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Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft

Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft

Titel: Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Zeigefinger. „Aber dafür ist jetzt keine Zeit. Ich komme heute Mittag zu dir, dann können wir vielleicht einen flüchtigen Kuss tauschen.“
     
    Flüchtiger Kuss. Ich lache noch, als ich in den Hummer steige. Richard ist heute Morgen entspannt und liest in der Personalakte von diesem Takashi Schneider, so dass ich mich auf den Verkehr konzentrieren kann.
    „Und, wie sieht er aus, dein Takashi?“
    Ich versuche, einen Blick auf das Foto zu werfen, aber Richard klappt die Akte zu.
    „Vater Japaner, Mutter Deutsche. Wie soll er schon aussehen? Schwarze Haare, Mandelaugen. He, pass auf, die Ampel springt gleich auf rot.“
    „Sehe ich doch, Hase“, murre ich genervt.
    „Nenn mich nicht so.“ Richard guckt mich böse von der Seite an, aber ich weiß, dass er es nicht so meint.
    „Heute Morgen mochtest du es noch, als du mit den Zähnen an meiner Schwanzspitze geknabbert hast.“
    „Verwechsle nie Liebesgestammel mit einem echten Gespräch“, doziert Richard, wobei er aufmerksam meinen Fahrstil beobachtet. „Beim Sex ist vieles erlaubt, was im wahren Leben einfach nicht geht.“
    „Ach.“ Ich schalte einen Gang runter und setze den Blinker. „Dann findet unser Geschlechtsleben nicht im wahren Leben statt?“
    „Keine Haarspalterei“, brummt Richard.
    Die Tiefgarage öffnet sich, ich lenke den Hummer hinein und parke ihn schwungvoll auf Richards Stammplatz. Er springt heraus und ich folge ihm zum Aufzug. Während der kurzen Fahrt raube ich ihm einen leidenschaftlichen Kuss, der den Doktor so aufwühlt, dass er kaum noch gerade stehen kann.
    „Oh Mann, Manu. Wie soll ich jetzt da rein gehen?“
    Er guckt an sich runter und grinst schief. Die Fahrstuhltüren öffnen sich mit einem sanften ‚pling‘ und ich schiebe ihn in den Flur. Die Tür zur Praxis ist nur angelehnt. Ich trete als erster ein und decke Richard mit meinem Körper, wobei ich Lore fröhlich zuwinke.
    „Guten Morgen, liebste Lore.“
    „Manu, Schätzchen.“ Sie bleckt die Zähne, auf denen eine Spur roter Lippenstift klebt. „Morgen, Doktorchen.“
    „Morgen“, knurrt mein Liebster hinter mir.
    Schadenfroh grinsend geleite ich ihn bis zu seinem Büro, wo er erleichtert aufseufzt, die Jacke auszieht und den weißen Kittel überstreift. Ich setze mich vorsichtig auf den Besucherstuhl, von dem ich ja nun weiß, weshalb er so unbequem ist. Richard ist wirklich ein ausgekochtes Schlitzohr.
    „Du kannst da nicht sitzen, Takashi kommt gleich“, murmelt er und läuft um seinen Schreibtisch herum.
    „Okay, und wo soll ich dann sitzen?“
    „Musst du nicht zur Arbeit?“
    Richard legt die Personalakte vor sich auf den Tisch und starrt anschließend angestrengt auf den Bildschirm. Ich schleiche mich an, drehe den Sessel und lass mich auf seinen Schoss gleiten. Überrumpelt hält er still, als ich ihm einen Arm um den Hals lege und ihn sanft küsse.
    „Störe ich?“
    Eine helle, klare Stimme lässt uns auseinanderfahren. Reflexartig schubst mich Richard von seinen Beinen, so dass ich fast auf dem Boden lande. Der Schwarzhaarige verzieht keine Miene und wartete stumm im Türrahmen. Hinter ihm feixt Lore.
    „Äh, Kollege Schneider, kommen Sie näher.“ Richard ist wieder ganz professionell und streicht sich die Haare glatt, während Takashi auf den Plastikstuhl zuschreitet.
    Ich bewundere seine gemessenen Bewegungen, die er mit einem Zollstock eingeübt haben muss. Elegant lässt er sich auf dem Stuhl nieder und stellt die Füße gerade nebeneinander. Wahnsinn.
    „Also, Dr. Schneider, möchten Sie etwas trinken?“
    Richards Blick irrt zu Lore, die mit verschränkten Armen in der Tür steht und sich versonnen über die purpurroten Lippen leckt. Mich schaudert, ich gucke zu Takashi, der mich seinerseits mustert.
    „Nein danke“, sagt er und wendet sich Richard zu.
    Ob diese Japsen alle so kontrolliert sind? Okay, vielleicht ist es ein Vorurteil, aber dieser Kerl hier wirkt, als hätte er einen Stock verschluckt. Eigentlich wäre ich gerne noch geblieben, aber ich merke, wie sehr ich Richard irritiere.
    „Ich muss los.“
    Richard reckt mir seine Wange entgegen und empfängt meinen Abschiedskuss, wobei er abwesend wirkt.
     

Mein erster Patient
    So, so. Dieser Bottleneck ist also schwul. Ich beobachte die beiden attraktiven Kerle und stelle mir vor, wie sie sich nackt umarmen. Eigentlich keine üble Vorstellung. Gefällt mir zumindest besser als die Idee, diese blonde Sirene mit dem dicken Busen hätte einen der Typen im
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