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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire
Autoren: G. A. Aiken
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zugefügt
hatte, als sie sich an ihn angeschlichen und ihn mit ihrem Schwanz aufgespießt
hatte. Und das, nachdem er ihr nutzloses Leben gerettet hatte.
    Ragnar senkte hastig
die Klaue.
    »Nein, danke.«
    »Eine schlimme Narbe.
Manche brauchen ewig, bis sie heilen.«
    »Die Hexe im Wald,
Mylady?«
    »Oh, ja, ja. Sei doch
bitte so lieb und bring sie mir. Lebend.«
    »Warum?«
    »Na ja, sie ist meine
Schwester und die Verräterin meines Throns. Wenn ihr also jemand den Kopf
nimmt, dann sollte das doch ich sein. Meinst du nicht auch?«
    Ihr Götter. Esyld. Sie
wollte Esyld. Eine mächtige Hexe und ausgezeichnete Heilerin, und Teil der
Außenebenen, solange Ragnar denken konnte. Und im Gegensatz zu vielen anderen
wusste er seit Jahren, wer sie war. Königin Rhiannons Schwester, die aus den
Südländern geflohen war, als ihre Schwester an die Macht kam. Allein aus diesem
Grund, und soweit er wusste aus keinem anderen, war Esyld die Schöne für die
Getreuen der Königin zu Esyld der Verräterin geworden.
    »Oder du kannst sie
dort lassen, Majestät«, schlug er vor. »Sie fügt dir keinen Schaden zu.«
    »Sieh an, sieh an, du
scheinst meine Schwester gut zu kennen.« Sie kicherte. »Aber du wirst sie zu
mir bringen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Ganz einfach. Dann
lasse ich die wild gewordene Verwandtschaft meines Gefährten auf sie los wie
ein Rudel beutehungriger Wölfe auf ein verwundetes Reh. Wäre dir das lieber?«
    »Als wir vor zwei
Jahren miteinander gesprochen haben, wusstest du auch schon, wo deine Schwester
war. Aber du hast dich jetzt entschieden, sie gefangen zu nehmen. Warum?«
    »Weil man ja nie weiß
… es könnte ja sein, dass ihr ein attraktiver junger Denker von einem Drachen
das nutzlose Leben rettet. Aber nur, wenn sie es lebend zu mir schafft. Und die
Sippe meines Gefährten wird dafür sorgen, dass sie es niemals lebend bis zu mir schafft. Sie können
Verräter nicht ausstehen.«
    »Und du bist dir so
sicher, dass sie eine Verräterin ist?«
    Ihr Lächeln war
grausam. »Ich muss mir nicht sicher sein. Ich bin Königin. Und jetzt« – sie
warf ihm mit ihrem Schwanz noch eine Frucht zu, bevor sie sich wieder auf den
Baum konzentrierte – »gute Reise, mein leichtes Nieseln. Ich freue mich
wirklich darauf, dich persönlich wiederzusehen. Oh!« Sie hob eine Kralle, ihr
Blick richtete sich in weite Ferne, bevor sie seufzte, den Kopf schüttelte und
etwas vor sich hinmurmelte wie: »Dieses Mädchen«, und dann zu Ragnar sagte:
»Und noch etwas …«
    »Ja?«
    »Kennst du einen Baron
Bamp… irgendwas? In den Außenebenen?«
    »Bampour?« Auf die
Rückfrage hin zuckte sie die Achseln. »Ja, ich kenne ihn.« Ein sehr
unangenehmer Kerl, mit dem Ragnar bisher nur wenig zu tun gehabt hatte. »Was
ist mit ihm?«
    »Über sein Gebiet
würde ich nicht fliegen. Ihr seid wahrscheinlich besser beraten, es zu Fuß zu
durchqueren.«
    Normalerweise hätte er
die Stadt und die Ländereien des Barons ganz gemieden, aber es war der
einfachste Weg zu dem Wald, wo Esyld die Weise lebte. »Warum?«
    »Musst du alles
hinterfragen, mein kecker kleiner Platzregen?«
    »Um genau zu sein …«
    All die Schönheit um
Ragnar herum flirrte, der Zauber endete und nahm die Sonnen, das Gras, die
Bäume und die unbeständige Monarchin mit sich.
    »… ja!«
    Er war wieder auf
seinem Plateau; das reife Obst, das die Königin nach ihm geworfen hatte, war
vor seinen Klauen liegen geblieben. Ihr Götter. Dieses Weib.
    Mit einem hörbaren
Ausatmen hob er eine Frucht auf und hielt sie in den Krallen.
    Aber … so viel Macht.
    Doch bevor er sich
setzen und darüber nachdenken konnte, wie sie etwas so Unglaubliches hinbekam,
fing dieses verdammte Jucken wieder an!
    Ragnar warf das Obst
weg und kratzte die verheilte Wunde auf seiner Brust. Sie war vielleicht
verheilt, aber dieses Jucken! Götter, dieses Jucken! An manchen Tagen trieb es
ihn in den Wahnsinn. Vor allem, wenn er seine Rüstung anhatte. Und nichts, was
er in den letzten zwei Jahren versucht hatte, hatte viel dagegen geholfen. Er
hatte Salben probiert, Zauber, Balsam … alles! An manchen Tagen konnte er kaum
denken wegen dieses verdammten Juckens. Und manchmal vergaß er die Wunde
tagelang ganz, manchmal sogar für Monate. Aber jetzt, wo die verdammte Königin
ihn daran erinnert hatte …
    Zornig brüllend nahm
Ragnar seine menschliche Gestalt an, ließ sich auf ein Knie sinken und kratzte
seine menschliche Haut auf Teufel komm raus. Wenn er sich nicht die Schuppen
ausreißen wollte
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