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Drachengold

Drachengold

Titel: Drachengold
Autoren: Novik Naomi
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nicht so im Höchstmaß unzivilisiert sein und sie wegjagen. Sie ist nicht so groß, dass sie zu viel Platz wegnehmen wird, und sie ist so viel älter als wir anderen, mit Ausnahme von Messoria.«
    Â»Ich fürchte also, ich kann Ihnen keine großen Hoffnungen darauf machen, die Sache noch mal abzubiegen«, berichtete Laurence Hammond am Strand, während er das Packen seiner Seetruhe überwachte. Gerry stellte sich nicht besonders geschickt an, und Laurence musste jedes Kleidungsstück noch einmal neu zusammenlegen, ehe er es in der Kiste aus dünnem Holz verstauen konnte, die ihm zu diesem Zweck diente. »Es sei denn, Sie überreden irgendjemand anderen davon, Churki von Ihnen wegzulocken. Ich kann Ihnen versichern: Es gibt hier verschiedene Offiziere, die mit Ihrer Erlaubnis sofort versuchen würden, Churkis Gunst für sich zu gewinnen.«
    Â»Sie haben allesamt meinen Segen«, sagte Hammond, »aber ich wage nicht an irgendeinen Erfolg zu glauben. Wenn dieser Drache wankelmütig wäre, dann könnte er ja auch in seinem eigenen Heimatland bleiben. Außerdem wage ich zu behaupten, dass Churki ganz im Stil der Inka nur allzu bereit wäre, jeden Bewerber zu akzeptieren und ihn als ihr Eigen zu betrachten, ohne mich dabei vom Haken zu lassen. Ich würde ja schon von Glück reden, wenn sie mal eine Weile im Lager bleiben würde, anstatt mir ständig an den Fersen zu kleben, wie sie es am liebsten tut. Sie könnten sie nicht vielleicht einfach vergiften?«, fragte er in scherzhafterem Ton Gong Su, der gerade ins Zelt gekommen war.
    Â»Wollen Sie mich wegen der Verpflegung sprechen?«, fragte Laurence.
    Â»Nein, Kapitän«, antwortete Gong Su, »und Mr Hammond, ich kann Ihnen diesbezüglich nicht zu Diensten sein. Aber wenn ich eine Alternative vorschlagen darf: Churki würde Ihnen sicherlich nicht solche Schwierigkeiten machen, wenn sie Sie nach China begleiten würde.«
    Â»Ha! Ich werde wohl kaum wieder nach China entsandt werden«, sagte Hammond. »Ich werde irgendwo in die Provinz abgeschoben werden, und sie werden mir vage Versprechungen für die Zukunft machen, die sie niemals halten werden. Es sei denn, Dom da Câmara beschließt, seine Lordschaften davon zu überzeugen, dass ich hier Verantwortung übernehmen soll, was ich natürlich nicht ablehnen könnte …«
    Â»Verzeihen Sie«, unterbrach Gong Su vorsichtig Hammonds trübes Gerede, das immer leiser geworden war, aber nicht den Anschein erweckt hatte, in nächster Zeit zu verstummen. »Sie müssen doch gar nicht zuerst nach England reisen. Das Schiff könnte Sie doch stattdessen nach China bringen.«
    Â»Wie bitte?«, fragte Hammond und starrte ihn an.
    Â»Und Sie natürlich ebenfalls, Kapitän«, sagte Gong Su mit einer Verbeugung, »und Lung Tien Xiang; das jedenfalls ist meine bescheidene Anregung.«
    Laurence war unangenehm berührt von dem unverschämten Vorschlag – und anders konnte man diese Idee nicht bezeichnen –, sie sollten unrechtmäßig die Potentate beschlagnahmen, und er war ganz besonders erstaunt, dass dieser Gedanke von jemandem stammte, der sich sonst stets so in Zurückhaltung übte. Allerdings war es, wenn man recht darüber nachdachte, keineswegs so verwunderlich, dass Gong Su den Wunsch hegte, in sein eigenes Land zurückzukehren: Es waren bereits fünf Jahre vergangen, wie Laurence rasch überschlug, seitdem er China verlassen hatte.
    Â»Wir könnten bestimmt unterwegs oder spätestens in Madeira ein Handelsschiff auf dem Weg nach Kanton anhalten«, sagte Laurence. »Natürlich würde ich dafür sorgen, dass Sie dort an Bord gehen dürfen, wenn Sie es denn wünschen …« Aber Gong Su schüttelte den Kopf.
    Â»Meine eigene unbedeutende Anwesenheit ist in dieser Angelegenheit ohne Belang«, erwiderte Gong Su. »Aber ich bin der Meinung, dass mein Gebieter, wenn ihm die Ereignisse in diesem entlegenen Teil der Welt vollständig berichtet worden sind, äußerst erfreut über die Gelegenheit wäre, sich mit Ihnen eingehender zu beraten. Und dieser edle Herr, Ihr überaus geschätzter älterer Bruder und Erbe des erhabenen Herrschers, der auf dem Himmlischen Thron sitzt, hat mir erst kürzlich die Ehre zuteilwerden lassen, Sie zu einem Besuch einzuladen, wenn es denn die Umstände wünschenswert erscheinen lassen. Solcher Art sind
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