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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig
Autoren: Gordon R. Dickson
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Sir Brian Neville-Smythe niemals Gäste, und es gab niemanden… Jim dachte an Brians plötzlich erwachtes Interesse an Politik, und ihm wurde ganz flau im Magen.
    »Und sie sind alle auf Pferden!« war Acka erneut zu hören.
    »Auf Pferden?« Das verstärkte Jims ungutes Gefühl noch beträchtlich. Nur der Adel, die Ritter oder andere hochgestellte Persönlichkeiten waren beritten, wenn man von einem Kurier oder einem Bediensteten mit einer besonderen Aufgabe einmal absah.
    »Ich kümmere mich darum!« schrie Jim Acka zu. »Du fliegst jetzt nach Hause. GEH NACH HAUSE!«
    Acka hörte auf zu rufen, hüpfte noch ein, zwei Sekunden auf und ab und wurde dann kleiner. Diesmal verschwand er nach Osten, in Richtung Klippenhöhlen. Jim richtete seine Flügel im Luftstrom aus, um in west-nordwestliche Richtung zu gleiten. So müßte er den Waldweg, der gelegentlich und unverdientermaßen auch Straße genannt wurde, zwischen Malencontri und Burg Smythe überfliegen können.
    Er segelte auf der Strömung dahin, sah auf die Baumwipfel hinab und suchte nach einer Lücke zwischen ihnen, um wenigstens einen Teil des Weges einsehen zu können. Es verging jedoch einige Zeit, und vom Weg war nichts zu sehen. Verwirrt drehte er schließlich ab und flog wieder zurück. Er konnte nicht glauben, daß er den Weg verpaßt haben sollte. Andererseits war es auch nicht ganz unmöglich.
    Mittlerweile war es Sommer, und der Pfad war sehr schmal. Das Laubwerk der Bäume verbarg ihn gut, wenn man nicht im richtigen Winkel zu Boden sah. Acka hatte nur mit Glück seine Entdeckung gemacht.
    Jims Besorgnis schwand. Er dachte, daß Acka mit seiner scharfen Sicht vermutlich nur ein paar fahrende Händler mit ihren Maultieren gesehen hatte. Der junge Drache hatte einfach übertrieben.
    Wie dem auch sei, das, was der junge Drache gesehen hatte, konnte nicht sehr weit sein.
    Jim flog mit verstärkter Aufmerksamkeit Richtung Malencontri zurück. Der Weg war ihm wohlbekannt, da er ihn schon oft zu Fuß, oder – genauer gesagt – zu Pferd, zurückgelegt hatte. Von ein paar Biegungen abgesehen, wo der Pfad um einen ungewöhnlich großen Baum oder ein besonders dichtes Gebüsch herumführte, verlief er hier, so nah an Malencontri, recht gerade.
    Schließlich entdeckte Jim den Weg. Er war nicht mehr als ein dünner, grünbrauner Faden zwischen den Bäumen. Der Pfad wurde so selten genutzt, daß teilweise Gras auf ihm wuchs. Niemand war zu sehen. Jim hatte vermutlich die Leute, die sich Malencontri näherten, schon passiert. Er drehte erneut ab und glitt auf einem Luftstrom knapp dreißig Meter über den Baumwipfeln dahin. So nah über dem Boden konnte er den Weg deutlich erkennen, und schließlich sah er weiter vorne auch eine Bewegung.
    Jim verzögerte und stellte seine Schwingen so, daß er einen engen Kreis über den Baumkronen ziehen konnte. Er wollte sehen, wer sich Malencontri näherte. Die Fremden sollten innerhalb von Minuten in sein Blickfeld gelangen, innerhalb von Sekunden, wenn sie zu Pferd waren.
    Noch während er nachdachte, tauchten sie auf. Eine lange Reihe. Mit Sicherheit ein Ritter, der eine sehr lange Doppelreihe von ebenfalls berittenen Männern anführte, die alle rote Wappenröcke über ihrer Rüstung trugen. Jim konzentrierte sich auf Fernsicht und konnte nun so scharf wie ein Falke sehen. Dieses Rot war die königliche Farbe, und das Wappen auf der Vorderseite der Wappenröcke zeigte den Löwenkopf – oder den Leoparden, um den korrekten heraldischen Ausdruck zu verwenden.
    Dies waren Soldaten des englischen Königs, und nicht eben wenige. Acka hatte nicht im geringsten übertrieben.
    Es war ein bemerkenswerter Anblick, wie sie den Weg von Burg Smythe herunterkamen. Es mußten dreißig Mann oder mehr sein, eine erstaunliche Anzahl für das ruhige, friedliche Somerset an einem strahlenden Sommertag. Die teuren Bewaffneten des Königs waren bestimmt nicht nur hier, um herumstreunende Bauern zu verfolgen. Der Mann, der an der Spitze ritt, mußte ihr Anführer sein. Der Ritter trug sein eigenes Wappen auf dem Schild.
    Jim kam der Gedanke, daß der Ritter Sir John Chandos sein mochte, der ihn schon zuvor besucht hatte, wenn auch nicht mit einer solchen Eskorte. Jim konnte das Wappen des Ritters nicht erkennen und schlug einen Bogen in der Luft, um sich der
    Reihe von vorne zu nähern.
    Jetzt sah er es.
    Das Wappen zeigte zwei stilisierte Jagdhunde, die einen Eber angriffen.
    Das war nicht Chandos, sondern ein anderer Offizier des Königs
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