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Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig
Autoren: Gordon R. Dickson
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– mit einer Streitmacht. Wenn er und seine Männer von Burg Smythe kamen und Jim darüber keine Nachricht erhalten hatte, dann konnte das für seinen und Angies besten Freund in dieser Welt, Sir Brian Neville-Smythe, nichts Gutes bedeuten.
    Jim ließ sich von einem Aufwind spiralförmig nach oben tragen, denn er wollte sich nicht durch Flügelschlag verraten. Sobald er ausreichend Höhe gewonnen hatte, würde er geradewegs nach Malencontri zurückfliegen, und das so schnell wie möglich.

Kapitel 2
     
    LADY ANGELA , EINSTMALIG GRADUIERTE Studentin im zwanzigsten Jahrhundert, jetzt Ehefrau von Jim, dem Baron von Malencontri, und Herrin seiner Burg, hatte den größten Teil des Morgens damit zugebracht, einen Rundgang durch die Feste zu machen. Sie hatte sich ganz selbstverständlich um all die Dinge gekümmert, die getan werden mußten, so wie jede andere gute Burgherrin es auch tun würde. Hier hatte sie einen Fehler korrigiert, dort einen Dienstboten gescholten, der statt zu arbeiten faul herumgelungert hatte, und wieder anderswo hatte sie einen Streit zwischen zwei Burgbewohnern geschlichtet.
    Einmal hatte sie geträumt, in einer riesigen Tretmühle zu stecken, deren Achse aus der Burgmauer heraustrat. Sie war von einer Menge Menschen umgeben, die zur Burg gehörten, und so lange sie die Tretmühle in Bewegung hielt, gingen alle ihren Pflichten nach, wie es sich gehörte. Aber wenn sie nur einen Augenblick innehielt, um Atem zu schöpfen, blieben alle anderen wie Spielzeuge stehen, deren Uhrwerke abgelaufen waren.
    Dieses Bild, wie alles und jeder in Bewegungslosigkeit verharrte, war ihr ein paar Minuten zuvor wieder in den Sinn gekommen, als sie an der Anrichtestube neben der Großen Halle vorbeigekommen war und dort eine hitzige Debatte gehört hatte. Darum würde sie sich später kümmern.
    Lady Angela konnte nicht zulassen, daß die Arbeit in der Burg wegen so einer Kleinigkeit wie dem Angriff einer Bande Gesetzloser zum Erliegen kam. Sie hörte den Donner, mit dem sich Jims Flügel entfalteten, nachdem er im Sturzflug auf die Bauern hinuntergegangen war, und trat zu einem der Fenster. Angie atmete auf, als sie sah, daß Jim vernünftigerweise davonflog, bevor sich die Angreifer von ihrem Schrecken erholt hatten.
    Angie schaute noch ein paar Minuten aus dem Fenster und entdeckte schließlich einen anderen Drachen, der über die Burg hinwegflog. Auch die Angreifer, die bereits einiges von ihrer Entschlossenheit eingebüßt hatten, sahen ihn. Der Drache hatte dann abgedreht und kam wieder auf sie zu. Er war offensichtlich jünger und kleiner als der, der sie attackiert hatte. Aber die bloße Vorstellung, daß es da, wo das Untier herkam, noch mehr von seiner Art gab, brachte die ehemaligen Bauern sichtlich außer Fassung.
    Schließlich kamen auch noch eine Handvoll der Belagerer die Straße, die zu Burg Smythe führte, heruntergerannt und deuteten aufgeregt hinter sich. Daraufhin schulterten die Bogenschützen und die schon erfahreneren Kämpfer verärgert die Waffen und zogen nach Süden von dannen. Der Rest beeilte sich, den anderen zu folgen. Damit war der Spuk vorbei. Es gab noch nicht einmal irgendwelche Leichen oder Verwundeten, die man hätte bergen müssen.
    Die Angreifer stellten wahrscheinlich keine Gefahr mehr dar, aber dennoch beschloß Angie, ihren Freunden eine Warnung zukommen zu lassen.
    Sie hatte sich ohnehin einmal wieder mit Geronde treffen wollen. Lady Geronde Isabel de Chaney war, abgesehen vom Titel, in jeder Hinsicht die Herrin der Malvernburg. Sie war Brians Verlobte und viel erfahrener als Angie, was Lehensverwaltung, Bestechungsgelder und die anderen praktischen Dinge des Lebens im vierzehnten Jahrhundert betraf. Angie ging die Turmtreppe zum Taubenschlag hoch. Sie wollte eines der Tiere mit einer Botschaft losschicken und Geronde vor der umherziehenden Plündererbande warnen und sie bei der Gelegenheit gleich nach Malencontri einladen. Auf dem Rückweg würde sich Angie um den Streit in der Anrichtestube kümmern.
    Ein Geschenk an den Bischof von Bath und Wells, der ihnen so sehr dabei behilflich gewesen war, die Vormundschaft über den kleinen Robert Falon zu erhalten, war auch längst überfällig. Angie hatte da echte chinesische Seide im Sinn, von der sie annahm, daß Carolinus sie ihr über seine Beziehungen zu den Magiern im Fernen Osten würde besorgen können. Allerdings würde die Bezahlung für solch ein Geschenk eine stattliche Extraausgabe darstellen, insbesondere jetzt,
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