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Dornröschens Erlösung

Dornröschens Erlösung

Titel: Dornröschens Erlösung
Autoren: Anne Roquelaure
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köstlicher ab. Sie hatte alles, was mit mir
geschah, mit ihrem eindringlichen Blick genau beobachtet.
    Kein Wunder, dass ich sie noch immer faszinierte - ich war
ein wahrer Entflohener und der einzige von uns auf dem Schiff des Sultans, der
das Kreuz der Bestrafung verdient hatte. Früher, in meinen Tagen auf dem Schloss,
hatte ich selbst schon ein paar ans Kreuz gebundene Entflohene gesehen. Ich
hatte beobachtet, wie sie auf den Karren gescheucht wurden, um ins Dorf gebracht
zu werden, die Beine weit auf dem Kreuzbalken gespreizt, den Kopf nach hinten gebogen
und von einem schwarzen Lederband in der Stellung gehalten, so dass sie direkt
in den Himmel schauten. Sie taten mir unendlich leid, und ich war verwundert
gewesen, weil ihre Schwänze selbst in dieser entwürdigenden Situation so steif
und hart waren wie das Holz, an das ihre Körper gefesselt waren.
    Und dann war ich der Verdammte gewesen - in derselben
entsetzlichen Art gebunden, die Augen himmelwärts gerichtet, meine Arme hinter
dem rauhen Pfahl gekreuzt, meine offenen Schenkel weit und schmerzhaft gedehnt.
Mein Schwanz war so hart wie noch nie zuvor. Dornröschen war eine unter
Tausenden von Zeugen. Ich wurde in einer Prozession zu dem dröhnenden Klang der
Trommel durch das Dorf geführt und einer Menge zur Schau gestellt, die ich
nicht sehen, aber doch hören konnte. Jede Drehung der Wagenräder rammte den
hölzernen Phallus in meinem Gesäß tiefer in mich hinein.
    Es war ebenso köstlich wie furchtbar - die größte aller
Erniedrigungen. Ich genoss es, sogar als der Hauptmann meine blanke Brust, meine
gespreizten Beine und meinen Bauch peitschte. Und wie göttlich leicht es war, unter
unkontrollierbarem Stöhnen und Krümmen um Gnade zu flehen, obgleich ich mir
völlig darüber im Klaren war, dass dem keine Beachtung geschenkt würde. Und wie
sehr es meine Seele erregte, zu wissen, dass nicht die geringste Hoffnung auf
Gnade für mich bestand. Ja, in diesen Momenten hatte ich die volle Macht derer
zu spüren bekommen, die mich gefangen genommen hatten, aber ich hatte auch
meine eigene Macht erfahren - dass wir, die wir all unserer Privilegien beraubt
sind, doch unsere Peiniger in neue Reiche der Hitze und liebender
Aufmerksamkeit führen und anstacheln können.
    Da gab es kein Verlangen zu gefallen, keine Leidenschaft zu
erstreben. Nur göttliche und qualvolle Hingabe. Ich hatte meine Pobacken
schamlos auf dem Phallus geritten, der am Kreuz befestigt und in mich gestoßen
war, ich empfing die schnellen Schläge der Lederpeitsche des Hauptmanns wie
Küsse. Ich hatte mich gewunden und geweint - ohne einen Funken Stolz. Der
einzige Fehler an diesem großartigen Schauspiel war, so glaube ich, dass ich
meine Peiniger nicht sehen konnte, es sei denn, sie standen direkt über mir.
    Und in der Nacht, als ich auf dem Dorfplatz aufgestellt war,
hoch an das Kreuz gebunden, und hören konnte, wie sie sich auf der Plattform
unter mir versammelten, und fühlte, wie sie in meine wunden Gesäßbacken kniffen,
meinen Schwanz schlugen - da wünschte ich mir, die Verachtung und Belustigung
auf ihren Gesichtern sehen zu können, ihre Überheblichkeit dem Niedrigsten der Niedrigen
gegenüber, der ich geworden war.
    Ich mochte es, verdammt zu sein. Ich mochte es, dieses
verbissene und beängstigende Ausstellungsstück der Torheit und des Leidens zu
sein, auch wenn ich bei den Klängen, die ein erneutes Auspeitschen ankündigten,
jammerte und mir die Tränen über das Gesicht liefen. Es war unendlich viel
besser und erhabener, als das Spielzeug meiner Herrin Elvira zu sein. Und
selbst noch besser als der süße Sport, die Prinzessinnen im Garten zu besteigen.
Es gab auch besondere Belohnungen für meinen schmerzlichen Zustand. Nachdem
mich der junge Soldat Schlag neun Uhr ausgepeitscht hatte, stellte er die
Leiter zur Seite, sah mir in die Augen und küsste meinen geknebelten Mund.
    Ich war nicht in der Lage, ihm zu zeigen, wie sehr ich ihn
verehrte, und unfähig, meine Lippen um das dicke Lederband, das mich knebelte
und meinen Kopf in Stellung hielt, zu schließen. Doch erhielt mein Kinn
umklammert und saugte an meiner Oberlippe, dann an der Unterlippe, drang mit seiner
Zunge in meinen Mund unter dem Leder und versprach mir dann flüsternd, dass ich
um Mitternacht wieder trefflich ausgepeitscht werden würde; er selbst wollte
sich darum kümmern. Er liebte es, böse Sklaven auszupeitschen.
    “Du hast ein prächtiges Muster aus rosa Streifen auf Brust
und Bauch“, sagte
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