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Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II
Autoren: Jason Dark
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ging.
    Da allerdings wollte er nicht hin und öffnete mir eine Tür mit der berühmten Aufschrift Privat.
    Ein kleiner Raum schluckte uns. Zwei gedeckte Tische standen dort. Eine weitere Tür führte wohl in die Küche, denn hinter ihr vernahm ich das Klappern von Geschirr.
    Als ich eintrat, war an einem der Tische ein kleiner Mann im braunen Anzug aufgestanden. Er besaß eine Halbglatze und hatte den Rest seiner schwarzen Haare nach hinten gekämmt. Der breite Mund war zu einem abwartenden Lächeln verzogen, er wußte auch nicht, ob er mir die Hand entgegenstrecken sollte.
    »Mr. Riboc?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Okay, hier bin ich. Was haben Sie mir zu sagen?«
    »Bitte, Sir, wollen Sie sich nicht setzen? Was ich Ihnen zu sagen habe, dauert eventuell länger.«
    »Meinetwegen. Kann ich einen Salat bestellen?« fragte ich den Dürren, der noch anwesend war.
    »Gern und dazu?«
    »Nur Mineralwasser.«
    Riboc trank Rotwein. Wir saßen uns gegenüber. Er musterte mich aus flinken Augen, so wie sie ein Gehetzter hatte, der sich ständig verfolgt fühlte.
    »Haben Sie Angst?« fragte ich direkt.
    »Und wie. Deshalb habe ich Sie ja zu mir kommen lassen, Sir.«
    »Dann rücken Sie mal raus mit der Sprache.«
    Er wartete, bis der Wirt mir mein Wasser serviert hatte. Dann beugte er sich vor. »Es ist nämlich so, Sir, ich bin nicht legal hier in London, verstehen Sie? Heimlich nach England gekommen. Ich… ich habe meine Heimat Rumänien verlassen müssen.«
    Er wartete auf meine Reaktion, die nur aus einem Nicken bestand, so daß er weiterreden konnte.
    »Ich mußte weg, weil ich den Regierenden nicht ins Konzept paßte, aber ich habe auf sehr verschlungenen Wegen noch durchaus Beziehungen zu meinem Heimatland.«
    »Das heißt, Sie kennen dort Leute von früher.«
    »Ja, ich stehe auch mit ihnen in Kontakt. Einer dieser Männer heißt Roman Czesny.«
    Ich lächelte. »Seien Sie mir nicht böse, aber der Name sagt mir leider nichts.«
    »Das habe ich auch nicht erwartet. Wie gesagt, Ramon ist mein Freund, und er hat mir etwas aufgetragen. Gewissermaßen als eine Doppel-Versicherung, wenn Sie verstehen.«
    »Nein.«
    »Sie kennen einen Frantisek Marek?« wisperte er.
    Ich setzte mich steif hin. »Ach«, sagte ich ebenso leise. »Aus dieser Ecke weht also der Wind?«
    »Nicht direkt, eher aus der Vampirecke. Ich kann ja auch nichts dafür, aber Marek hat sich…« Er schüttelte den Kopf. »Nein, es ist anders. Czesny und Marek wollen sich treffen. Mein Freund wollte sich aber doppelt versichern und hat mir deshalb Informationen für Sie gegeben, Sir.«
    »Woher kennt er mich?«
    Riboc hob die Schultern. »Da bin ich überfragt. Vielleicht wird Marek Sie erwähnt haben, Sir.«
    »Das kann sein. Aber weiter, welche Informationen sind es?«
    Ich mußte meine Neugierde bezähmen, denn der Wirt brachte meinen gemischten Salat. Davon hätten eigentlich zwei Personen satt werden können.
    Ich hielt die Gabel in der Hand, ohne die Zinken in den Salat zu stechen. Dann sprach der Rumäne, und was er sagte, haute mich zwar nicht vom Stuhl, es machte mich starr.
    »Aktion D, Sir. Es geht um die Aktion D, um Dracula IL Das hat mir mein Freund aufgetragen.«
    »Noch mal«, murmelte ich.
    Er wiederholte sich, während ich vom Krautsalat probierte und mit seinem Geschmack zufrieden war. »Was sagte er noch?«
    »Nicht viel mehr. Er meinte nur, daß Sie damit etwas anfangen könnten, Sir.«
    »Möglich, aber was ist mit Frantisek Marek?«
    »Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Jedenfalls kennt mein Freund ihn und hat ihn wahrscheinlich eingeweiht.« Riboc hob die Schultern. »Das war ihm wahrscheinlich nicht genug. Deshalb hat er noch eine zweite Sicherung eingebaut.«
    »Sie?«
    »So ist es.«
    Ich aß und nahm mir deshalb Zeit zum Überlegen. »Natürlich kann ich damit etwas anfangen, aber ich wundere mich, daß ich auf diesem und nicht dem direkten Weg über meinen alten Freund Marek Bescheid bekomme. Das will mir nicht so recht in den Kopf.«
    Riboc hob die Schultern. »Sir, ich bin nur ein Bote. Zudem einer, der Angst hat, weil ich ohne Papiere hier lebe. Ich kann nur hoffen, daß Sie mich nicht verraten.«
    »Da brauchen Sie keine Sorge zu haben. Sollte zutreffen, was Sie mir sagten, dann werde ich Ihnen sogar mehr als dankbar sein müssen, Mr. Riboc.« Ich lächelte ihm über den Teller hinweg zu. »Aber das ist noch Spekulation.«
    »Fahren Sie nach Rumänien?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wenn ja und wenn Sie meinen Freund Roman treffen
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