Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition)
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
wurde.
    »Was ist?«, rief sie über ihn hinweg.
    Eine ihrer Schwestern – er wusste nicht, welche es war – erschien im Höhleneingang. »Sie tun es schon wieder.«
    Rhonas Knurren war so heftig, dass Vigholf kurz erwog, ihr aus dem Weg zu gehen. Er tat es nicht, aber immerhin war ihm der Gedanke gekommen.
    »Bei den unheiligen Göttern von Mist und Feuer, ich werde sie beide umbringen!«, schrie sie. »Und wenn nicht sie, dann … diese Frau . Dann hört der ganze Zentaurenmist vielleicht endlich auf!«
    Rhona drängte sich an ihm vorbei und marschierte in die Richtung, die ihre Schwester ihr gewiesen hatte, und ließ Vigholf einfach stehen. Anstatt ihr zu folgen, ging er in die Richtung weiter, in der sie vorhin unterwegs gewesen war. Nach wenigen Minuten kam er zu dem unterirdischen Wasserfall. Das war also ihr Ziel gewesen. Diese Frau mochte wohl ein gelegentliches Bad. Aber wie immer waren ihr die Bedürfnisse der anderen dazwischengekommen. Pech für sie.
    Rhona stürmte durch die Kammern und Kavernen, in denen die Drachen aus den unteren Rängen hausten, wenn sie nicht gerade draußen im Feld waren.
    Wie Rhonas Schwester gesagt hatte, taten es ihre Vettern schon wieder, während der Rest der jungen Rekruten in einem Kreis um sie herumstand. Es wurden Münzen hin und her gereicht, Wetten angenommen und der jeweilige Favorit angefeuert.
    Rhona kochte. Sie hatte genug von alldem. Sie zwängte sich an den Soldaten vorbei und packte die beiden jungen Männer bei den Flügeln. Mit einer Stärke, die daraus resultierte, dass sie ihre Brüder aufgezogen hatte, riss Rhona sie erst auseinander und rammte sie dann wieder zusammen. Ihre harten Köpfe prallten gegeneinander, und verwirrt taumelten sie umher.
    »Es reicht !«, bellte sie und stieß die beiden in die zuschauende Menge. »Ich bin diesen Zentaurenmist leid!«
    »Er hat angefangen …«
    »Du hast angefangen …«
    Rhona stieß eine Flamme aus – zuerst auf den einen gerichtet, der gegen die Wand geschleudert wurde, und dann auf den anderen, der nun über den Höhlenboden rollte.
    »Ich habe gesagt: Es reicht! «
    Sie sah die anderen Rekruten an. »Hinaus! Ihr alle!«
    Sie stolperten davon, als ob die Götter des Todes hinter ihnen her wären.
    Als sie endlich mit ihren Vettern allein war, sagte Rhona: »Ich glaube euch beiden nicht. Seit fünf Jahren muss ich mich jetzt schon mit diesem Mist herumschlagen. Seit fünf Jahren sehe ich zu, wie ihr beide euch wie Kampfhunde an die Gurgel geht!« Sie schüttelte den Kopf. »Diese Schlampe muss eine sehr interessante Muschi haben.«
    Éibhear der Blaue, ihr königlicher Vetter und jüngster Nachkomme Ihrer Majestät, richtete sich zu seiner ganzen Größe auf. »Rhona! Das ist meine …«
    »Wenn du jetzt ›Nichte‹ sagst, reiße ich dir die Lippen ab! Wir beide wissen doch, dass Izzy eben nicht deine Nichte ist, du Trottel. Sie ist bloß eine Hure, die sich zwischen zwei Vettern gestellt hat!«
    Ihr nicht einmal entfernt königlicher Vetter Celyn der Schwarze fasste Mut und baute sich ebenfalls vor ihr auf. »Wage es nicht, so über Izzy zu reden. Wenn es irgendjemandes Schuld ist, dann seine!« Anklagend zeigte Celyn mit einer Kralle auf seinen Vetter. »Dieser durchgeknallte Verrückte!«
    »Du hast die Lage ausgenutzt!«
    »Das ist eine Lüge!«
    » Haltet das Maul! «
    Beide Männer knurrten und wandten den Blick voneinander ab.
    Und all das nur wegen eines weiblichen Wesens. Nicht einmal wegen einer Drachin, sondern wegen einer bloßen Menschenfrau. Als die Menschen und Drachen, aus denen sich die Truppen von Annwyl der Blutigen und der Drachenkönigin Rhiannon zusammensetzten, vor ein paar Jahren auf den Westlichen Ebenen gegen die Stämme gekämpft hatten, hatte die Adoptivtochter von Éibhears Bruder Briec beschlossen, es sei eine gute Idee, sich Celyn als Liebhaber zuzulegen. Und seitdem litt der ganze Rest unter der dämlichen Entscheidung dieses Mädchens.
    »Vielleicht habt ihr noch nicht bemerkt«, betonte Rhona, »dass wir uns mitten in einem götterverdammten Krieg befinden. Vielleicht habt ihr noch nicht mitbekommen, dass ihr beiden Idioten immer eure Kameraden gefährdet, wenn ihr so etwas tut. Unsere Truppen riskieren jeden Tag ihr Leben, und ihr beide hackt aufeinander ein wie erboste Vögel. Als ob ihr nichts Besseres zu tun hättet!«
    »Rhona …«
    »Ich will es nicht hören, Éibhear. Nicht ein einziges Wort!«
    Sie stemmte die Vorderklauen in die Hüften. »Ich sollte euch beide
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher