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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition)
Autoren: G. A. Aiken
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zurück in die Südländer schicken. Ein paar Jahre Verbannung, während die anderen aus eurer Sippe um Ruhm oder Tod kämpfen, könnten meine Argumente vielleicht verdeutlichen.«
    Wie erwartet, konnte Rhona das Entsetzen über diese Drohung in den Augen der beiden sehen. Es war eine Drohung, die sie durchaus wahrgemacht hätte – wenn die rohe Kraft und Gewalt dieser beiden Dummköpfe entbehrlich gewesen wäre. Aber das wussten diese beiden Kleingeister niederen Ranges natürlich nicht.
    »Bitte nicht, Rhona«, bettelte Éibhear. »Es wird nicht wieder vorkommen.«
    »Das wird es nicht«, bekräftigte Celyn. »Schick uns bloß nicht zurück.«
    »Ich weiß nicht …«, zierte sie sich.
    »Wir werden nie wieder gegeneinander kämpfen.«
    »Nie wieder.«
    Rhona machte sich nicht die Mühe, den beiden einen Eid darauf abzunehmen. Was hatte es für einen Sinn, wenn sie nicht einmal begriffen, dass sie gerade logen? Aber wenigstens konnte sie sicher sein, ihnen ein wenig Angst eingejagt zu haben.
    »In Ordnung«, sagte sie schließlich und beobachtete, wie die Körper der beiden vor Erleichterung in sich zusammensackten. »Aber wenn ich euch noch ein einziges Mal beim Kampf gegeneinander erwische …«
    »Das wirst du nicht«, versprach Éibhear rasch. »Das wirst du bestimmt nicht.«
    »Das will ich euch auch geraten haben«, warnte sie.
    Mit diesen Worten verließ sie die Kammer und ging zu ihrem götterverdammten Bad.
    Éibhear der Blaue warf seinem Vetter einen grimmigen Blick zu. »Das ist deine Schuld.«
    »Meine Schuld? Du hast doch angefangen!«
    »Ich soll angefangen haben? Wenn du deine Hormone im Zaum …«
    »Dieses Thema schon wieder? Wirklich?«
    »Ja, wirklich!«
    »Ich kann dir versichern, Vetter, dass alles, was ich mit Izzy gemacht habe, auf ihre ausdrückliche Zustimmung gestoßen ist!«
    Wieder standen sie einander Brust an Brust gegenüber, und Éibhear genoss die Tatsache, dass er seit seinen letzten Wachstumsschüben ein wenig größer als Celyn war.
    »Das kann einfach kein weiterer Streit sein, den ich da höre«, rief Rhonas Stimme von draußen herein. »Ich weiß es ganz genau.«
    Austell der Rote kam hereingestürmt und drängte sich zwischen die beiden. »Nein, nein«, brüllte er nach draußen. »Du hörst rein gar nichts!« Er schob die beiden auseinander, wie es Rhona vorhin getan hatte. »Überhaupt nichts.«
    Austell, ein Soldatenkamerad und Freund von Éibhear und Celyn, sah die beiden Drachen finster an. »Was ist los mit euch? Dieses Gestreite muss aufhören.«
    »Der Trottel da ist schuld«, fauchte Celyn.
    »Ich?«
    »Geh.« Austell schob Celyn von sich weg. »Geh einfach.«
    »Ich habe sowieso Wachdienst«, sagte dieser und stapfte davon.
    »Stirb keinen tragischen Tod, während du da draußen bist«, rief Éibhear ihm nach.
    »Halt das Maul!«
    Austell schüttelte den Kopf. »Vettern sollten nicht so miteinander streiten.«
    »Das ist seine Schuld.«
    »Und alles nur wegen einer Frau.«
    »Sie ist unschuldig.«
    Austell zuckte die Achseln. »Da habe ich anderes gehört.«
    Éibhear packte seinen Freund an der Kehle und rammte ihn gegen die Wand, noch bevor er begriffen hatte, was er gerade tat.
    Austell befreite sich aus dem Griff von Éibhears Klaue und meinte: »Wann wirst du endlich zugeben, was deine Gefühle ihr gegenüber …«
    »Sie ist meine Nichte.«
    »Sie ist nicht blutsverwandt mit dir.« Er klopfte Éibhear auf die Schulter. »Sei klug, mein Freund. Keine Frau auf der ganzen Welt ist es wert, dass man um sie kämpft.«
    »Ich kämpfe um niemanden. Ich beschütze lediglich eine Verwandte.«
    »Glaubst du den Mist wirklich, den du erzählst?«
    Éibhear seufzte und ging davon, weil er sich etwas zu essen besorgen wollte. »Im Allgemeinen schon.«
    Vateria, die älteste Tochter aus dem Hause Atia Flominia, betrat das Zimmer, in dem sich ihre jüngeren Schwestern zum abendlichen Ausgehen bereitmachten. Die Söhne von Laudaricus, dem menschlichen Führer dieses Landes, veranstalteten Spiele, und Vaterias Familie würde ihnen die Ehre ihrer Anwesenheit auf der königlichen Tribüne erweisen. Alle Familienmitglieder würden in menschlicher Gestalt teilnehmen, wie sie es oft taten, aber sie erlaubten ihren Menschenuntertanen niemals zu vergessen, wer oder was sie in Wirklichkeit waren.
    Denn sie waren die wahren Herrscher dieses Landes. Sie geboten schon seit den letzten sechshundert Jahren über die Quintilianischen Hoheitsgebiete. Sie waren Eisendrachen.
    Es hatte
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