Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dorian

Dorian

Titel: Dorian
Autoren: K. C. Hayes
Vom Netzwerk:
solltest dich mal wieder verabreden, gehe Tanzen… gehe raus, amüsiere dich. Wie wär‘s mit dem netten Blumenkavalier?“
    Sie deutete auf den hübschen Straus Veilchen auf dem Tresen.
    „Collin?“
    Tess verdrehte die Augen und rollte Bettsie das leere Fass zu. Collin belieferte seit einigen Monaten das ´Highlands´ mit Whisky und Scotch, nachdem der vorherige Lieferant sie mächtig mit überteuerten Preisen über den Tisch gezogen hatte. Er kam fast täglich vorbei und gab die Hoffnung nicht auf, dass sie doch eines Tages mit Ihm Essen gehen würde. Sie behandelte ihn immer nett, aber machte ihm keine Avancen auf mehr. Das hatten schon ganz andere vor ihm versucht. Unter den Jungs war es schon ein Wettbewerb entbrannt, wer es schaffen würde, sie endlich aufs Kreuz zu legen. Mit seinen kurz geschorenen Haaren und seinem viel zu engen Muscleshirt auf seiner braunen Haut, war Collin eher für die Frauen ein Muss, die auf die Sorte ´Heißer Bauarbeiter´ standen. So schlug er sich die Zeit nachts in der Kneipe tot, nur um in ihrer Nähe zu sein. Sie hatte schnell den Bogen raus, wie sie mit ihm umgehen musste und degradierte ihn zu ihrem Laufburschen, was ihm sichtlich gefiel. Jedes Mal, wenn sie ihn bat, etwas für sie zu erledigen, funkelten seine Augen und legte sich gleich ins Zeug. „ Armer Wurm !“ dachte sie, aber was soll‘s??? Was sollte sie denn machen? Mitleid haben mit einem Mann, der ihr nach kroch wie ein verliebter Gockel? Nein, in ihren Augen waren Männer nur nutzlose Wesen bei denen der liebe Gott sich mit der Gehirnverteilung mächtig vertan hatte. Collin war ihr so was von egal.
    „Hmm, aber nicht in nächster Zeit und auch nicht mit Collin, ich habe momentan wirklich andere Dinge im Kopf. Bitte misch dich nicht in meine privaten Angelegenheiten ein.“
    Trotzig sammelte sie die Bierdeckel ein und übersah fast, wie ihren Ersatzmann sie erschrocken anschaute, als sie die Deckel mit Wucht in den Halteständer drückte.
    „Es tut mir leid aber bitte verstehe doch, ich kann nicht, eines Tages wirst du verstehen warum, nur nicht jetzt. Lass die Zeit vergehen, mir geht es gut… wir sind doch auch allein ein tolles Team, oder?“
    „Sicher, mein Kind<
    Bettsie tat es weh, zu sehen wie Tess immer verschlossener wurde und sich ihre eigene einsame Welt aufbaute. Sie war immer so lebensfroh, hatte viele Freunde. Sie erkannte das Mädchen, das für sie wie eine eigene Tochter war, nicht mehr wieder. Wie konnte es nur dazu kommen? Für sie gab es dafür nur eine plausible Antwort, Stewart Mannaghan! Er musste etwas damit zu tun haben. Er war Tess große Liebe und seit ihrer Trennung vor einem knappen Jahr, war sie nicht mehr die Alte. Es geschahen Dinge, die sie nicht einordnen konnte… so wie etwa ihr langer Krankenhausaufenthalt vor einiger Zeit. Etwas lief falsch und Tess würde ihr niemals die Antworten auf ihre Fragen geben.
    „Bettsie, geh nach Hause, ich sehe doch das du die Augen kaum noch aufhalten kannst. Ich komme klar, ich beseitige hier noch das Chaos und geh dann nach oben. Es war eine wilde Nacht!“
    „Ja, das sollte ich wirklich tun.“
    Sie schaute auf die Uhr über dem Kamin. 7 Uhr morgens… die Sonne kitzelte das Wasser im Hafenbecken.
    „Melde Dich bei mir, wenn es eng wird…“
    „Dein Wort in Gottes Ohr.“
    Tess ließ sich müde auf einen Barhocker nieder.
    „Und jetzt ab mit Dir durch die Tür, ich schließe hinter dir zu.“
    Sie nahm den Schlüssel aus ihrer Tasche und verriegelte hinter Bettsie das dicke Vorhängeschloss, als sie den schwarzen Van mit den verspiegelten Scheiben vor dem kleinen Supermarkt gegenüber sah.
    „Nanu“ dachte sie , "ich wusste gar nicht das Mr.Ferrow Besuch hatte. Darauf legte er nämlich nicht so viel wert."

    Tess nahm zwei Stufen auf einmal, als sie die Treppe zur ihrer Wohnung hinauflief. Sie freute sich auf das, was hinter der Tür auf sie wartete.
    „Laika… Laika, lass mich doch erst mal rein.“
    Die alte Labradordame sprang an ihr hoch und leckte ihr quer durch das Gesicht. Sie war ihr ein und alles. Jack hatte sie ihr als Welpe geschenkt als sie vor Heimweh richtig krank wurde. Seitdem waren sie unzertrennlich. Nur bei ihr konnte sie etwas von ihren Gefühlen freigeben, denn Laika stellte keine Fragen. In ihrem Hundeleben reichten ein dicker Knochen und ihre Lieblingseiche hinter dem Haus. „Na, meine Süße hast du gut geschlafen?“
    Laika legte sich auf den Rücken, streckte alle vier Pfoten von sich und gähnte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher