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Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II
Autoren: Jason Dark
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Zweig.
    Wie ein Pfadfinder kam er sich vor und blieb auch auf dem richtigen Weg.
    Noch bevor Regen, Dunst und Dämmerung einen Mantel über das Land legen konnten, entdeckte er die Hütte.
    Oder war sie es nicht?
    Marek wurde unsicher, denn was sich da zwischen dem Unterholz auftürmte, war nicht mehr als ein Haufen Bretter, wobei noch eine Rückwand stand, weil sie durch Nägel mit dicken Baumstämmen verbunden war.
    Mareks Magen zog sich zusammen. Für einen viel zu langen Moment überkam ihn die Depression, daß alles vorbei war und daß die Blutsauger gewonnen hatten.
    Er wußte nicht, wie sein Informant aussah, eine Beschreibung hatte ihm Roman Czesny leider nicht durch das Telefon gegeben, aber er sah etwas anderes.
    Fast wäre er gegen den Schuh gelaufen, der unter einem Holzbrett hervorschaute.
    Der Pfähler ging davon aus, daß es sich nur um seinen Informanten handeln konnte. Vielleicht war noch etwas zu retten. Vielleicht hatten ihn die Trümmer der einstürzenden Hütte nicht erschlagen. Mit beiden Händen räumte Marek die Bretter zur Seite. Czesny lag auf dem Rücken. Blut rann aus einer Platzwunde an der Stirn über sein Gesicht. Die Augen waren halb geschlossen. Regen und Schlamm hatten seine Kleidung völlig durchnäßt.
    Marek überlegte, was ihm Czesny mitgeteilt hatte. Die Information mußte er bei sich tragen. Das heißt, er konnte sie in seinen Taschen verborgen haben.
    Er wollte sie durchsuchen, als es geschah.
    Plötzlich hörte er den giftigen Schrei. Wie vom Katapult geschleudert, sprang der Körper des angeblichen Toten förmlich in die Höhe. Mit der Stirn krachte der Kopf gegen Mareks Stirn, der diesem Anprall nichts entgegenzusetzen hatte.
    Er flog zurück.
    Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er noch in das Gesicht des anderen schauen können.
    Starre Augen, ein weit geöffneter Mund und zwei krumme Vampirzähne, die aus dem Oberkiefer wuchsen…
    ***
    Czesny hatte es erwischt!
    Dieser Gedanke schoß durch das Hirn des Pfählers, als er mit dem Hinterkopf auf den feuchten Boden schlug und dabei glücklicherweise nicht auf einen der Bretterränder prallte.
    Zwar zuckten für einen Moment Sterne vor seinen Augen auf, aber er fing sich relativ schnell wieder.
    Marek hatte es gelernt, sich zu verteidigen. Er wußte auch, wie der Blutsauger angreifen würde. Ein Vampir zielte immer nach der Kehle eines Menschen, denn er war fixiert auf die Halsschlagader. Daß sich ein Mensch auch wehren konnte, ließ er außer acht.
    Marek wehrte sich.
    Er rammte seine Beine vor und erwischte den Vampir mitten im Fall. Der Blutsauger geriet aus der Richtung. Er schlug noch mit den Armen um sich, ohne allerdings einen Halt zu finden. So kippte er nach rechts weg und prallte auf eines der losen Holzbretter, das unter dem Druck an einer Seite in die Höhe sprang.
    Auf die Beine kam auch Marek.
    Er war nicht mehr der Jüngste, deshalb auch nicht der Schnellste, aber seinen Willen und seinen Mut sollte niemand unterschätzen. Das taten die meisten Blutsauger. Und auch dieser Vampir warf sich von der Seite her auf Marek zu.
    Nur ahnte er nicht, daß Marek seinen Eichenpflock blitzschnell ziehen konnte.
    Der Blutsauger befand sich im Sprung, als ihm Marek mit dem vorgestreckten Pfahl entgegenkam. Und der Untote fiel genau hinein. Mit der linken Seite zuerst, und dort befand sich auch das nicht mehr schlagende Herz.
    Der Pfahl rammte hindurch und hinein. Der Vampir hatte sein Maul weit geöffnet. Tierische Laute sprudelten abgehackt über seine Lippen, begleitet von einem weißroten Schleim, der sich wie ein Rinnsal aus dem Mundwinkel schob.
    Dann fiel er um, den Pflock noch in der Brust steckend, den Marek ihm erst Sekunden später herauszog und breitbeinig sowie schwer atmend über ihm stehenblieb.
    Wieder einmal hatte er bewiesen, daß man ihn nicht ohne Grund den Pfähler nannte. Dieser Blutsauger war von ihm endgültig zur Hölle geschickt worden.
    Natürlich dachte Marek weiter. Er wußte, daß ein Mensch nicht einfach so zum Vampir wurde. Jemand hatte Czesny aufgelauert und ihn gebissen. Wer kam in Frage?
    Mareks Gedanken blieben stets bei einer Person hängen. Mallmann, der Supervampir, der den Blutstein besaß und sogar resistent gegen geweihtes Silber war.
    So etwas hatte es noch nie gegeben. Selbst Marek, ein Kenner der Materie, war erschreckt gewesen, als ihn John Sinclair darüber informiert hatte. Diesen Gedanken schob er zunächst beiseite und begann mit einer gründlichen Durchsuchung der
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