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Drachenbraut

Drachenbraut

Titel: Drachenbraut
Autoren: K Günak
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Gesichtsausdruck, der in letzter Zeit immer häufiger in seinem Gesicht auftauchte und ihm wirklich gut stand.
    «Nichts.»
    Betont gleichgültig zuckte er die Achseln. Heute allerdings passte sein Gesichtsausdruck nicht zu seiner Körpersprache und schon gar nicht zu dem, was sie von seiner Seele empfing.
    Er war aufgeregt. Sie spürte den Drachen unruhig durch ihn hindurchstreifen. Lag es daran, dass er sich so viele Wochen nicht verwandelt hatte ? Es gab für einen Drachen in der heutigen Zeit nicht viele Orte, an denen er fliegen konnte. Die wenigen Male, bei denen sie ihn begleitet hatte, waren hastige Zugeständnisse an sein zweites Ich. Im Schutz der Dunkelheit auf irgendwelchen Äckern, so gut es ging versteckt vor der Zivilisation.
    Die vergangenen Tage hatten sie hauptsächlich in Berlin verbracht, um die Angelegenheiten des Rats zu regeln. Jetzt endlich hatten sie Zeit und die Möglichkeit, den Ritualplatz zu besuchen, einer der wenigen Orte, an dem der Drache unbemerkt von der Welt fliegen konnte. Aber irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass seine Aufregung irgendetwas mit ihr zu tun hatte.
    Sie folgte Valentin über den seitlich am Haus vorbeiführenden Pfad und betrachtete dabei das Anwesen. Der Schutt war zwar beiseite geräumt worden und die zersplitterten Glasscheiben des Haupthauses ersetzt, dennoch sah man noch an jeder Ecke Spuren des erbitterten Kampfes. Sie würden in den kommenden Wochen ihre Kräfte dafür nutzen, das Anwesen wiederaufzubauen. Gemeinsam.
    Mit einem letzten Blick auf ihr neues Zuhause tauchte sie ein in die kühle Frische des Waldes und folgte Valentins weitausholenden Schritten.
    Die wärmende Abendsonne begrüßte sie, als sie die Felsen erreichten, die den Ritualplatz säumten. Sie spürte das leise Summen der Energie, die in ihnen wohnte und bei ihrem Auftauchen schlagartig erwachte.
    «Du bleibst hier stehen.» Er zog sie mit einer schnellen Bewegung mit in den Kreis und hielt ihre Hände fest. «Genau hier. Verstanden?»
    «Valentin. Was hast du vor?»
    Seine unbändige Kraft pulsierte aufgeregt um ihn herum. Sie musste lachen. Was war nur los mit ihm? Fragend sah sie ihn an, aber er war schon einen Schritt zurückgetreten und knöpfte sich das Hemd auf, das er achtlos auf den Boden fallen ließ.
    Verwundert beobachtete sie, wie auch seiner Hose das gleiche Schicksal widerfuhr. Die goldene Sonne beschien seinen perfekten, nackten Körper, hüllte ihn in strahlendes Licht.
    «Kommst du mit mir?»
    Seine Worte waren atemlos.
    Augenblicklich begann ihr Herz im gleichen schnellen Rhythmus zu klopfen wie das seine. Endlich begriff sie. Er wollte, dass sie mit ihm flog, dass ihr Traum endlich wahr wurde.
    «Du kannst nicht fallen. Ich bin bei dir.»
    Seine Stimme war tief, der Drache bereits dicht an der Oberfläche.
    Stumm nickte sie.
    Er dreht sich um die eigene Achse und wurde vor ihren Augen zum Drachen. Die Schwingen vollständig ausgebreitet ragte er den Bruchteil einer Sekunde vor ihr auf. Sein Atem erfüllte die Luft. Seine lackschwarze Haut glänzte matt im Schein der Sonne. Sie sah, wie sich sein mächtiger Brustkorb ausdehnte, als er tief Luft holte.
    Dann senkte er den Kopf. Sie spürte die Berührung seiner Lippen auf ihrem Haar, sein sanfter Duft nach Luft und Freiheit füllte ihre Lungen.
    Vorsichtig hob sie eine Hand und griff über sich. Die Berührung seiner Haut löste einen Schauer der puren Vorfreude in ihr aus. In einer einzigen Bewegung sank er vor ihr nieder und drehte den Oberkörper. Mit klopfendem Herzen folgte sie seiner Einladung.
    Starke Schwingen trugen sie in die Höhe. Das Geräusch der an ihr vorbeirauschenden Luft schwang in ihren Ohren. Ihre Hände ruhten auf seinem Körper. Samtig heiß glühte seine Haut unter ihren Handflächen. Eine tiefe Ruhe erfüllte sie.
    Seine Kraft durchflutete sie und nahm sie mit sich in die unendliche Weite des Horizonts.

Danksagung
    Ich liebe Drachen. Ich habe diese großen, prinzessinenraubenden, feuerspeienden, mystischen Wesen schon immer geliebt. Dank U-line durfte aus dieser tiefen Zuneigung jetzt ein Buch entstehen.
    Danke Birte für die intensive Begleitung.
    Danke Claudia (auch genannt: Mrs. Wikipedia) für Tyr.
    Danke Arne Stademann für die wunderbare Idee mit der Flusssäure. (Wobei wunderbar natürlich sehr relativ ist, aber sie hat mein Plottloch sehr effektiv gestopft.)
    Danke Frank Cord Lohmann für die diversen kreativen Einfälle Rund um das Thema Weltuntergang, die Gedanken, wie man
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