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Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II
Autoren: Jason Dark
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der ihren gemacht, das war ihnen bisher noch nicht gelungen, wohl aber bei seiner Frau, die dann von John Sinclair hatte gepfählt werden müssen. Marek dachte oft daran, obgleich es schon einige Jahre zurücklag. Diese Szene jedoch würde er bis zu seinem Tod nicht vergessen. Aber es zählte das Heute, das allein war wichtig, und darin hüllte er auch die neue Leitfigur der Blutsauger, Dracula II, ein.
    Wie schon erwähnt, besaß der Pfähler seine Beziehungen, und darauf hatte er sich wieder einmal verlassen können. Einem entfernten Bekannten war auf seinen Reisen durch das Land etwas aufgefallen. Er hatte nicht gesagt, was es war, wohl aus Furcht davor, abgehört zu werden, aber er hatte Marek erklärt, daß er sich wundern würde und die Blutsauger wieder auferstanden waren.
    Nahe der Ortschaft Skodar wollten sich die beiden in einer Hütte treffen. Das war so abgemacht, und wenn Marek einmal etwas versprochen hatte, hielt er sich daran.
    Von Petrila, seinem Heimatort, war er losgefahren und hatte die Strecke gut geschafft.
    Leider machte ihm das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Skodar lag eingehüllt in Wolken, feuchten Nieselregen und wirkte wie ein Ort, der kurz vor dem endgültigen Zusammenfall stand.
    Von den alten Häusern sah Marek nicht viel, als er mit seinem Wagen in das Dorf hineinknatterte. Wenn er Hauswände sah, versteckten sie sich hinter Dunst und Nebel. Von den Bewohnern sah er kaum jemand auf der Straße, aber Marek mußte mit einem Einheimischen sprechen, um sich nach dem Weg zu erkundigen.
    Er glaubte nicht daran, daß es hier Kneipen oder Lokale gab. Die Leute besaßen kein Geld für so etwas. Wenn sie Schnaps tranken, dann den Selbstgebrannten.
    Die Straße besaß kein Pflaster. Der Regen hatte den Boden aufgeweicht, und Marek erreichte, nachdem er eine Kurve durchfahren hatte, einen kleinen Platz, wo ein alter Armeelastwagen traurig im Regen stand. Dahinter parkte ein altes russisches Motorrad. Marek stoppte ebenfalls, drückte mit dem Ellbogen innen gegen die Fahrertür und stieg aus.
    Als er um den Lastwagen herumgegangen war, sah er die beiden Soldaten. Sie standen unter einem Vordach, trugen lange Mantel mit hochgestellten Kragen und rauchten.
    Marek bedachten sie mit keinem Blick. Er ging auf eine Tür zu und betrat eine schmale Bude, in der die Hitze stand und ein glatzköpfiger Mann mit aufgekrempelten Ärmeln hintereinem dunklen Schreibtisch saß und Papiere stempelte.
    Wahrscheinlich hatten die Soldaten Lebensmittel gebracht, die überall im Land rationiert waren.
    Der Mann schien im Dorf etwas zu sagen zu haben. Er schaute nicht auf, als Marek eintrat, stempelte weiter, als würde er dafür eine Extraprämie bekommen, zog dabei einige Male die Stirn kraus und haute schließlich den letzten Stempel auf das Papier.
    »War's das?« fragte Marek.
    Der Glatzkopf wischte über seine schweißbedeckte Glatze, bevor er hochschaute. »Wer bist du?«
    »Marek aus Petrila.«
    Ein Lachen wehte über den Schreibtisch. »Ist einigermaßen weit weg. Bist du zu Fuß gekommen?«
    »Nein.«
    »Auto, wie?«
    »Ja.«
    Der Glatzkopf nickte. »Na ja, das hat nicht jeder. Und was willst du bei uns?«
    »Eine Auskunft.«
    Der Glatzkopf schielte hoch zum verblichenen Bild des großen Staatspräsidenten. »Ich dachte schon, du wolltest etwas zu essen haben. Wir sind hier genau eingeteilt.«
    »Weiß ich.«
    Der Glatzkopf bewegte sich auf seinem Stuhl, und das Holz gab knarrende Geräusche ab. »Ich suche eine Hütte am Wald.«
    »Mehr nicht?«
    »Nein.«
    »Woher soll ich die kennen?«
    »Die muß bekannt sein. Ich will mich dort mit einem Bekannten treffen. Mehr nicht!«
    »Kein Schmuggel?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Schade, du hättest mir ein paar Zigaretten abgeben können. Die Hütte ist nämlich früher von Zigarettenschiebern benutzt worden. Aber auch die Zeiten sind vorbei«, stöhnte er.
    »Dann gibt es sie also?«
    »Klar.« Der Glatzkopf griff wieder nach seinem Stempel, ohne ihn auf ein Papier zu drücken.
    »Und es muß einen Weg geben.«
    »Sicher. Ich sage ihn dir auch. In diesen Zeiten müssen wir alle zusammenhalten.«
    »Sehr richtig.«
    Der Glatzkopf malte die Strecke mit ungelenker Schrift auf ein braun schimmerndes Blatt Papier. »Es ist nicht einfach zu finden, sonst wäre das Ziel auch keine Schmugglerhöhle gewesen. Sie ist auch bei dem Wetter schlecht zu finden.« Er rülpste und malte weiter. Dann erklärte er Marek noch, wie dieser zu fahren hatte.
    »Zufrieden?«
    »Ich
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