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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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sorgen wahrscheinlich die Nichtigen, die den Sartan nichts anhaben wollen,
sondern sie nur ihrer magischen Kräfte berauben. 6 Das Meerwasser von Chelestra läßt
sich zwar atmen wie Luft, aber eine haushohe Woge, die über Surunan
hereinbricht, würde beträchtliche Verwüstungen anrichten. Bemerkenswert
vorausschauend von den Nichtigen, das in Betracht zu ziehen. Ich frage mich
nur, wie sie es fertiggebracht haben, diese Vorgehensweise ihren Verbündeten,
den Schlangen, schmackhaft zu machen.
     
Die Schlangen 7 von Chelestra…
    Das Böse war mir nicht fremd als einem, der im
Labyrinth geboren wurde und aufwuchs. Aber so absolut ist es mir nie begegnet.
Diese Kreaturen haben mich gelehrt, an eine höhere Macht zu glauben – an eine
Macht, die stärker ist als wir und verderbt bis ins Mark.
    Alfred, meine alte Nemesis, du wärst entsetzt,
das lesen zu müssen. »Nein, nein«, höre ich dich bestürzt protestieren, »es
gibt auch eine Macht des Guten. Wir haben sie gespürt, du und ich.« Das würdest
du zu mir sagen.
    Hast du sie gespürt, Alfred? Ja? Deine eigenen
Landsleute sehen in dir einen Ketzer und haben dich ins Labyrinth verbannt –
wenigstens drohten sie damit, und Samah scheint mir nicht der Mann zu sein, der
leichtfertig Drohungen ausspricht. Was hältst du nun von der Macht des Guten,
Alfred, während du im Labyrinth darum kämpfst, am Leben zu bleiben?
    Ich werde dir sagen, was ich davon halte.
Ich glaube, sie ist in etwa wie du – schwach und tolpatschig. Auch wenn ich
zugeben muß, daß du dich tapfer geschlagen hast in unserem Kampf gegen die
Schlangen – falls wirklich du es warst, der sich in den Drachenmagier
verwandelte, wie Grundel steif und fest behauptet.
    Doch als der Augenblick kam, Samah die Stirn zu
bieten (und ich könnte wetten, der alte Bastard hätte sein blaues Wunder
erlebt), konntest du dich ›nicht an den Zauber erinnern‹. Du hast tatenlos
geduldet, daß man dich und die Frau, die du liebst, an einen Ort verfrachtet,
wo – falls du noch am Leben bist – dir vermutlich lieber wäre, tot zu sein.
    Das Wasser kommt jetzt unter der Tür hindurch. Der
Hund weiß nicht, was er davon halten soll. Er bellt das Rinnsal an,
wahrscheinlich, um es zu erschrecken, damit es umkehrt. Ich weiß, wie er sich
fühlt. Auch ich würde lieber etwas tun, statt hier zu sitzen und zu warten. Zu
warten, bis die laue Flüssigkeit meine Stiefelspitzen netzt; auf das
beklemmende Gefühl der Panik, das mich überkommt, wenn ich fühle, wie sich
unter der Berührung des Wassers meine Magie aufzulösen beginnt.
     
    Das Meerwasser ist meine Rettung. Alles andere
zählt nicht. Schon verlieren die Sartanrunen, die mich in diesem Raum
gefangenhalten, ihre Macht. Ihr rotes Leuchten verblaßt. Bald werden sie ganz
erloschen sein, und dann bin ich frei.
    Frei, wohin zu gehen? Was zu tun?
    Ich muß in den Nexus zurückkehren, den Fürsten
vor der Gefahr der Schlangen warnen. Xar wird mir nicht glauben, wird nicht
glauben wollen. Er ist überzeugt, selbst die stärkste Macht im Universum
zu sein. Nicht ohne Berechtigung. Die Schrecken des Labyrinths vermochten ihn
nicht zu zerbrechen; auch nach seinem Entkommen findet er wieder und wieder den
Mut, sich erneut hineinzuwagen und den unseren beizustehen.
    Doch gegen die magischen Kräfte der Schlangen –
und ich glaube allmählich, sie sind nur die Handlanger des Bösen – wird Xar
sich nicht behaupten können. Jene furchtbare Macht des Chaos ist nicht nur
stark, sondern auch verschlagen und heimtückisch. Sie erzählt, was wir hören
wollen, redet uns nach dem Munde, schmeichelt und kriecht. Es macht ihr nichts
aus, sich zu erniedrigen, sie hat kein Empfinden für Würde, für Ehre. Ihre
Lügen klingen überzeugend, weil es die sind, die wir uns selbst erzählen.
    Wenn diese böse Macht das Todestor passiert und
niemand sich ihr entgegenstellt, wird in naher Zukunft dieses Universum ein Ort
der Verzweiflung und des Elends sein. Die vier Welten – Arianus, Pryan,
Abarrach und Chelestra – werden dem Bösen anheimfallen. Das Labyrinth wird
nicht zerstört werden, wie es unsere Hoffnung war. Wer von dort flieht, findet
sich in einem größeren Gefängnis wieder, aus dem es kein Entkommen mehr gibt.
    Ich muß den Fürsten überzeugen! Aber wie, wenn
ich selbst manchmal zweifle…
    Das Wasser geht mir jetzt bis zu den Knöcheln.
Der Hund hat aufgehört zu bellen. Er hat den Versuch gemacht, von dem Wasser
zu
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