen nicht brauchte, um Verbrecher zu verhaften, und falls es zu Unruhen kam, setzte sie entweder kleine Handfeuerwaffen ein oder rief die Flotte, welche die Aufrührer zu Plasmawolken verdampfte.
    Das Team 491 saß in der kleinen Wohnung im Uferviertel, im Hintergrund lief ständig das Video. Wenn Macnamara nicht gerade Sport sah, verfolgten sie die Nachrichten. Die Naxiden hatten große Wettkämpfe angesetzt, um die Bevölkerung abzulenken, die jetzt schon unter Verknappung und Stromausfällen litt. Die Andirons waren die Favoriten und machten ihren Fans viel Freude. Macnamara hockte vor einem Stück Segeltuch, zerlegte und reinigte die Waffen des Teams und sah wie gebannt zu.
    Spence blieb im Schlafzimmer, das sie sich mit Sula teilte, und sah auf der Videowand eine endlose Serie von Liebesdramen. Sula bemühte sich, die Dialoge nicht mitzuverfolgen. Sie wusste nur zu gut, wie solche Romanzen im realen Leben verliefen.
    Dann knallte es wieder, und sie zählte sechzehn weitere Landungen. Danach wurde es wieder still. Vermutlich war den Naxiden jetzt endgültig der Treibstoff ausgegangen. Sie stellte sich vor, wie naxidische Militärpolizisten in Raffinerien stürmten und befahlen, die Produktion umzustellen.
    Um die Wartezeit zu überbrücken, arbeitete sie sich durch drei Bände mathematischer Rätsel und ein Geschichtsbuch mit dem Titel Europa im Zeitalter der Könige , bis endlich ihr Kommunikator zirpte und eine Textmail von Blanche anzeigte. Er wollte sich mit ihr um 5.01 im Allergikerrestaurant in Smallbridge zum Frühstück treffen, einem Bezirk der Unterstadt. Als sie die Botschaft las, kribbelte es auf ihrer Haut, und beinahe hätte sie erleichtert geschnauft. Mit weichen Knien stand sie auf, um ihr Team zu informieren.
    »Morgen früh«, verkündete sie. »In neun Stunden.«
     
    Die Gueis saßen händchenhaltend auf dem Sofa und sahen mit großen Augen dem Einsatztrupp 491 zu, der ihre hübsche Wohnung in einen Gefechtsstand verwandelte. Ihr kleiner Sohn döste auf dem Schoß seines Vaters. Die neunjährige Tochter war es rasch müde geworden, die drei schwer bewaffneten Soldaten zu beobachten, die vor Sonnenaufgang gekommen waren, und beschäftigte sich mit Videospielen.
    Sula hatte den Gueis erklärt, dass sie kein Kommunikationsmittel im Haus benutzen dürften. Ganz besonders sollten sie nicht die Polizei rufen. Das Einsatzteam war hier, um die naxidischen Rebellen zu bekämpfen, und wollte sich nicht in ihr Leben einmischen. Falls sie aber störten, würde es eine massive Einmischung geben.
    Die Gueis gehorchten klaglos. Anscheinend begriffen sie, dass sie ohnehin niemand fragen würde, ob sie bereit seien, ihr Wohnzimmer als Schlachtfeld zur Verfügung zu stellen.
    Das Kommando war ohne Zwischenfälle mitten in der Nacht zum Axtattle Parkway gefahren. Wegen der zeitweiligen Stromsperren war auf den Straßen nicht viel los gewesen, und zu Sulas Überraschung hatten sie in der Nähe ihres Ziels sogar einen legalen Parkplatz gefunden.
    Ein anderes Team war schon vor ihnen eingetroffen, hatte den Manager geweckt, ihm die Sondervollmachten gezeigt und ihm die Generalschlüssel abgenommen. Der Manager und seine
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