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Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II
Autoren: Jason Dark
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erschienen war.
    Es war so verblichen, daß er den Ortsnamen nicht lesen konnte. Czesny wußte jedoch, daß dieses Dorf Skodar hieß und er sich in dessen Nähe mit der Kontaktperson treffen wollte.
    Der Herzschlag beruhigte sich. Er hatte es noch vor Einbruch der Dunkelheit geschafft, nun brauchte er nur den Weg zur Hütte zu finden. Zum Ort hin mußte er rechts abfahren und in einen Talkessel hineingleiten. Auf halber Strecke ungefähr lag die Hütte. Der Dunst nahm ihm die Sicht auf die Häuser, allerdings nicht auf die Abzweigung. Wieder kurbelte er am Lenkrad, rutschte hinein und fuhr weiter über ein schmales, lehmiges Band, das manchmal so glatt wie Schmierseife war.
    Wiesen sahen braun aus. Wolken trieben herbei. Sie schienen aus dem Ort zu kommen, weil man sie dort nicht mehr haben wollte, wie auch den gewaltigen Schatten, der auf einmal da war.
    Ein riesiger Vogel, der mit ausgebreiteten Schwingen direkt auf den Wagen zusegelte.
    Roman erschrak zutiefst. War es eine Fledermaus, ein verfluchter degenerierter Blutsauger, der ihm engültig ans Fell wollte? Gefährlich nahe kam die Bestie an seinen Wagen heran. Wenn er ihr jetzt noch ausweichen wollte, mußte er den Weg verlassen, alles andere hatte keinen Sinn. Der Hieb traf die Scheibe. Schnell und hart geschlagen, so daß sich ein Muster auf dem Glas ausbreitete. Das war kein Sicherheitsglas, es zerbröselte nicht. Die Sicht war auf einmal nicht mehr vorhanden, der Schatten kratzte noch an der linken Seite des Lada entlang, als es sich Czesny endlich überlegt hatte und den Lada wieder herumriß.
    Der Weg war nicht mehr als eine Schneise, die jemand in den Hang hineingefräst hatte. Doch er bot immerhin etwas Halt, was man vom Hang selbst nicht behaupten konnte.
    Da gab es nichts, wo sich das Reifenprofil hätte festklammern können, das nasse Gras wurde zu einer Eisbahn. Es packten keine Bremsen mehr, und Roman stellte fest, daß er eigentlich viel zu schnell gefahren war und noch schneller wurde.
    Schräg ging es abwärts!
    Er trat auf das Bremspedal, fluchte darüber, weil er vorn nichts sehen konnte, merkte, daß sich der Lada leicht drehte, noch mehr Fahrt bekam und er darüber nachdachte, ob er sein Fahrzeug während der Fahrt verlassen sollte oder nicht. Er hätte es sich früher überlegen müssen. Daß der Waldrand so rasch näher kommen würde, daran hatte er nicht im Traum gedacht. Verschwommen nahm er noch die dunkle Wand wahr.
    Auf beide wirkte sie wie ein Magnet, der immer stärker zerrte und dem Roman nicht entkommen konnte.
    Sperriges Unterholz durchbrach er, als wäre es nicht vorhanden. Dahinter standen die Bäume.
    Die nahm er voll.
    Es sah so aus, als hätte der Lada noch einmal einen Schub bekommen, der ihn hinein in die Lücken und auch gegen die Stämme der Nadelbäume katapultierte. Die Karosserie litt arg darunter. Auch er kam sich vor wie eine Puppe, die auf dem Sitz hin-und hcrgeschleudert wurde und es auch konnte, weil sich Czesny nicht angeschnallt hatte. Der Gurt tat es nicht mehr.
    Als hätte noch jemand gegen das Heck geschlagen, so sehr keilte sich der Wagen fest. Er hatte sogar eine Lücke gefunden und ›klebte‹ zwischen zwei hohen Nadelbäumen.
    Von seiner Kühlerschnauze war nicht mehr viel übriggeblieben, eine Ziehharmonika aus Blech, mehr nicht.
    Und Czesny lag schräg auf dem Beifahrersitz. Er stöhnte. Es war für ihn einfach zu schnell gegangen. Die Kräfte hatten mit seinem Körper gespielt, ohne dabei sanft mit ihm umzugehen. Mit dem Kopf war er gegen einige Hindernisse gestoßen, zuletzt frontal mit der Stirn gegen den inneren Türhebel.
    Stöhnend blieb er liegen. Seine Stirn schmerzte an der Vorder-und der Rückseite. Als er die Hand hob und die Stirn abtastete, spürte er Blut. Es war aus der Wunde gequollen und bereits in Richtung Wange gelaufen. Aus seiner Perspektive sah der Wagen völlig anders aus. Sein Blick traf die Scheibe an der Fahrerseite, hinter der sich dünne, zittrige Schatten abzeichneten.
    Keine Finger, sondern Zweige mit langen Nadeln daran, die vom Wind bewegt wurden.
    Er fluchte und stöhnte zugleich. Eingeklemmt wie in einem Sarg kam er sich vor. Dieser Vergleich brachte ihn wieder auf die Vampire und ebenfalls zu dem Schatten, der so plötzlich herangeflogen war und ihm dieses Unglück eingebrockt hatte.
    Er holte keuchend Luft, dann stellte er fest, daß auch sein Brustkorb schmerzte. Die Vorstellung des eventuell auslaufenden und sich entzünden könnenden Benzins ließ ihn noch
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