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Dopingmixer

Dopingmixer

Titel: Dopingmixer
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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seine Pranken aus und reichte den Schwarzhaarigen wie ein Paket an seine beiden Kollegen weiter. Ohne viel Federlesen schleppten die beiden Polizisten den strampelnden Zwilling zu ihrem Streifenwagen, der hinter ihnen quer über die halbe Straße stand.
    »Da kommt schon der Nächste!«, rief der lange Cop, als wieder ein Schwarzhaariger erschien. »Halt, hiergeblieben!« Justus sah dem zweiten Zwilling anerkennend zu, wie er im letzten Augenblick noch einen Haken zu schlagen versuchte, aber der Arm des Gesetzes erwies sich als sehr lang. Auch der zweite Zwilling wurde im Streifenwagen verstaut.
    »So etwas habe ich in zwanzig Dienstjahren nicht erlebt«, rief ein dicker, schnauzbärtiger Polizist seinen Kollegen zu, als er von dort zurückkam. Denn nun rannte ihm, bevor Justus den Mund aufmachen konnte, ein hellblonder Athlet beinahe in den Bauch. »Man steht einfach rum, und die Kerle fliegen einem ins Maul wie gebratene Gänse.« Er lachte und schleppte Peter im Polizeigriff ab. Seine beiden Kollegen lachten auch und nahmen fröhlich Nummer vier in Empfang. Der wehrte sich und schrie immerzu: »Hey, hey«. Justus wurde wütend, als er sah, wie sie seinem Freund Bob ziemlich roh die Arme auf den Rücken drehten.
    Justus beobachtete, wie der lange Polizist zurückeilte und sich vor Begeisterung auf die Schenkel schlug. »Wenn noch einer kommt«, rief er und zeigte mit dem Daumen über die Schulter zum Streifenwagen, »wird es verdammt eng da drin.« Er stellte sich breitbeinig auf und breitete grinsend die Arme aus, sodass die Blumenmarktbesucher ihn erstaunt ansahen. Einige blieben sogar kopfschüttelnd vor ihm stehen, offenbarhatten sie so einen Polizisten noch nie gesehen. Justus konnte sich wegen der grotesken Szene ein Grinsen auch nicht mehr verkneifen.
    »Komm, lass gut sein!«, riefen die Cops, und der Riese ließ enttäuscht die Arme sinken. Unter Gelächter stiegen sie in ihren Streifenwagen. Der Lange setzte sich ans Steuer und startete. Mit ein paar Sätzen war Justus bei ihm. »Ich will auch mit«, rief er dem Fahrer durch das offene Fenster zu. Der rief zurück: »Da könnte ja jeder kommen«, und gab Gas. Aber Justus war geistesgegenwärtig genug, um mit beiden Fäusten auf die Wand des Polizeiautos zu trommeln. Das war dann doch zu viel, und sie sperrten ihn zu den anderen.
    Tatsächlich war es sehr eng in dem Streifenwagen. Justus, den sie als Letzten hineingequetscht hatten, saß dem einen Zwilling wohl oder übel halb auf dem Schoß. Den Umständen entsprechend war auch die Atmosphäre nicht gut. Peter seufzte und stöhnte und sah dauernd auf seine Armbanduhr. Er schüttelte über sich selbst den Kopf. Wie kann man so blöd sein, dachte er, und sich kurz vor Beginn des Sportfestes noch auf so eine Aktion einlassen? Außerdem fingen die drei ??? reichlich böse Blicke der beiden Blumenverkäufer auf.
    »Ihr Idioten«, knurrte der eine schließlich, »ihr seid ja gar nicht von der Polizei.«
    »Hab ich auch nicht behauptet«, erwiderte Justus. »Aber warum seid ihr weggerannt?«
    »Kann euch doch egal sein, oder?« Der zweite Zwilling sah besonders mürrisch drein. Aber bevor die etwas mühsame Unterhaltung fortgesetzt werden konnte, quietschten schon die Bremsen. Die Tür ging auf, und der dicke, schnauzbärtige Polizist erschien.
    »Alles aussteigen, meine Herrschaften! Endstation!«, rief er. Er war offensichtlich immer noch bester Laune.
    Justus kletterte als Erster heraus und sah sich um. Sie waren im Innenhof einer Polizeiwache angekommen. Die Polizisten eskortierten sie ins Gebäude und lieferten sie in einem armseligen Büro ab, wie es sie auf den Polizeirevieren dieser Stadt zu Dutzenden gab. Hinter seinem Schreibtisch hockte ein glatzköpfiger Sergeant und bearbeitete mit zwei Fingern eine vorsintflutliche Schreibmaschine.
    »Diese Knaben haben wir am Blumenmarkt eingesammelt«, berichtete der fröhliche Polizist.
    »Da gab es vorher diesen Anruf.« Der Sergeant nickte. Er erhob sich ächzend und pflanzte sich mit in die Hüften gestemmten Händen vor ihnen auf.
    »Der Anrufer war ich«, sagte Justus laut und trat vor. Dann wies er auf Peter und Bob. »Meine Freunde und ich sind Detektive, und wir haben einen Pflanzendiebstahl aufgeklärt.«
    »Einen was?« Der fröhliche Polizist tat, als hätte er sich verhört.
    Aber Justus blieb ganz ruhig. »Einen Pflanzendiebstahl«, wiederholte er. »Und außerdem einen Überfall auf Mrs Elenor Sharp in Rocky Beach.«
    »So ist es«, rief Peter
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