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Drake (German Edition)

Drake (German Edition)

Titel: Drake (German Edition)
Autoren: H. D. Klein
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wir die Wand entfernt haben.« Zwei Frames erschienen neben ihm, die ihm Scans von den Schneidestellen anzeigten.
    Sie wich mit Victoria einige Meter zurück.
    »Was ist mit dem Durchgang?«, fragte sie ihn. »Haben wir es zu dem Shuttle geschafft?«
    Verotroicx kletterte auf das Fahrzeug und gab den Leuten einige Anweisungen. »Keine Ahnung!«, antwortete er mit lauter Stimme.
    Das Metall der Schleuse gab mit kreischenden Tönen langsam nach.
    »Es sieht so aus. Jedenfalls befindet sich irgendetwas in der Schleuse. Frag Faith! Die sitzt an der Quelle!«
    Eben nicht, dachte sie erbost. Jeder schien sich im Augenblick mit etwas zu beschäftigen, das ihn von der entscheidenden Frage ablenkte.
    Erschrocken sprang sie einige weitere Meter zurück, als das Bergungsfahrzeug die tonnenschwere Rückwand ruckartig von der Schleuse abzog. Mit einem Aufheulen veränderten sich die Radstellungen des Fahrzeugs. Ohne weitere Zeit zu verlieren, wurde die Rückwand in einem Stück zur Seite wegtransportiert.
    Für einen Augenblick wurde es still, als tatsächlich das Shuttle zum Vorschein kam. Die rechte Seite sah schlimm aus. Sie schien wie von einer riesigen Stanzmaschine gerade ausgerichtet zu sein und wies keinerlei Konturen mehr auf.
    Caitlyn betrachtete erstaunt die Überreste.
    Immerhin. Das Shuttle war von Arthur beinahe punktgenau angeflogen und eingefangen worden.
    Den anderen erging es genauso. Ungläubig starrten alle das Shuttle an und gingen langsam darauf zu. Es dauerte einige Sekunden, bis erste Anweisungen für die weiteren Maßnahmen zu hören waren.
    »Wir müssen auf die andere Seite. Die Luke ist auf der anderen Seite!«
    »Licht! Wir brauchen mehr Licht!«
    »Die tragbaren Brenner hier herüber!«
    »Vorsicht vor austretenden Gasen. Die Protex geschlossen halten!«
    »Khartum! Kannst du uns hören? Jenaveve?« Das war Verotroicx.
    Keine Antwort.
    Caitlyn spürte eine Berührung an ihrem Arm. Es war Victoria, die sie mit nassen Augen ansah. Caitlyn zog sie zu sich heran.
    Ein zweites Bergungsfahrzeug war herangerollt und erhellte mit seinen Lichtflutern die Szene. Seitlich angebrachte Scans zeigten, wie die Luke von den Spezialisten vorsichtig aufgeschnitten wurde.
    In diesem Moment begann es, goldene Bänder zu regnen.
    Caitlyn wischte eines der imaginären Bänder ärgerlich zur Seite.
    Ein peinlicher Moment für Scherze dieser Art.
    Erst als hinter ihr jemandem ein irres Lachen entfuhr und dieser anschließend mit einem freudigen Johlen seine Freude herausschrie, beachtete sie die Aufschrift auf den Bändern.
    »Durchgang vollzogen. Standort: sieben Lichtjahre Entfernung von Drake. Arthur.«
    Caitlyn gefror das Blut in den Adern.
    »Was ist das für eine Scheiße?«, fragte Victoria neben ihr verwirrt. Sie zog an Caitlyns Protec und blickte scheu um sich. Überall waren aufgeregte Stimmen zu hören, die allmählich in Freudenschreie übergingen. »Mulholland! Sag schon! Was bedeutet das?«
    Caitlyn brachte es fast nicht über ihre Lippen.
    »Wir sind durch«, stammelte Caitlyn mit einem verlegenen Lächeln. »Wir haben es geschafft. Wir haben das Drake-System verlassen.«
    Victoria krümmte sich wie von einem Schmerz geplagt zusammen und ballte ihre Fäuste.
    Dann ging sie in die Hocke und schob ihren Helm nach hinten. Anschließend begann sie, hemmungslos zu heulen.
    Caitlyn stand alleine und konnte ihre eigenen Worte nicht fassen.
    Es war vorbei. Sie waren der Hölle entkommen.
    Unsicher beäugte sie ihre Umgebung. Konnte das wahr sein?
    Alle, außer denen, die am Shuttle arbeiteten, lagen sich in den Armen. Manche wälzten sich vor Freude auf dem Boden des Hangars.
    Jetzt konnte sie auch eine Bewegung auf ihrem Frame wahrnehmen. Tanzende Füße im Camp. Die Mädchen tanzten wie wild und ohne erkennbaren Stil. Ab und zu war ein jubelndes Gesicht zu erkennen, das für einen Moment glücklich in den Scan blickte.
    Faith? Elisabeth Regina? Oder Delfyn? Sie konnte es in dem Durcheinander und in der Schnelligkeit der Bewegungen nicht erkennen.
    »Können wir hier den Job noch erledigen, bevor alle ausrasten?«, hörte sie die gefasste Stimme von Verotroicx. Trotz ihrer Nüchternheit kam eine Spur von Ergriffenheit durch.
    Caitlyn öffnete ebenfalls ihren Helm und konnte einen befreienden Schluchzer nicht unterdrücken. In ihre Ohren dröhnte es leise. Ihre Anspannung wollte sich entladen, aber sie ließ es nicht zu.
    Verotroicx hatte recht. Es war noch nicht zu Ende.
    Sie ging zu einem kleinen Aufenthaltsbereich
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