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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire
Autoren: G. A. Aiken
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– was er nur höchst ungern wollte –, war dies die einzige Art,
das verdammte Ding richtig zu kratzen. Es fühlte sich sogar so gut an, mit den
menschlichen Fingern seine Brust zu kratzen, dass er die Eiseskälte überhaupt
nicht bemerkte – und dass er nicht mehr allein war.
    »Äh … Bruder?«
    Ragnars Hand blieb auf
seiner Brust liegen, aber er drehte sich nicht um. »Was?«
    »Die anderen fragen
sich, ob du zurückkommst. Oder soll ich dich in Ruhe lassen, damit du dich
weiter … selbst berühren kannst? Und wo kommt das Obst her?«
    »Ich berühre mich
nicht …« Ragnar formulierte seine Antwort nicht zu Ende. Ehrlich, warum auch?
»Wer kann in den nächsten Wochen für uns übernehmen?«
    »Für uns?«
    »Für dich, mich und
Meinhard.« Ihr Vetter war ein mächtiger Kämpfer und in jeder Lage ein guter
Beistand. Außerdem war er loyal – und Loyalität bedeutete Ragnar alles.
    »Onkel Askel. Er ist
von den Eislandgrenzen zurück, und er wird dieses Gesindel auf Kurs halten.«
    »Gut. Wir brechen in
zwei Stunden auf.«
    »Wohin?«
    »In die Südländer. Und
wir nehmen den Blauen mit. Also hol ihn am besten her.«
    »Ich kümmere mich
darum.«
    Ragnar nickte und
starrte über seine kalte, grausame Nordland-Heimat hinweg. Er wünschte, er
könnte die Befehle der Drachenkönigin ignorieren, aber etwas sagte ihm, dass
das sehr töricht wäre. Er war niemals töricht. Diesen Luxus konnte er sich
nicht leisten. Also würde er in die Südländer zurückkehren und bei den faulen
Feuerspuckern nicht nur seine eigene Sicherheit riskieren, sondern auch die
eine Drachin wiedertreffen, die er nie hatte wiedersehen wollte.
    Und während Ragnar an
die grausame Schlange dachte, bewegte sich seine Hand wieder zu der juckenden
Narbe auf seiner Brust. Er hielt aber mitten in der Bewegung inne, als ihm
bewusst wurde, dass er immer noch nicht allein war.
    »Sonst noch etwas,
Bruder?«, fragte Ragnar.
    »Na ja … willst du das
ganze Obst essen oder es hier draußen liegen lassen, bis es gefroren und
nutzlos ist?«
    Ragnar hob das Obst
mit beiden Händen auf und warf es, ein Stück nach dem anderen, seinem Bruder an
den dicken, fetten, schuppenbedeckten Kopf.
    Als er Vigholf wieder
nach drinnen getrieben hatte, wandte sich Ragnar erneut den Bergen zu, die er
sein Zuhause nannte, während sich sein Bruder beschwerte: »Du hättest es mir
auch einfach geben können, Ragnar!«
     
    Er war jetzt Baron
Bampour. Er regierte dieses Land. Natürlich musste es eine angemessene Zeit der
Trauer geben, doch wenn das erst erledigt war, würde er alles in die Hand
nehmen.
    Doch zuerst, bevor er
sich über all das Sorgen machte, würde er sich die Mörderin seines Vaters aus
der Nähe ansehen.
    Seine Männer hatten
sie mit dem schlimmsten Abschaum allein gelassen, den es auf dem ganzen Gebiet
seines Vaters … nein seinem Gebiet gab. Nicht lange genug, um sie umzubringen, aber lange genug, damit ihr
klar wurde, dass die Tage vor ihrer Hinrichtung die schlimmsten ihres Lebens
werden würden. Sie verdiente es natürlich. Erstens weil sie seinen Vater
getötet hatte. Und zweitens weil die kleine Hure ihn einfach abgewiesen hatte,
als er sie in sein Bett gebeten hatte. Und das sogar, nachdem er ihr diese
hübschen Ohrringe geschenkt hatte.
    Aye. Ihre letzten Tage
auf dieser Erde würden sie diese Entscheidung bereuen lassen. Dafür würde er
sorgen.
    Hinter seinen Männern
ging Baron Bampour in den hintersten Winkel des Kerkers. Seine Männer hatten
ein paar Fuß vor der Zelle dieser Schlampe angehalten und rührten sich nicht.
    Voller Vorfreude
drängte er sich ungeduldig an ihnen vorbei. Die kleine Hure hatte ihnen den
Rücken zugewandt, und er rief aus: »Nun, Mylady …«
    Erschrocken, mit weit
aufgerissenen Augen, wirbelte sie herum, immer noch kauend, während ihr ein
langer Schwanz aus dem Mund hing.
    Baron Bampour und
seine Männer schauten auf die Stelle, wo normalerweise der bösartige
Straßenköter saß, den sie hielten, um diesen Abschaum im Zaum zu halten. Seine
Kette war noch da, das letzte Kettenglied war aufgebogen. Gleichzeitig blickten
Bampour und seine Männer die Frau an. Immer noch kauend, hob sie einen Finger
und bedeutete ihnen zu warten. Seine Männer machten einen Schritt rückwärts,
aber Bampour sah sich die Zelle an. Ein zerrissenes Lederhalsband lag vor ihren
zierlichen nackten Füßen. Und die Mörder, Vergewaltiger und Diebe, die die
Zelle mit ihr teilten, waren in eine Ecke zurückgewichen. Mit großen
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