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Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Titel: Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba
Autoren: Stefan Wolf
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hoffe, er war nicht gleich
tot. Ich hoffe, er hat gelitten.“

    „Bist du so voller Hass?“
    „Kluges Mädchen. Ja, ich
ersticke daran.“
    Sein Blick war furchtbar. Sie
fröstelte. Sie konnte Vonlipp nicht ansehen und wurde sehr klein in ihrem
Sessel.
    „Ich will aber nicht ersticken.
Verstehst du? Nein, du verstehst gar nichts. Du kannst dir nicht vorstellen,
was das heißt: Sieben Jahre lang habe ich mir Tag für Tag ausgemalt, wie ich
mich an ihm räche. Immer wieder. Es war das einzige Ziel, das ich noch hatte. Und
nun? Nichts. Er ist nicht mehr da. Ich bin hier und ersticke an meiner Wut, an
meinem Hass.“
    „Aber das ist doch dein Glück“,
rief sie. „Wenn er noch da wäre und du würdest ihm was antun — für ewig kämst
du dann hinter Gitter.“
    Er verzog das Gesicht. „Das habe
ich einkalkuliert. Sogar lebenslänglich. Tut mir Leid, Verena. Der Druck muss
weg. An Bert kann ich mich nicht mehr rächen. Aber du warst sein Liebling. Wenn
ich mich an dich halte, treffe ich indirekt auch ihn. Du trittst jetzt an seine
Stelle.“ Fassungslos sah sie ihn an. „Das... meinst du nicht wirklich. Das wäre
Wahnsinn.“
    „Mein Wahnsinn“, sagte Vonlipp.
„Mir gefällt er.“
    Und mit dem Lächeln eines
Henkers zog er die Pistole aus der Tasche.

3. Einen
Knasti interviewen
     
    „Mit Verena Holik habe ich alles
vereinbart“, berichtete Gaby. „Morgen nach der Schule treffen wir sie. Dann
gemeinsam zu Albert Wichmann. Dort führt sie uns praxisnah vor, wie sie ihren
Job macht. Ausgerechnet bei dem alten Wichmann! Da hat mir der Zufall geholfen,
Amigos. Ich kenne nämlich Carina sehr gut. Das heißt, man wird uns dort
reinlassen in die klotzige Villa. Es gibt keine Probleme.“
    „Wer ist Carina?“, fragte Tim.
    TKKG, beschäftigt mit Kriegsrat
fürs Interview, bevölkerten noch immer Gabys duftendes Mädchenzimmer. Über der
Altstadt verhallten die Glocken des Doms und waren eindeutig lauter als Oskars
Schnarchen. Tim war wieder in den Schneidersitz gesunken, schnellte aber hoch,
als Gabys Mutter herein kam. Auch Karl und Klößchen erhoben sich.
    „Hallo, Jungs!“
    Frau Glockners warmherziges
Lächeln, das sie Gaby vererbt hat, ist so echt wie Tims Love für die Tochter.
Jeder, dem es gilt, schmilzt dahin. Sicherlich, dachte Tim, ist das auch einer
der Gründe, weshalb ihr kleiner Lebensmittelladen so gut läuft. Die Kunden
lieben sie, sogar die weiber-neidischen Frauen, die anderen nichts gönnen. Ist
schon toll, wie sie sich gegen die Super- und Einkaufs-Märkte behauptet.
    Frau Glockner gab allen die
Hand, strich Gaby, die noch an der Wand hockte, über den Kopf und streichelte
Oskar, den schwarz-weißen Cocker-Spaniel.
    „Hast du eine Erfrischung
angeboten, Gaby?“
    „Ich habe das Fenster einen
Spalt geöffnet, Mami. Das muss reichen.“ Gaby grinste.
    Die Jungs lachten und Tim
stellte richtig: „Wir haben Ihr köstliches Mineralwasser gezuzzelt, Frau
Glockner. Und Klößchen hatte eine Portion Schoko-Eis aus dem Kühlschrank. Also
beste Versorgung. Pfote wird mal eine so gute Gastgeberin wie Sie — wenn’s auch
noch ein weiter Weg ist bis dahin.“
    „Unverschämt!“ Gaby hatte schon
ihren linken Turnschuh in der Hand und warf nach Tim, der aber geschickt
auswich. Klößchen, direkt hinter ihm, wurde voll auf den Bauch getroffen.
    „Wenn hier Krieg ausbricht,
verziehe ich mich“, lachte Margot Glockner. „Komm, Oskar, deine zweite Mahlzeit
ist fällig.“
    Sie nahm ihn mit. Klößchen zog
den Schnürsenkel aus Gabys Schuh und brachte ihr beides.
    „Tim würde mich umbringen, wenn
ich nach dir werfe. Also räche ich mich so.“
    „Den fädelst du ein!“, gebot
Gaby. „Es war doch ein Versehen. Dafür muss ich mich nicht mal entschuldigen.“
Klößchen gehorchte.
    Tim sagte: „Also zum zweiten
Mal: Wer ist Carina? Die Frau vom alten Albert Wichmann?“
    „Nein. Seine Enkelin. Sie hat
Goldschmiedin gelernt und arbeitet beim Juwelier Glonke, wo du mir das
Fußgelenkkettchen gekauft hast, das ich dann leider verloren habe. Allerdings
arbeitet Carina nur gelegentlich in ihrer erlernten Kunst, hauptsächlich ist
sie im Verkauf. Da ist mehr zu tun. Ihr Freund Robert ist Student.
Kunstgeschichte. Geld wird er damit wohl nie verdienen. Aber er kann ja immer
noch Taxis fahren — aushilfsweise. Und dann die Fahrgäste intelligent
unterhalten.“
    „Ich bin am Montag mit meinem
Vater zur Uni gefahren“, erklärte Karl. „In zwei Taxis. Erst bis zum
Altbäcker-Platz, wo wir zu
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