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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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gefiederter Raubvogel.
    »Sklaven!« Shusheeng machte eine herablassende Geste. »Sklaven sind Sklaven. Sie sind nötig. Es wird immer Sklaven geben.« Sie blickte auf mich herab, und ein Funken des alten Feuers kehrte in ihre Augen zurück. »Und, mein Lieber, du siehst wirklich lächerlich aus mit deinem scheußlichen Voskschädel auf dem Kopf!« Sie hatte nichts vergessen und zahlte es mir jetzt heim.
    »Aber die Voskschädel gewinnen diesen Kampf, Shusheeng.«
    »Ich appelliere an dich, Drak! Überleg doch, was du machst. Bitte – schließlich bist du mir etwas schuldig – deine wahre Loyalität gehört nicht Zair, du bist ja nicht einmal hier am Binnenmeer, im Auge der Welt geboren. Schließe Frieden zwischen Rot und Grün, dann lösen wir schon das Problem der Sklaven ...«
    Zu dem Raubvogel am leuchtenden Himmel hatte sich nun die weiße Taube gesellt. Die beiden Tiere umkreisten einander drohend. Wieder spürte ich meine Hilflosigkeit gegenüber den geisterhaften Mächten der Savanti und der Herren der Sterne, die hier auf diesem fernen Planeten aufeinandertrafen und mich zu ihrem Werkzeug ausersehen hatten für Zwecke, von denen ich keine Ahnung hatte.
    Shusheeng sah mein Gesicht und bewegte sich unwirsch im Sattel, und ich erkannte, daß sie unter der weißen Robe eine Rüstung trug. Sie zog die Zügel an und sagte: »Ich habe an deine Vernunft appelliert, Drak. Jetzt hör die Botschaft, die ich dir von meinem Bruder Glycas überbringen soll. Wenn ihr nicht sofort in eure Häuser zurückkehrt und die Waffen niederlegt, werdet ihr alle vernichtet ...«
    Ich trat einen Schritt zurück.
    »Jedes weitere Wort wäre überflüssig, Prinzessin. Sag Glycas, meine Antwort ist dieselbe wie in den Verliesen unter dem großen Saal na Priags. Er wird mich schon verstehen.«
    Eine Gruppe Oberherren ritt ungeduldig auf uns zu. Sie waren mit Bögen bewaffnet, die sie schußbereit erhoben hatten. Pugnarses begann sich mir zu nähern. Shusheeng hob ihre Reitpeitsche.
    Ein Pfeil sirrte von der gegnerischen Seite herbei. Er traf Pugnarses in den Hals. Der Sklave sank röchelnd zur Seite und versuchte mit letzter Kraft, den Pfeil herauszuziehen. Doch es war zu spät.
    »Dort!« brüllte ich aufgebracht. »Dort ist die Antwort an deinen niederträchtigen Bruder!«
    Sie schlug mir mit der Peitsche ins Gesicht, doch ich senkte den Kopf, und das Leder traf harmlos meinen Voskhelm. Als ich wieder aufblickte, ritt sie bereits zu den anderen Oberherren zurück.
    Ich mußte im Zickzack durch einen dichten Pfeilhagel zurücklaufen, doch ich bückte mich und zerrte Pugnarses zurück zu seinen Freunden. Holly beugte sich weinend über ihn.
    »Achtung! Fertigmachen zum Angriff!« rief ich meinen Männern zu – den Sklaven und Arbeitern aus den Slums. Die Phalanx formierte sich. Holly blickte von Pugnarses' Leichnam auf. Genal war bei ihr und zog sie hoch. »Ja!« brüllte ich sie an. »Ja! Jetzt führen wir die Schlacht zu Ende. Wir vernichten die unwürdigen Herren Magdags ein für allemal.« Und ich hob mein Langschwert. »Vorwärts!«
    Die Phalanx trabte im Gleichschritt los, und der Boden begann zu beben.
    Die Phalanx rückte vor. Die Lanzen waren alle im gleichen Winkel schräg nach vorn gerichtet. Die hellgelben Voskschädel schimmerten im opaleszierenden Licht dieser Welt. Die Stahlbögen der Armbrustschützen schimmerten. Jeder Mann meiner kleinen Armee war in Bewegung.
    Uns hatten sich inzwischen viele tausend andere Arbeiter und Sklaven angeschlossen, Männer und Frauen, die Waffen an sich gebracht hatten oder andere Werkzeuge oder Steine oder Latten als Waffen benutzten. Eine dichte Staubwolke wirbelte auf. Trompeten erklangen. Ich schritt weiter und wünschte mir, ich hätte Mayfwys Kettenhemd angezogen, doch es ging weiter, immer weiter ...
    Ich war mir nun sicher – so sicher man sich einer Sache sein kann –, daß wir die arroganten Oberherren besiegt hatten. Gegen die neue Waffe der Phalanx und der Lanze, unterstützt durch das Feuer der Armbrüste, hatten sie keine Chance. Begeistert rückte ich weiter vor. Rufe und Angriffsbefehle erschollen. Pfeile und Bolzen begannen sich in der Luft zu kreuzen.
    »Krozair! Krozair!« brüllte ich, schwang mein Langschwert und drängte voran, ringsum von Lanzen umgeben. Hollys Sextette schossen nun mit größter Genauigkeit. »Jikai! Jikai!«
    Wir würden gewinnen. Nichts konnte uns den Sieg mehr nehmen.
    In all dem Durcheinander, in all dem Kampfgetümmel, in all der Anspannung
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