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Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert

Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert

Titel: Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert
Autoren: Tina Daniell
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Stumpfhausen entfernt, wobei
sie durch die Berge und den dichten Wald ungefähr nach
Südwesten geritten waren, als sie noch früh am Abend das
Nachtlager aufschlugen.
Die drei stritten sich, wer das Abendessen zubereiten sollte,
und Paulus – der unwahrscheinlichste Kandidat – gewann. Zu
Kits und Mitas Überraschung kochte der gescheite Zwerg in
der Bratpfanne ein köstliches Mahl aus beidseitig gebratenen
Eiern und Wurstscheiben zusammen. Die anderen beiden
waren erstaunt, daß Paulus bei Piggott die ganze Zeit nur Teller
gespült und in der Küche geholfen hatte, anstatt seine
heimlichen kulinarischen Talente zur Sprache zu bringen.
Alle waren voller Übermut und erzählten sich Geschichten.
Lunitari kam hinter einer Wolke hervor. Der Wind drehte und
frischte etwas auf, und Cinnamon wieherte. Die drei waren so
wenig auf einen Überfall gefaßt, daß keiner von ihnen etwas
bemerkte, bis Kit aufsah und drei bewaffnete Gestalten genau
außerhalb des Feuerscheins stehen sah.
Augenblicklich sprangen Kit und Paulus auf. »Keine
Bewegung!« rief eine irgendwie bekannte Stimme. Sie kam
von der größten der drei Gestalten, die am schlechtesten zu
sehen war. Trotz des Mondlichts konnte Kit nicht viel von
diesem Mann in Mantel und Kapuze erkennen. Wenigstens
hatte er eine Männerstimme gehabt.
Der eine von den zwei anderen glitt vor, in der Hand ein
Kurzschwert. Seine Kapuze war nach hinten gerutscht und
enthüllte pechschwarze Haare, spitze Ohren und ein exotisch
anmutendes Gesicht. Kit dachte, daß es sich um Wildelfen
handeln mußte. Sie hatte bisher erst sehr wenige gesehen und
war gegen die ganze Elfenrasse eher voreingenommen, weil sie
fand, sie waren weder so geradlinig wie Zwerge, noch so
harmlos wie Kender.
Der Kagonesti mit dem Kurzschwert klopfte eilig die drei
Wanderer ab. Bei Paulus fand er einen Dolch und einen
kleinen, beschlagenen Knüppel, bei Kit ihr verstecktes Messer.
Das Bündel mit dem Schwert übersah er, denn Kit hatte es
abgenommen und unauffällig unter Cinnamons Satteldecke
festgebunden. Bei Mita, der ganz benommen aufgestanden war,
fanden sich keine Waffen.
Der andere Räuber lief zu den Pferden, wo Mita und Paulus
ihre angesammelten Schätze abgeladen und auf einen Haufen
gelegt hatten. Auch er war ein Kagonesti. Die beiden Elfen
redeten in ihrer eigenen Sprache miteinander, die Kit
unbekannt war, während die dritte, größere Gestalt schweigend
– in Kits Augen nervös – im Hintergrund blieb.
Paulus sah Kit an, doch die zuckte mit den Schultern, weil
sie nicht recht wußte, was sie machen sollten. Kitiara begann,
sich langsam zu ihrem Pferd zurückzuziehen.
Der Kagonesti mit dem Kurzschwert rief Kit offenbar eine
Warnung zu, so daß Mita erschreckt zu ihr hin schaute. Doch
die Gestalt im Hintergrund rief den Kagonesti in schlechtem
Elfisch etwas zu. Für Kit klang es eindeutig nach: »Kümmert
euch nicht um sie.«
Der Kagonesti mit dem Schwert wich zu dem anderen Elf
zurück, wobei er die drei Freunde genau beobachtete und sein
Schwert auf sie richtete. Kit konnte noch ein paar Schritte
rückwärts zu Cinnamon machen. Als der Kagonesti seinen
Mitstreiter erreichte, drehte er sich halb von den Gefangenen
weg, um dem anderen bei der Durchsuchung der Satteltaschen
zu helfen.
Jetzt war Kit am Zug. Sie sprang hinter Cinnamon, zog das
versteckte Schwert heraus und mühte sich fieberhaft ab, es aus
seiner festen Umhüllung zu zerren. Sie hörte den dritten Mann
– inzwischen war sie davon überzeugt, daß er kein Kagonesti
war
– etwas rufen, bevor er mit einem gefährlichen,
gekrümmten Messer losstürmte. Kit spähte über den Rücken
ihres Pferdes, während sie das Schwert auspackte, so schnell
sie konnte; deshalb bekam sie mit, daß der große Mann auf sie
zu raste und ihm ein Kagonesti folgte. Paulus hatte sich auf den
Boden geworfen. Mita stand wie gelähmt vor Schreck mit
offenem Mund da.
Kitiaras Angriff verblüffte sie. Nachdem sie das Schwert
endlich frei hatte, kam sie ihnen auf der anderen Seite von
Cinnamon entgegen. Der große Mann keuchte laut und trat
zurück. Der Kagonesti rannte weiter, so daß Kit von ihrem
Pferd weg ins Freie sprang.
Diese Handlung brachte Mita in Bewegung, der mit einem
schrillen Kriegsgeheul, das alle überraschte, lossprang. Trotz
seines Hinkens gelang es ihm, auf dem Rücken der großen
Gestalt mit Kapuze zu landen, die vor Schreck das Messer
fallen ließ. Nachdem sein Arm um den Hals des Mannes lag
und ihn würgte, riß Mita die
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