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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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bereits wieder ein grüner Hauch im orangefarbenen Tageslicht Kregens?
    Bald liefen Männer und Frauen schreiend durch die Gassen und Höfe.
    »Genodras kehrt zurück! O weh! O weh!«
    Genal und Pugnarses hatten sich noch nicht wieder gefangen; für sie war ich noch immer der Schreiber, ihr Anführer. Ich ordnete an, daß der Prophet zu mir gebracht werden sollte.
    Schließlich kam er in meine Hütte, eine imposante Erscheinung. Holly, Pugnarses, Genal und Bolan versammelten sich an der Spitze einer Sklaventruppe aus allen Teilen der Bezirke. Ich kletterte schließlich auf das Dach unserer Hütte, um zu den Leuten zu sprechen. Meine Worte waren eine Folge von Gemeinplätzen über die Freiheit und unsere Pläne und über die Rache für unsere Toten. Ich brachte die Massen in Bewegung. Ich betonte, daß wir von unseren verbarrikadierten Slums aus eine Chance gegen die Magdager in ihren Rüstungen hätten.
    In dem Durcheinander der Menge schob sich eine pelzige Gestalt nach vorn und sprang neben mir empor. Das Fristlemädchen Sheemiff forderte Ruhe. Als die Sklaven schwiegen, rief sie: »Wir müssen kämpfen – oder wir sterben. Wenn wir ohne Gegenwehr sterben, sind wir auch nicht besser dran, als wenn wir vorher den Kampf versucht hätten! Dieser Mann, dieser Schreiber, ist ein großer Jikai. Folgt ihm – kämpft! «
    »Kameraden!« brüllte ich. »Wir werden kämpfen. Und wir können siegen, wenn wir die Waffen einsetzen, die wir hergestellt und an denen wir uns ausgebildet haben. Wir werden kämpfen – und gewinnen!«
    Nun folgten die hektischen Vorbereitungen auf die Belagerung. Wir zerrten unsere Barrikaden über die Gassen, brachten unsere Seil- und Grubenfallen an, holten die Lanzen und die Schilde, die Armbrüste und die Köcher mit Bolzen und setzten unsere gelben Voskschädelhelme auf. In Gruppen eingeteilt, nahmen wir unsere Posten ein.
    Neue Kommandanten wurden bestimmt, die die Truppen befehligen sollten. Wir vier – Pugnarses, Genal, Bolan und ich – wollten im Norden, Süden, Osten und Westen Aufstellung nehmen und die Flanken verteidigen. Wir schworen uns, bis zum Tode zu kämpfen. Ein letzter Handschlag – dann bezogen wir unsere Stellungen.
    Ich blickte zum Himmel auf und sah hoch oben eine weiße Taube kreisen. Ein Klumpen stieg mir im Hals empor. Die Savanti hatten mich also nicht vergessen. Es war lange her.
    Die Soldaten der Magdager zogen los, um die Sklavenrevolte niederzuschlagen. In ihren Reihen marschierten halbtierische Söldner – Fristles, Ochs, Rapas und Chuliks. Sie alle waren auf unsere Vernichtung aus.
    Ich übertrug Holly das Kommando über die Sextette der Armbrustschützen. Die Schilde waren verteilt und wurden von Jungen getragen, deren Aufgabe es war, unsere Männer vor den Lanzen und Pfeilen der Gegner zu schützen. Die Lanzenträger warteten auf mein Kommando. Ich hatte vorgesehen, daß der Prophet einen Teil meiner Aufgaben übernehmen sollte. Ich mußte die Flanke schützen, die zur Landseite hin lag, und ich wollte überall dort einschreiten können, wo der Angriff am stärksten erfolgte. Pugnarses hatte darauf bestanden, die Stadtfront zu übernehmen. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Obwohl er ein Langschwert an der Hüfte trug, hatte er sich mit einer Hellebarde ausgerüstet.
    Wir alle hatten uns etwas Zeit zum Schlafen genommen, doch das Leben eines Seemanns hatte mich daran gewöhnt, lange Zeit ohne Ruhe auszukommen. Die letzten Jungen und Mädchen kehrten von ihren Expeditionen zurück, auf denen sie in den Außenbezirken der Slums Fußangeln verstreut hatten. Reiterfallen, dünne Stricke waren quer über die Gassen gespannt worden, die den Sectrixes zu schaffen machen sollten. Hinter unseren primitiven, aber hoffentlich wirksamen Barrikaden erwarteten wir nun den Angriff der magdagschen Kämpfer, der Oberherren.
    Ein schwacher Wind bewegte den Staub. Vögel sangen ihr fröhliches Lied in der Luft des frühen Morgens, und ein Gyp – ein kleines hundeähnliches Wesen – tollte zwischen den Fußangeln herum.
    Die Oberherren, die auf ihre Kampfkraft und ihre gewohnte Autorität vertrauten, griffen in voller Stärke an. Sie wußten, daß wir uns Waffen geschmiedet hatten, denn Genal hatte mir zerknirscht anvertraut, er habe dem Gegner Muster einer Hellebarde und eines Breitschwerts gezeigt. Eine Lanze und eine Armbrust hatte er dagegen nicht in die Stadt schmuggeln können. Ich spürte, daß Genal seine Entscheidung bereute, uns aus Liebe zu einem
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