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Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II
Autoren: Jason Dark
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Wand.
    Dort erschien der Schatten. Wieder ein Schatten, dachte er. Aber diesmal einer auf zwei Beinen, keine Fledermaus. Ein Mann, so groß, daß er sich bücken mußte, um die Hütte betreten zu können. Czesnys Augen weiteten sich. Erdachte nicht mehr an seine Waffe, er konnte die Erscheinung nur anstarren. »Wer bist du?« hauchte er. Ein grausamer Mund zog sich in die Breite, bevor der Eindringling die Antwort gab.
    »Ich bin Dracula II!«
    ***
    Komischerweise tat es der alte VW-Käfer noch immer!
    Sein Besitzer konnte selbst nicht sagen, woran das lag. Entweder an den guten oderan den bösen Geistern, eines davon durfte er sich aussuchen. Von einer Farbe konnte man bei diesem Fahrzeug nicht sprechen. Vielleicht war er mal schwarz, grau oder grün gewesen, jetzt jedenfalls wurde er praktisch nur durch Rost zusammengehalten, und jeder Tropfen Regenwasser, der ihn erwischte, schien wie Säure zu wirken. Aber der Käfer fuhr, und sogar die Heizung funktionierte noch mit halber Kraft.
    Dennoch schaffte sie es nicht, den Dunstbelag innen von den Scheiben zu vertreiben. Der Fahrer wischte oft genug mit der Hand nach. Es war eine kräftige Hand. Die Haut zeigte jedoch bereits einige Altersflecken. In der Tat zählte der Fahrer nicht mehr zu den jüngsten Männern. Die Sechzig hatte er überschritten, war ein Mensch mit grauen Haaren und einer fast ebensolchen Haut. Die breiten Lippen wirkten verkniffen. Im Gegensatz dazu standen die Augen. Sie blickten hell und klar. Zwar strahlte aus ihnen nicht mehr das Feuer der Jugend, aber sie besaßen doch einen Glanz, der den Willen dieses Mannes widerspiegelte, wenn es darum ging, etwas in die Tat umzusetzen.
    Dieser Mann, der seinen alten VW auf den Ort Skodar zulenkte, war kein geringerer als Frantisek Marek, der auch als Pfähler bezeichnet wurde. Er war einer der größten Vampirhasser. Marek hatte es sich zu seiner Lebensaufgabe gemacht, die Blutsauger zu jagen, wo immer sie auftauchten. Dafür war das Land Rumänien nahezu prädestiniert.
    Hier, im alten Transsilvanien, hatte die Vampirbrut schon immer grausame Urständ gefeiert. In den tiefen Wäldern hatten sich die Wiedergänger verkrochen.
    Marek hatte sie gejagt, nicht allein in Rumänien, auch in London, wo seine besten Freunde lebten, das Team um den Geisterjäger John Sinclair.
    Es war lange Zeit ruhig um die Blutsauger geblieben, bis zu dem Tag, als sich alles verändert halte und ein BKA-Kommissar namens Mallmann zu einem Blutsauger gemacht worden war.
    Und er wollte der Vampirflut völlig neue Dimensionen geben. Er hatte die Aktion D, die Aktion Dracula, gegründet, um sie als weltumspannendes Netz über den Globus zu verteilen.
    Das alles wußte Marek, das wußten seine Freunde, aber dem Blutsauger war bisher immer noch die Flucht gelungen. Und er war mächtiger geworden, denn John Sinclair hatte nicht anders gekonnt, als ihm den Blutstein zu überlassen, sonst hätte sich Mallmann an Sinclairs Mutter vergangen und sie ebenfalls zu einer untoten Bestie gemacht. [1]
    Dieser Blutstein befand sich in Mallmanns Hand. Damit konnte er anfangen, sein Imperium zu errichten.
    Marek ging davon aus, daß sich Mallmann an gewisse Traditionen hielt und versuchen würde, sein Hauptquartier in Rumänien zu schaffen. Der Blutstein stammte von hier, er war gefüllt mit dem Blut der Opfer, die damals dem echten Vlad Dracula in die Klauen gefallen waren. Rumänien eignete sich wirklich gut. Das Land lag im Sterben, es war wirtschaftlich am Ende, die Leute erlebten täglich neue Repressalien. Sie hatten es gelernt, sich zu ducken, sie begehrten nicht mehr auf, und so waren sie eine fast widerstandslose Beute für den Vampir. Hier konnte er seine Opfer suchen und finden, hier würde er auf kaum einen Widerstand stoßen.
    Marek war nicht faul gewesen und hatte seine Augen offengehalten und die Beziehungen spielen lassen. Er gehörte ein wenig zu den Privilegierten, da er auch das Ausland kannte und von seinen Reisen stets zurückgekehrt war.
    Auch offizielle Stellen im Land wußten von der Vampirplage, nur gab man es nie zu, ließ Marek aber werkeln, der den Beinamen als Pfähler nicht grundlos bekommen hatte. Wo immer er die Blutsauger auftreiben konnte, pfählte er sie nach alter Väter Sitte, indem er ihnen seinen Eichenpfahl in die Brust rammte.
    So manche Bestie war unter diesen Stößen schon zu Staub zerfallen. Natürlich hatte es sich auch bei den Vampiren herumgesprochen, wer Marek war. Liebend gern hätten sie ihn zu einem
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