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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf
Autoren: Alison Gaylin
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versucht, mit ihr zu reden, bin ihr hinterhergerannt, und dann sind wir beide gestürzt.«
    Â»Nicht unbedingt«, erklärte er. »Schließlich habe ich das Bild. Und wenn du tust, was ich dir sage … wenn du Lydia tötest, wirst du erkennen, was für ein Potential du wirklich hast.«
    Brenna starrte auf die zitternde Frau. »Carol und Nelson Wentz sind tot.«
    Â»Nein«, wisperte Lydia. »Nein … Sie lügen.«
    Â»Ihr Exmann Timothy. Sein Zustand ist kritisch.«
    Â»Ich glaube Ihnen nicht.«
    Â»Ihr Freund, Polizeichef Griffin.«
    Â»Das … das war ein Unfall.«
    Â»Nein«, erwiderte Meade.
    Lydia warf mechanisch ihren Kopf vor und zurück, vor und zurück. »Nein, nein, nein …«
    Â»Alle diese Menschen wurden Ihretwegen attackiert.« Mit einem Mal verspürte Brenna einen glühend heißen Zorn, und gleichzeitig zog Meade den Lauf der .45er zurück. »Alle diese Menschen … nur weil Sie zu große Angst hatten, um ehrlich zu sein .«
    Â»Nein, nein, bitte.«
    Â»Stoß sie runter«, knurrte Meade.
    Lydia schloss die Augen und drehte ihr Gesicht in Richtung Fluss.
    Brenna machte einen Schritt nach vorn, wirbelte herum und rammte Meade die Faust so kräftig in den Solarplexus, dass er rückwärtsstolperte. Wütend wollte er sich auf sie stürzen, doch sie schlug noch einmal zu, diesmal in den Magen, und als er zusammenklappte, löste sich ein Schuss. »Verdammt«, entfuhr es ihm, und Brenna wusste auch, warum. Denn jetzt blieb ein ballistisches Beweisstück hier an diesem Ort zurück. Das war ihm bisher noch nie passiert, weil keins seiner bisherigen Opfer einer Schusswunde erlegen war. Brenna dachte kurz daran zurück, wie er sich suchend umgesehen hatte, als auch in der Pelham Bay ein Schuss aus seiner Waffe losgegangen war. Wahrscheinlich hatte er die Kugel dort gefunden und entsorgt. Hier aber würde ihm das sicher nicht so leicht gelingen.
    Brenna ballte ihre Hand zur Faust und stürzte sich keuchend auf den Kerl. Die Stichwunde in ihrem Bauch brannte wie Feuer, sie schrie auf, ihre Knie gaben nach, und sie schlug mit dem Gesicht ins kühle Gras. Sie schmeckte Dreck und Blut, und das feuchte Grün benetzte ihre Stirn.
    Wie durch einen Schleier nahm sie wahr, wie Lydia schreiend aufsprang, hörte Stimmen aus dem Wald … rappelte sich mühsam wieder auf und nahm wie in Zeitlupe das weitere Geschehen wahr.
    Meade hob seine Waffe an, umklammerte den Griff mit beiden Händen, zielte sorgfältig auf ihren Kopf, und ebenfalls verlangsamt hörte sie die Stimme, die aus ihrem Inneren zu ihr sprach. Mach die Augen zu. Leb wohl …
    Und dann stürzte Lydia plötzlich schreiend los, warf sich mit ihrem ganzen Gewicht auf Meade. Er geriet ins Wanken. Lydia warf sich auf die Waffe, die ging los, und dann fiel – immer noch in Zeitlupe – Lydias Kopf nach hinten, auf ihrer orangefarbenen Kutte breitete sich leuchtend rot ein Blutfleck aus. Sie fiel rücklings auf die Erde, und Meade starrte sie entgeistert an …
    Und dann ging plötzlich alles wieder rasend schnell.
    Meade stürzte sich auf Brenna. Sie versuchte aufzustehen, doch es gelang ihr nicht. Er kam direkt auf sie zu. Sie sah in die Mündung der Pistole, blickte direkt in den schwarzen Lauf und kniff die Augen zu.
    Im selben Augenblick krachte der Schuss.
    Sie schlug die Augen wieder auf und sah, dass Meade sich stöhnend auf dem Boden wälzte und sein Bein umklammert hielt. Aus Richtung des Waldes kamen mehrere Beamte auf sie zugestürzt, darunter auch Morasco, mit der Waffe in der Hand.
    Schwankend stand sie auf, als die Männer sie erreichten. Zwei der Polizisten legten Meade Handschellen an, ein anderer rief einen Krankenwagen, und Morasco sah sie fragend an. »Alles in Ordnung?«
    Â»Ja. Vor allem freue ich mich, Sie zu sehen.«
    Er verzog den Mund zu einem leichten Lächeln, legte ihr eine Hand auf die Schulter und stellte zufrieden fest: »Das nennt man ja wohl perfektes Timing, oder nicht?«
    Einer der Beamten klärte Meade mit barscher Stimme über seine Rechte auf, und als der Krankenwagen kam, erzählte Morasco Brenna leise von der zehnjährigen Verbindung zwischen Meade und Hutchins und dem ganzen Blut, das von den beiden Tarry Ridges und Roger Wrights wegen vergossen worden war. »Hutchins wurde bereits festgenommen«, klärte er sie
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