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Draculas Goldschatz - Gruselroman

Draculas Goldschatz - Gruselroman

Titel: Draculas Goldschatz - Gruselroman
Autoren: Robert Lory
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zu?“
    Mercea starrte sie an. „Wie Sie das Leben der beiden anderen beendet haben?“
    „Warum sollte ich mir die Mühe machen, dich zu belügen? Ja - wie ich das Leben der anderen beendete. Und wie ich das eure beenden werde.“
    Sie stand nun vor ihnen, kaum kontrollierte Erregung im wilden Blick. Speichel erschien in ihren Mundwinkeln. Ihre roten Lippen öffneten sich und enthüllten Zähne, die im Mondlicht spitz und glänzend aussahen, so kam es Mercea jedenfalls vor.
    Ihre Augen richteten sich auf Nicolae.
    „Sag mir, daß ich schön bin.“
    „Ich - ich soll Ihnen...“
    „Du sollst mir sagen, daß ich schön bin, und ich werde dein Leben schonen. Sag mir, daß du mich gern küssen möchtest.“
    „Ich...“
    „Lassen Sie ihn in Ruhe!“ befahl Mercea. „Diesmal haben Sie kein Glück, Sie - Sie Teufelin! Was ich in meiner Hand halte, wird Sie in die Hölle bannen. Hier, sehen Sie!“
    Mit der dramatischen Gebärde eines Teufelsaustreibers reckte er ihr das schmiedeeiserne Kreuz entgegen.
    Die Frau lachte. Sie warf den Kopf zurück und lachte wie über einen ungeheuer lustigen Scherz, als sei sie das Opfer eines plötzlichen Hysterieanfalls geworden. So plötzlich das Lachen begonnen hatte, hörte es wieder auf. Ihre Stimme war wie Eis.
    „Der alte Graf Dracula würde seine helle Freude an euch einfältigen und abergläubischen Tölpeln haben, die ihr noch heute daran glaubt, daß ein solches Symbol vor einem schrecklichen Tode schützen kann. Aber ihr werdet sehen, meine zwei gesunden und kräftigen Freunde, daß der Tod, den ich zu bieten habe, nicht so schrecklich ist. Es ist kein qualvoller Tod, der Schmerz ist nur vorübergehend. Ihr werdet sehen.“
    Mit schneller Bewegung wandte sie sich an Nicolae. „Auch du wirst sehen. Aber du sollst nicht sterben. Du hast ein Gesicht und einen Körper, die mir gefallen, so nervös du auch bist. Dich werde ich heute abend lieben wenn du willst. Und glaube, daß du willst. Was meinst du?“
    „Ich - ich weiß nicht...“
    „Ich verstehe. Der Wahnsinn hat dich schon im Griff, hält dich so fest, daß du dich nicht bewegen kannst. Ist das wahr?“
    „Ich...“
    „Keine Bewegung!“ befahl sie, einen langen, dünnen Zeigefinger auf ihn gerichtet. Und es war so. Er konnte sich nicht bewegen! Nicht einmal als sie...
    Sie blickte zu Mercea. „Ich habe es eilig, mich mit meinem verrückten Liebhaber zu vereinigen“, sagte sie boshaft. „Ohne deine Anschuldigungen wäre meine Wahl vielleicht auf dich gefallen. Aber du bist zu vernünftig. Du würdest dich daran erinnern, daß ich sagte, ich sei für den Tod deiner Schwester und ihres Liebhabers verantwortlich. Darum bleibt mir keine andere Wahl. Du hast selbst den Tod erwählt, als du diesen Berg erstiegst und in meine Burg kamst.“
    Mercea zuckte nicht mit der Wimper, als sie vor ihn hintrat. „Wenn die geistliche Kraft dieses Kreuzes Sie nicht zurückhalten kann, so wird es mir eben als Keule dienen.“
    „Du wirst sie nicht sehr nützlich finden, das garantiere ich dir“, erwiderte sie.
    Sie war jetzt so nahe, daß Mercea sie treffen konnte.
    Er versuchte es.
    Und schrie auf.
    Mit stierem Blick, nur halb verstehend, sah Nicolae seinen Freund sterben. Es war gräßlich. Doch er konnte seine Augen nicht abwenden, er stand wie erstarrt.
    Bald war sie mit Mercea fertig. Sie kehrte der leblosen Gestalt den Rücken und trat vor Nicolae hin.
    „Mich friert“, sagte sie, einen Anflug von Geringschätzung in der Stimme, „wärm mich, und du wirst diese Nacht überleben.“
    Als ihre eisigen Arme seinen Hals umschlangen und ihre Lippen die seinen berührten, wollte Nicolae schreien, aber er konnte es nicht und wagte es auch nicht. Er hatte gesehen, was Mercea zugestoßen war. Wenn er dieser Frau nicht zu willen war, mußte er das gleiche Schicksal erleiden...
    Und so schrie er nicht, nicht hörbar. Aber als sie seinen Hinterkopf umfaßte und sein Mund die seltsam flüssige Hitze ihrer Lippen berührte, versuchte sich etwas in ihm aufzubäumen.
    Und dieses Etwas zerbrach unter der Spannung.

5.
    „Wieviel, Ktara?“ fragte Harmon. „Wieviel Gold verwahrt Ihr Meister unter seinen Schloßruinen? Können Sie uns einen Dollarbetrag nennen?“
    Es war Spätnachmittag. Ktara hatte dem Professor eine Tasse Kaffee aus der Küche des modernisierten alten Herrenhauses gebracht. Sie stellte das Tablett auf seinem Schreibtisch ab und sagte achselzuckend: "Milliarden.“ Nach einem Moment fügte sie hinzu: „Wenn man
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