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Dornröschens Erlösung

Dornröschens Erlösung

Titel: Dornröschens Erlösung
Autoren: Anne Roquelaure
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Blindheit und Taubheit viel lebhafter als je zuvor bewusst wurde, welchen
Anblick ich bot.
    Aber die Zeit verging, und ich wurde nicht besonders oft
bestraft. Aber ich war grenzenlos unglücklich, wenn ich Gareths Unmut auf mich
zog. Ich liebte ihn sehr und wusste es nur zu gut. Ich liebte seine Stimme, seine
ganze Art und seine bloße Anwesenheit. Ihm zuliebe zeigte ich mich von meiner
besten Seite, trottete, so gut ich konnte, ertrug harte Bestrafung mit tief
empfundener Reue und gehorchte mit Freude. Gareth lobte mich dafür, wie gut ich
mit Jerard umging. Er wollte sogar auf den Erholungshof kommen, um zuzusehen. Er
sagte, dass Jerard durch die zusätzlichen Schläge viel lebhafter und verspielter
geworden sei. Und ich genoss dieses Lob. Doch wie groß auch immer meine Liebe
zu Gareth war, die besondere Zuneigung Jerard gegenüber wuchs von Tag zu Tag. Ich
wurde immer zärtlicher zu ihm, nachdem ich ihn geschlagen hatte, küsste ihn, saugte
an ihm und spielte mit ihm auf eine Art, die nicht gerade üblich war bei den Ponys
auf dem Erholungshof.
    Ich labte mich an seinem Körper die ganze Stunde über. Wenn
er nicht auf dem Hof war und ich nicht mit ihm spielen konnte, hatte ich Mühe, gehorsamen
Ersatz zu finden. Es war erstaunlich, welche Schmerzen ich anderen zufügen
konnte - nur mit der bloßen Hand. Manchmal wunderte ich mich selbst über meine
Leidenschaft, andere zu schlagen und zu peitschen. Ich liebte es so sehr, wie
ich es liebte, selbst gepeitscht zu werden. Tief in meinem Herzen träumte ich
davon, Gareth auszupeitschen. Ich wusste, dass meine Liebe, die ich für ihn empfand,
dann überkochen würde. Alle Dämme würden brechen. Soweit kam es nie. Aber ich
hatte Gareth. Vielleicht hatte er einen Liebhaber in den ersten Monaten gehabt
- ich erfuhr es nie. Doch als ein halbes Jahr vergangen war, kam er in den
Stall und benahm sich sonderbar.
    „Was bereitet dir Sorge, Gareth? “ fragte ich schließlich, als
ich den Mut gefasst hatte, ihn im Dunkeln anzusprechen. Er hätte mich gut
auspeitschen können, weil ich gesprochen hatte, aber er tat es nicht. Er schob
meine Hände in den Nacken, so dass er sich an meinen Rücken lehnen konnte, sein
Kopf lag auf meinen verschränkten Armen. Es gefiel mir sehr, wie er auf mir
ruhte. Seine Hand strich langsam durch mein Haar. Hin und wieder berührte sein
Knie meinen Schwanz.
    “Ponys sind die einzig wahren Sklaven“, murmelte er
verträumt. „Ich ziehe sie selbst den anmutigsten Prinzen vor. Ponys sind
großartig. Jedermann sollte die Gelegenheit haben, ein Jahr als Pony zu dienen.
Die Königin sollte einen feinen Stall auf dem Schloss haben. Die Gebieter und Gebieterinnen
haben oft genug darum gebeten. Sie könnten kleine Ausflüge mit den Ponys in prächtigen
Geschirren unternehmen. Es sollte eine gute Schule geben für Ponys und mehr Rennen,
meinst du nicht auch?“
    Ich antwortete nicht. Ich fürchtete die Rennen. Zwar war ich
oft Sieger, aber es war eine furchterregende Sache. Da war wieder das Knie, das
gegen meinen Schwanz stieß.
    „Was willst du von mir, hübscher Junge?“ fragte ich sanft
und benutzte das Kosewort, das er oft für mich verwendete.
    “Du weißt, was ich will, nicht wahr?“ flüsterte er.
    “Nein“, entgegnete ich. „Dann hätte ich nicht gefragt. “
    „Die anderen werden ihre Späße treiben mit mir, wenn ich es
tue“, sagte er. „Weißt du, ich sollte mir die Ponys nehmen, wann ich will . . .

    „Warum tust du es dann nicht und scherst dich nicht darum, was
die anderen denken oder sagen?“ fragte ich.
    Mehr bedurfte es nicht. Er sank auf die Knie und nahm meinen
Schwanz in den Mund, und kurz darauf kam ich - aufgelöst in schierem Glück. Es
ist Gareth, mein hübscher Gareth, dachte ich. Dann waren alle Gedanken wie
ausgelöscht. Und Gareth stand hinter mir, schmiegte sich eng an mich und sagte
mir, wie herrlich ich war, dass er den Geschmack und meine Säfte sehr liebte. Als
er seinen Schwanz in mich stieß, war ich dem Paradies nah. Von nun an trafen
wir uns oft, und sein Mund bereitete mir stets höchstes Vergnügen. Danach war er
wieder mein strenger Herr und Meister und ich sein erschaudernder Sklave, der
beim leisesten Wort der Missbilligung in Tränen ausbrach. Wenn er wütend war, dachte
ich nicht nur an sein hübsches Gesicht und seine freundliche Stimme, sondern
auch an seinen Mund. Ich weinte bitterlich, wenn er mich tadelte.
    Einmal stolperte ich und fiel, während ich eine prächtige
Kutsche zog, und als
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