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Dr. House

Dr. House

Titel: Dr. House
Autoren: Ian Jackman
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Zuschauer waren dieselben Zuschauer, als sie die Serie zum ersten Mal gesehen haben. Ich glaube sogar, dass wir gerade einiges besser denn je machen.«
     
    AUTOR: »Denken Sie immer noch, wenn Sie ein Drehbuch lesen, hey, das ist cool ?«
     
    »Ja, das tue ich wirklich. Wir werden oft beschuldigt, formelhaft zu sein, aber das liegt in der Natur des Fernsehens. Man muss eine Menge Kulissen aufbauen und sie wiederverwenden. Das ist die erste und praktischste Überlegung. Keine TV-Serie kann es sich erlauben, ihr Material nicht mehrmals zu verwenden. Sobald etwas aufgebaut wurde, normaler weise ein Arbeitsplatz, muss es eine regelmäßige Struktur bekommen, sonst ist es unökonomisch. Aber ich halte uns für weniger formelhaft als die Polizeiserien, in denen jede Woche ein Bösewicht geschnappt wird.«
     
    AUTOR: »Dr. House ist die beliebteste Fernsehserie der Welt. Was denken Sie darüber?«
     
    »Ich weiß nicht, was das bedeutet. Aber die Serie scheint in anderen Teilen der Welt merkwürdig erfolgreich zu sein. Das überrascht mich, weil sie sprachlich so anspruchsvoll ist. Bei uns gibt es nicht viele Verfolgungsjagden mit Autos oder über Dächer oder explodierende Hubschrauber.«
     
    AUTOR: »Aber Sie werden verprügelt.«
     
    »Ja, ich wurde verprügelt. Das funktioniert wahrscheinlich in vielen Kulturen.«
     
    AUTOR: »Sie haben es ja verdient.«
     
    »Stimmt. Eigentlich jede Woche.«
    »Das Behandeln von Patienten vermiest den meisten Ärzten auf der Welt das Leben.«
    AUTOR: »In der letzten Staffel schlug Chase Sie.«
     
    »Irgendwo sagt der Psychiater, dass manche Leute nur Nachtisch bekommen. House lehnte den Gedanken ab, weil ihm klar war, dass er schwere Misshandlungen durch seine Patienten zu erwarten hätte, wenn es Gerechtigkeit gäbe. Er nimmt hin, dass sein Verhalten provozier t.«
    Hugh Laurie über … das Weltbild von Dr. House
    AUTOR: »Ein Schlüsselthema ist: Man bekommt nicht, was man verdient, sondern man bekommt, was man bekommt.«
     
    »Tja, so ist es eben. Mir scheint, das ist irgendwie eine Anti-T V-Aussage, besonders in diesem Land. Filme und das Fernsehen dienen dazu, die
Menschen zu beruhigen, ihnen zu vermitteln, dass es so etwas wie Gerechtigkeit gibt, dass Tugend belohnt und Bösartigkeit bestraft wird und dass der Junge und das Mädchen sich am Ende kriegen. Es gibt immer befriedigende Auflösungen für alles. Dr. House steht dem diametral entgegen. Obwohl man natürlich zugeben muss, dass wir auch eine Fernsehserie sind, die Leute ihre Krankheiten im Großen und Ganzen überleben und wir einige Happy Ends haben. Die Figur House aber steht der Idee von Gerechtigkeit ziemlich ablehnend gegenüber. Die Leute sehen sich Serien an, weil ihr eigenes Leben so willkürlich und unfair ist. Sie schalten den Fernseher an, um Gerechtigkeit präsentiert zu bekommen, um zu sehen, wie die Bösen geschnappt werden und die Guten dafür Applaus bekommen.«
     
    AUTOR: »Was sagen Sie zu dem Hedgefonds-Typen, der sein ganzes Geld verschenkt?«
     
    »Da gibt es eine Art seelisch-moralischer Ökonomie, die er ausgleichen muss.«
     
    AUTOR: »So etwas imponiert House nicht.«
     
    »Nein, aber merkwürdigerweise verhält er sich ihm gegenüber ziemlich harmlos. Er ist verärgert, aber nicht verständnislos. Weil House selbst etwas Strenges, Protestantisches an sich hat, denke ich. Die einfache oder bequeme Lösung macht ihn grundsätzlich misstrauisch. Wenn es leicht geht, kann etwas nicht stimmen, und in gewisser Weise liegt darin auch das Dilemma dieses Hedgefonds-Typen: Er ist in so vielen Bereichen seines Lebens so erfolgreich, dass irgendwo etwas nicht richtig sein kann. Dafür muss er bezahlen.«
     
    AUTOR: »House ist nicht materialistisch.«
     
    »Er hat so viele Seiten. Auch eine kleinliche, kindische Habgier nach Spielzeug und Geld. Sie sind für ihn einfach Mittel, um Punkte zu sammeln.«

     
    AUTOR: »Halten Sie es für eine attraktive Eigenschaft, dass House sagt, was ihm gerade durch den Kopf schießt ?«
     
    »Selbstverständlich. Das ist wie in dem Mythos von Ikarus mit dem Traum vom Fliegen: Hier ist es eine Art sozialer Schwerelosigkeit – nicht von dem Gewicht des ›Ich darf dieses nicht sagen‹, ›Ich darf jenes nicht sagen‹, ›Das behindert mich‹ heruntergezogen zu werden. Diese Figur gehorcht den Gesetzen der Schwerkraft nicht. Sie darf sich einfach in die Höhe schwingen – was für eine beglückende Vorstellung! Aber eben auch ein unerreichbarer
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