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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Vegetation existieren an
der Innenseite der Hülle. Wegen der fehlenden Rotation scheint Pryans Sonne
unablässig – es gibt keine Nacht. Dementsprechend dicht und üppig ist der Pflanzenwuchs,
so daß die meisten der Bewohner nie den Boden erblicken. Städte sind in den
Kronen riesiger Bäume erbaut, deren undurchdringlich verwobenes Geäst ganze
Seen birgt, sogar Ozeane.
    Einer der ersten, der mir auf Pryan vor die Füße
stolperte, war ein schwachsinniger alter Zauberer und sein Drache, letzterer
eine Art Kindermädchen für den Alten. Der Zauberer nennt sich Zifnab (in
lichten Momenten, wenn er nicht gerade mal wieder vergessen hat, wie er heißt!)
und ist allem Anschein nach vollkommen verrückt. Nur daß es Momente gibt, da
man ahnt, sein Wahnsinn hat Methode. Er weiß zuviel, der wunderliche Kauz; weiß
zu gut Bescheid über mich, über alles. Weiß Bescheid, doch stellt sich dumm.
    Auf Pryan wie auf Arianus leben die Nichtigen in
Fehde miteinander. Die Elfen hassen die Menschen, die Menschen mißtrauen den
Elfen, und die Zwerge empfinden für beide Verachtung. Ich muß es wissen,
schließlich lud mir das Schicksal eine aus Elfen, Menschen und einem Zwerg
zusammengewürfelte Gruppe auf den Hals. Nichts als Gezänk und Streit. Ich hatte
es bald leid und ging meiner Wege. Vermutlich haben sie sich inzwischen
gegenseitig umgebracht. Oder die Tytanen haben sie getötet.
    Die Tytanen.
    Das Labyrinth hat viele schreckliche Kreaturen
hervorgebracht, aber nichts ist mit den Tytanen vergleichbar. Gigantische,
menschenähnliche Wesen, blind, mit geringer Intelligenz – eine Schöpfung der
Sartan, die sie als Hüter über die Nichtigen setzten. Solange die Sartan
lebten, waren die Tytanen willfährige Helfer. Doch wie überall schwand auch auf
Pryan die Rasse der Sartan dahin. Die Tytanen blieben ohne Führung, ohne
Anweisungen. Nun irren sie in großer Zahl umher und stellen allen Nichtigen,
denen sie begegnen, diese merkwürdigen Fragen:
    »Wo sind die Zitadellen? Was sollen wir tun?«
     
    Wenn sie keine Antwort erhalten, verfallen die Kreaturen
in Raserei und töten die bedauernswerten Nichtigen. Niemand vermag diesen
furchtbaren Geschöpfen zu widerstehen, denn sie verfügen über eine primitive,
jedoch unglaublich machtvolle Form der Runenmagie der Sartan. Tatsächlich
hätten sie sogar mir beinahe ein unrühmliches Ende bereitet, aber das ist ebenfalls
eine andere Geschichte. 2
     
    Und wie lautet die Antwort auf ihre Frage? Wo sind
die Zitadellen? Was sind die Zitadellen? Es gelang mir, wenigstens einen
Teil der Antwort zu finden.
    Die Zitadellen sind leuchtende Städte, von den
Sartan nach ihrer Ankunft auf Pryan gegründet. Aus den Aufzeichnungen, die sie
hinterließen, konnte ich entnehmen, daß der Zweck der Zitadellen darin
bestand, Energie von Pryans immer scheinender Sonne zu speichern und diese
Energie zu den anderen Welten zu transmittieren, durch das Todestor und mittels
der Funktion des Allüberall. Doch das Todestor blieb verschlossen, das
Allüberall ließ seine Erbauer im Stich. Die Zitadellen sind leer, verlassen.
Ihr Leuchten wird schwächer, wenn es nicht erloschen ist.
     
ABARRACH
    Die Welt aus Stein war mein nächstes Ziel.
    Und es war auf dieser Reise, daß ich meinen
unwillkommenen Reisegefährten aufgabelte: Alfred, den Sartan.
    Alfred hatte den Versuch gewagt, das Todestor zu
durchschreiten, auf der Suche nach Gram, dem Jungen, den ich von Arianus
mitgebracht hatte. Aber der Mann ist nicht fähig, einen Schritt zu tun, ohne
über seine eigenen Schnürsenkel zu stolpern. Er verfehlte seinen Bestimmungsort
und landete auf meinem Schiff.
     
    An diesem Punkt machte ich einen Fehler. Alfred
war in meiner Gewalt. Ich hätte auf der Stelle umkehren und ihn meinem Fürsten
ausliefern müssen. Xar besaß die Macht, ihm nach und nach qualvoll alle seine
Geheimnisse zu entreißen.
    Doch mein Schiff war eben erst auf Abarrach angelangt.
Es widerstrebte mir, so bald wieder die Rückreise durch das Todestor anzutreten
– jedesmal ein physisch und psychisch erschöpfendes Unterfangen. Und, um die
Wahrheit zu sagen, ich wollte Alfred eine Zeitlang um mich haben. Während der
Fahrt durch das Todestor hatten wir – ungewollt – die Körper getauscht. Für
eine kurze Weile fand ich mich in seinem Bewußtsein gefangen, mit seinen
Gedanken, Ängsten, Erinnerungen, und er sich in meinem. Jeder von uns kehrte in
seinen eigenen Körper zurück, doch ich
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