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Donavan und das süsse Leben

Donavan und das süsse Leben

Titel: Donavan und das süsse Leben
Autoren: Carter Brown
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zu dem Abend, als er versuchte, mich
umzubringen. Zu meinem Glück gelang es ihm nicht, aber es ging nur um
Haaresbreite noch einmal gut. Meine Freunde hier im Zimmer blieben mir
gegenüber loyal, und nachdem sein Anschlag mißlungen war, entfloh Christie.«
    »Also hat er mich praktisch nur
in die Sache hineingezogen, um zu versuchen, sich an Ihnen zu rächen?«
    »Nicht nur«, sagte er. »Er
hoffte, Sie würden mich geschäftlich irgendwie außer Gefecht setzen, so daß er
das Ganze übernehmen könnte.«
    »Ich glaube, was mir an der
ganzen Affäre wirklich zuwider ist«, sagte ich, »ist die Tatsache, daß ich in
eine dreckige Kabbelei zwischen zwei Bordellbesitzern hineingezogen worden
bin.«
    Sein Gesicht wurde weiß.
    »Sie brauchen nicht beleidigend
zu werden«, sagte er schwerfällig.
    »Ich wußte gar nicht, daß man
jemanden wie Sie beleidigen kann«, erwiderte ich liebenswürdig.
    Er zwang sich zu einem Grinsen.
»Da ist noch etwas, das Sie vielleicht gern wissen würden«, sagte er. »Gloria
hat früher hier gearbeitet, aber sie war immer Christies Mädchen. Als er ging,
ging sie auch.«
    »Es war so hübsch, sie wieder
hier zu haben«, bemerkte Lottie. »Ein widerspenstiges Geschöpf wie sie bedarf
strenger Disziplin.«
    »Wie viele Mädchen arbeiten
hier eigentlich für Sie?« fragte ich.
    »Im Augenblick vier«,
antwortete der >Besitzer<. »Wir brauchen Ersatz für Jennie Moss, aber wir
glauben, daß Gloria nun, da Lottie ihr ihre Irrtümer klargemacht hat, dafür
ausgezeichnet geeignet ist.«
    »Ich dachte, sie würde mit mir
kommen?« sagte ich naiv.
    »Mr. Donavan«, erklärte der >Besitzer<
ruhig, »weder Sie noch Ihr Mann Hicks gehen irgendwohin.«
    Sowohl der Major als auch
Randolph hatten plötzlich Pistolen in den Händen und grinsten wie die Maikäfer.
Lottie beobachtete mich ebenfalls mit unterdrückt schadenfrohem
Gesichtsausdruck.
    »Es wird alles in Ihrem
gemieteten Haus stattfinden«, fuhr der >Besitzer< fort. »Christie, der
Einbrecher, wird dort mitten in der Nacht von Ihnen überrascht, und es kommt zu
einem für beide tödlichen Kampf. Jeder hat eine Pistole bei sich.«
    »Wie steht’s mit Hicks?« fragte
ich.
    »Der wird einfach verschwinden«,
antwortete er. »Die Polizei wird wahrscheinlich annehmen, daß er mit dem
Einbrecher in Kollision geriet und verduftete, als er merkte, daß die Sache
schief ging. In Wirklichkeit werden wir ihn in einer Grube mit ungelöschtem
Kalk irgendwo im Rosengarten begraben.«
    »Was meinst du dazu, Gloria?«
fragte ich. »Du bist der Glückspilz. Du wirst den Rest deines Lebens damit
verbringen, perversen Burschen mit einer Meise zu Gefallen zu sein und von
Lottie Disziplin beigebracht zu bekommen.«
    Sie wandte den Kopf und starrte
mich eine ganze Weile mit aufgerissenen Augen an.
    »Oh, nein!« sagte sie heiser.
»Niemals!«
    Sie packte Lottie mit beiden
Händen um den Hals und begann zuzudrücken. Lottie wand sich heftig und
versuchte erfolglos, die Hände der anderen zu lösen. Gloria fing an, sie wild
zu schütteln, wobei sie nach wie vor krampfhaft die Finger zusammenpreßte.
    »Mach Schluß!« sagte der
>Besitzer< kurz zum Major.
    Der Major ging schnell auf die
beiden zu, und im selben Augenblick schoß Hicks wie der Blitz von seinem Stuhl
hoch. Er packte Gloria von hinten an den Schultern und schob sie auf den Major
zu. Sie schleifte Lottie mit sich, die noch immer hilflos Glorias
erbarmunglosem Griff ausgeliefert war. Ich schleuderte den Inhalt meines Glases
ins Gesicht des >Besitzers<, um ihn für ein paar Sekunden abzulenken, und
zog die Walther heraus. Der Major wich noch immer vor dem auf ihn zutaumelnden
Trio zurück, aber die Strecke, die ihm dazu noch zur Verfügung stand, wurde
knapp. Randolph versuchte die Gruppe zu umkreisen, um auf Hicks schießen zu
können. Für einen Augenblick war er als einziger in meinem Schußfeld, und das
reichte. Ich jagte ihm eine Kugel in die Stirn, er kam zu einem plötzlichen
Stillstand und verharrte regungslos, bevor er auf den Boden stürzte.
    Der Knall ließ den Major in
Panik geraten. Inzwischen war er an der Wand angelangt, und das Trio stolperte
nach wie vor auf ihn zu. Er hob seine Waffe und drückte ab — immer wieder. Die
ersten beiden Geschosse fuhren in Lotties Brust, und ihr plötzliches,
buchstäblich totes Gewicht verblüffte Gloria so sehr, daß sie den Hals ihrer
Feindin losließ. Als ihr Körper auf den Boden stürzte, schoß der Major weiter,
und die beiden nächsten Kugeln
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