Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dornröschens Erlösung

Dornröschens Erlösung

Titel: Dornröschens Erlösung
Autoren: Anne Roquelaure
Vom Netzwerk:
Prinzen zu
befehlen. Sogar wenn sie mich einem der Gäste oder an andere Lords oder Ladies
gab, empfand ich eine besondere Freude, zu ihr zurückzukehren und in ihr Bett
gebracht zu werden; und ich war selig, wenn es mir gestattet war, an dem
dichten Dreieck schwarzen Haares zwischen ihren weißen Schenkeln zu lecken, während
sie gegen das Kissen gelehnt saß, mit offenem Haar, die Augenhalb geschlossen, der
Blick abwesend.
    Es war eine Herausforderung gewesen, ihr eisiges Herz zum
Schmelzen zu bringen, zu erreichen, dass sie den Kopf zurückwarf und
schließlich vor Begierde aufschrie wie die lüsternste der kleinen Prinzessinnen
im Garten. Und doch war ich weggelaufen. Ganz plötzlich war es über mich
gekommen - der Impuls, es zu wagen, einfach aufzustehen und in die Wälder zu
gehen und sie nach mir suchen zu lassen.
    Natürlich hatten sie mich gefunden. Ich hatte nie daran
gezweifelt, dass es so kommen würde. Sie fanden Ausreißer immer. Vielleicht
hatte ich zu lange in Furcht davor gelebt, es zu tun, in der Angst, von den
Soldaten gefangen und zur Arbeit ins Dorf geschickt zu werden. Es verlockte
mich mit einem mal, wie der Sprung von einer hohen Klippe. Und ich hatte zu
diesem Zeitpunkt bereits alle meine Mängel überwunden und eine reichlich
langweilige Vollkommenheit erreicht. Ich scheute niemals vor dem Riemen. Ich
war so daran gewöhnt und brauchte es so sehr, dass mein Fleisch beim bloßen
Anblick des Riemens schon warm krabbelte. Und stets fing ich die kleinen
Prinzessinnen rasch auf meiner Jagd durch den Garten, hob sie hoch und trug sie
über meinen Schultern zurück. Ihre heißen Brüste klatschten gegen meinen Rücken.
Es war eine interessante Herausforderung gewesen, zwei oder gar drei von ihnen
an einem Nachmittag mit der gleichen Standfestigkeit zu nehmen.
    Der Grund für meine Flucht. . . Vielleicht wollte ich meine
Herrn und Herrinnen besser kennenlernen! Denn als ihr gefangener Flüchtling
konnte ich ihre ganze Macht spüren - bis in meine Knochen. Ich wollte alles
fühlen, was sie imstande waren, mich fühlen zu lassen, vollständig, ganz und
gar. Was auch immer der Grund gewesen sein mag, ich wartete, bis meine Herrin
in ihrem Gartenstuhl eingeschlafen war, und dann stand ich auf, eilte zur Gartenmauer
und kletterte drüber. Dies war keine kleine Bitte um Aufmerksamkeit für mich. Ich
unternahm ganz eindeutig einen Fluchtversuch. Und ohne noch einmal
zurückzuschauen, lief ich über die gemähten Felder in Richtung Wald. Nie zuvor
hatte ich mich so nackt, so sehr als Sklave gefühlt wie in diesen Momenten, in
denen ich mich in Aufruhr befand. Jeder Halm, jedes hochstehende Gras
streichelte mein entblößtes Fleisch. Ein neues Gefühl der Scham erstaunte mich,
als ich zwischen den dunklen Bäumen umherstreunte und an den Wachtürmen des
Dorfes vorbeikroch.
    Als die Nacht hereinbrach, war mir, als würde meine nackte
Haut wie ein Licht glimmen, als würde der Wald mich nicht verstecken können. Ich
gehörte in die komplizierte Welt der Macht und Unterwerfung und hatte
fälschlicherweise versucht, mich aus ihren Verpflichtungen wegzustehlen. Und
der Wald wusste das. Zweige zerkratzten meine Waden. Mein Schwanz erhärtete
sich bei der leichtesten Berührung und beim kleinsten Geräusch aus dem
Unterholz ringsumher. Ach, und schließlich der Schrecken und auch der Reiz der
Gefangennahme, als die Soldaten mich aufgespürt hatten in der Dunkelheit und
mich mit Rufen vor sich her trieben, bis sie mich eingekreist hatten. Rauhe
Hände ergriffen meine Arme und Beine. Ich wurde von vier der Männer dicht über dem
Boden getragen, mein Kopf hing herab, meine Glieder waren gestreckt - wie ein
Tier, das eine gute Jagd geboten hatte. Und ich wurde unter Rufen, Grölen und
Gelächter in das von Fackeln beleuchtete Lager gebracht. Und in dem glühenden
Moment unausweichlicher Gerechtigkeit wurde alles noch klarer.
    Ich war nicht mehr ein hochwohlgeborener Prinz. Ein
dickköpfiges, niederes Ding war ich, das ausgepeitscht und wiederholt von den
hitzköpfigen Soldaten vergewaltigt wurde, bis der Hauptmann der Wache erschien
und befahl, mich an das breite hölzerne Kreuz der Bestrafung zu fesseln.
    Während dieser Tortur sah ich Dornröschen wieder. Sie war
bereits in das Dorf verbannt und vom Hauptmann der Wache als sein kleines
Spielzeug auserwählt worden. Sie war die einzige Frau dort und kniete im
Schmutz des Lagers. Ihre Haut, rosig und weiß wie Milch, hob sich unter dem
Staub, der an ihr klebte, umso
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher