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Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert

Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert

Titel: Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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Jahren gestorben«, sagte Mita wie
selbstverständlich. »Darum habe ich damals überhaupt bei
Piggott angefangen und bin hier eingezogen.«
Kitiara erklärte ihm, sie gehe schließlich nach Hause, um
sich um ihre kleinen Brüder zu kümmern, und Mita könne
nicht mitkommen und bei ihr bleiben, und in Solace würde es
ihm sowieso nicht gefallen. Mita antwortete, daß er sie dann
eben einen Teil des Weges begleiten und irgendwo unterwegs
nach Süden in Richtung Haven abbiegen würde. Kit zuckte mit
den Schultern. Mita wurde so aufgeregt, daß Kitiara sich von
seiner Stimmung anstecken ließ und auch ganz begeistert war.
Gemeinsam eilten sie in der Scheune herum und packten gleich
ihre wenigen Habseligkeiten zusammen.
Als Kitiara und Mita später in der Küche vor der
eigentlichen Frühstückszeit herumtuschelten und lachten,
landete plötzlich auf Kitiaras Rücken klatschend eine Hand.
Sie drehte sich um; Paulus starrte sie ungewöhnlich grimmig
an.
»Weiht mich in euer großes Geheimnis ein«, sagte der
Zwerg mit dem Zopf, dessen Blick zwischen Kitiara und Mita
hin und her wanderte.
Sie erzählten ihm von ihrer beabsichtigten Kündigung, und
Paulus überraschte Kit seinerseits durch die Mitteilung, daß
auch er kündigen und mitgehen würde. Und wenn Mita sich
von Kitiara trennen würde, würde Paulus mit dem Jungen nach
Süden ziehen. »Ich kann gar nicht erwarten, was der fette
Gauner für ein Gesicht machen wird, wenn wir ihm das sagen«,
grinste Paulus.
Schon Minuten später konnten die drei das erleben, als sie
Piggott umringten und ihm erklärten, daß sie nach dem
Frühstück gehen würden. Der beleibte Wirt wurde puterrot und
brüllte sie an, und sie warfen ihm ebenfalls Beleidigungen an
den Kopf. Dann änderte Piggott seine Taktik und bat sie
flehentlich, wenigstens noch ein paar Tage zu bleiben, bis er
neues Küchenpersonal gefunden hatte.
»Wie könnt ihr heute gehen?« bettelte er. »Du, Mita. Wie
willst du denn reisen? Du hast doch gar kein Pferd!«
»Ich kauf mir eins«, sagte Mita stolz. »Ich habe genug Geld
gespart, um drei oder vier zu kaufen.«
»Nein«, sagte Paulus großzügig. »Laß mich dir eins kaufen,
mein Freund. Ich habe genug Geld für ein Dutzend!«
»Kit, ist das dein Dank? Mita, ich war doch wie ein Vater für
dich. Paulus – «
Ihr Lachen schnitt sein vergebliches Betteln ab. Piggott
änderte wieder die Taktik. Diesmal nahm sein Gesicht einen
verschlagenen Ausdruck an. Er zupfte an seinem vernarbten
Ohr. »Ich sag’ euch was«, bot er an. »Ich gebe euch zwei ganze
Wochenlöhne, wenn ihr noch zwei Tage bleibt. Mehr nicht.
Nur damit ich ein paar Vorbereitungen treffen kann. Zwei
Wochenlöhne. Dann sind wir quitt.«
Kit, Mita und Paulus sahen einander an. Das Angebot war zu
gut, um es auszuschlagen, und sie konnten die Zeit auf jeden
Fall nutzen, um Vorräte einzukaufen und ihre Reise
vorzubereiten.
»Abgemacht!« sagte Kit und streckte Piggott die Hand hin.
Der nahm sie kühl an, wischte seine hinterher an der Schürze
ab und befahl ihnen allen dann in knappem Ton, wieder an die
Arbeit zu gehen.
Zwei Tage später, am Abend vor dem Aufbruch, zählte
Piggott jedem von ihnen zwei Wochenlöhne in die
ausgestreckte Hand, einen ordentlichen Haufen Münzen. Der
unversöhnliche Mann hatte während der letzten zwei Tage
kaum noch mit ihnen geredet und kam auch nicht heraus, als
die drei am nächsten Morgen noch vor Sonnenaufgang
aufbrachen.
Kit tat es gut, nach all der Zeit wieder auf Cinnamon zu
sitzen. Sie hatte nur die paar Dinge dabei, mit denen sie damals
aufgebrochen war, dazu den Geldbeutel mit ihren Ersparnissen
und Becks Schwert, das sie aus seinem Versteck geholt hatte.
Das Schwert war immer noch eingepackt, doch Paulus’ Blick
verriet, daß er vermutete, daß Kit eine wertvolle Waffe auf dem
Rücken trug.
Mita ritt einen Palomino, den er einem alten Förster
abgekauft hatte, und Paulus saß auf einem kleinen Pony. Beide
Pferde waren mit Bündeln und Taschen beladen, von denen
sich einige ausbeulten, während andere verdächtig klimperten.
Wo Mita sein ganzes Zeug gehamstert hatte, als sie noch
zusammen hinten im Schuppen gewohnt hatten, konnte Kit
sich nicht vorstellen. Sie merkte, daß sie ihre zwei Freunde
anstarrte.
»Alles gespart«, strahlte Paulus, der ihre großen Augen
registrierte. Mita nickte mit breitem Grinsen. Kit schüttelte den
Kopf und spornte Cinnamon an.
So beladen kamen sie nur langsam voran. Sie waren erst
zwölf oder dreizehn Meilen von

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