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Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn

Titel: Drachenritter 06 - Der Drache und der Dschinn
Autoren: Gordon R. Dickson
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Brian und schüttelte den Kopf, »das Glück war mir wohlgesonnen - mehr nicht. Und auch wenn ich es damals noch nicht wußte, so war das Geld doch bereits für einen besseren Zweck bestimmt.«
    Er lehnte sich zurück und strahlte seine Zuhörer an.
    »Für einen viel besseren Zweck!« bekräftigte er. »Wenige Tage nach meiner Rückkehr überbrachte mir eine Taube eine Nachricht von Geronde, worin sie mich bat, zu ihr zu kommen. Eigentlich hatte ich sowieso vorgehabt, sie am nächsten Tag zu besuchen; so aber ritt ich gleich los. Als sie mich sah, schloß sie mich in die Arme, denn das Schönste wußte ich noch gar nicht. Ein älterer Ritter, der soeben aus dem Heiligen Land zurückgekehrt ist, hat dem König, als dieser zu Devon Gericht hielt, eine Nachricht überbracht und sie an Sir Matthew Holmes weitergegeben, der auf dem Rückweg nach Gloucestershire freundlicherweise bei der Malvernburg haltmachte und ihr die Neuigkeit kundtat. Ihr Vater wurde lebend in der Stadt Palmyra gesehen, im Heiligen Land - wie es ihm geht, wissen wir jedoch nicht, nur daß er sich für sein Alter guter Gesundheit erfreut, denn mittlerweile geht er wohl auf die Fünfzig zu.«
    »Dann wißt Ihr also nicht, ob er vorhat, wieder nach Hause zu kommen?«
    »Nein. Und da wurde Geronde und mir erst klar, welches Wunder die Gabe des Königs bedeutet«, sagte Brian. »Mit dem Geld kann ich jetzt rasch nach Palmyra reisen und ihn herholen. Notfalls schaffe ich ihn mit Gewalt hierher, denn um heiraten zu können, brauchen wir seine Einwilligung.«
    Er brach ab und wandte sich an Jim.
    »Wollt Ihr mich begleiten, James?« fragte er. »Es wäre eine wunderbare Sache, das Heilige Land zu sehen. Aber was weit wichtiger ist, wenn Ihr mitkommt, bin ich sicher, daß es mir gelingen wird, ihn herzuschaffen!«
    Jim hatte nichts anderes erwartet; gleichwohl traf ihn Brians Bitte wie ein Faustschlag zwischen die Augen. Er spürte deutlich, daß Angie ihn aufmerksam beobachtete.
    »Brian...«, setzte er zögernd an. »Ich mag Euch wirklich sehr, versteht Ihr, aber selbst wenn ich wollte, könnte ich im Moment nicht weg von hier. Sir John Chandos hat sich freundlicherweise erboten, unser Ersuchen bei Hofe zu beschleunigen, um die Vormundschaft über den jungen Robert Falon zu erlangen. Bis dahin muß ich mich hier bereithalten, um nach London reisen zu können. Versteht Ihr das?«
    »Aber James«, erwiderte Brian, »mit Sir Johns Hilfe wird es bestimmt nicht lange dauern. Eigentlich wollte ich so bald wie möglich aufbrechen, um Gerondes Vater herzuholen, bevor die Sommerhitze über uns hereinbricht. Aber ich könnte auch noch ein paar Wochen warten, sagen wir bis ...«
    »Nein«, entgegnete Jim, der Angies unverwandten Blick auf sich ruhen fühlte. »Das hängt allzusehr vom Zufall ab. Ihr solltet diese Angelegenheit sogleich weiterverfolgen. Ich würde Euch wirklich gern begleiten, Brian. Aber wie die Dinge liegen, halte ich es für besser, wenn Ihr allein reist.«
    Das Leuchten in Brians Gesicht, das Jim gleich beim Hereinkommen bemerkt hatte, war vollständig erloschen. Er richtete sich gerade auf.
    »Natürlich«, sagte er. »Wie üblich habt Ihr vollkommen recht, James. Das wäre viel zu riskant; und ich verstehe auch, daß Ihr Euch bereithalten wollt, bis Euch die Vormundschaft über Falon zugesprochen ist. Kein Wort mehr davon.«
    »Vielleicht kann ich Euch sonst irgendwie helfen, Brian«, meinte Jim herzlich. »Ich weiß zwar nicht wie; aber da mir gewisse magische Mittel zu Gebote stehen, könnten wir uns vielleicht etwas überlegen.«
    »Nein, das ist wirklich nicht nötig«, meinte Brian. »Laßt uns nicht mehr davon sprechen. Außerdem wollte ich mich noch erkundigen, wie Ihr und Eure Leute den Sturm überstanden habt. Wir waren hinter den Mauern meiner Burg in Sicherheit und hatten alles, was wir zum Leben brauchten; Ihr aber habt Leibeigene und Pächter, die weit draußen wohnen, und auch einiges Vieh, das sich im Freien aufhält. Habt Ihr durch den Schnee, den Sturm und den starken Frost keine größeren Verluste erlitten?«
    »Nein, erstaunlicherweise nicht«, antwortete Jim. »Ich habe gerade in Drachengestalt meinen Besitz überflogen und kaum Schäden festgestellt. Ein paar Leuten habe ich geholfen, unter anderem der Witwe Tebbits, der das Feuerholz ausgegangen war. Im großen und ganzen haben wir den Sturm aber unbeschadet überstanden.«
    »Das freut mich zu hören.« Brian erhob sich vom Tisch. »Ich glaube, es ist noch hell genug, um
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