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Donavan und das süsse Leben

Donavan und das süsse Leben

Titel: Donavan und das süsse Leben
Autoren: Carter Brown
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hatte ich ein intimes Gespräch mit Fontaine, und er erzählte mir
alles über den exklusiven Club, dem er angehörte, und wie die beiden Partner
dort versucht hatten, ihn dazu zu erpressen, tatsächlich illegale Geschäfte mit
meinen Eisenwaren zu machen. Bei der bewußten Unterredung trugen die beiden
Gorillamasken, aber Fontaine erinnerte sich daran, daß der eine von ihnen mit
deutlich englischem Akzent sprach, während der andere möglicherweise Amerikaner
war. So wie ich die Sache ansehe, waren Sie der eine und Christie der andere.
Anscheinend leitet der Major hier das Bordell, aber im übrigen ist er nur Ihr
Strohmann. Habe ich recht?«
    »Im wesentlichen haben Sie
recht, Mr. Donavan«, sagte der >Besitzer<. »Ich gratuliere Ihnen.«
    »Dieses Zusammentreffen mit
Jennie Moss während unseres Picknicks war natürlich kein Zufall, nicht wahr? Auch
wenn der Major eine überaus überzeugende Schau abzog.«
    »Wir wußten natürlich alles
über Sie«, sagte er leichthin. »Sie wurden sehr gründlich überprüft, bevor wir
uns an Fontaine wandten, selbst Ihr Lieblingsdrink war uns bekannt. Außerdem
behalten wir aus Sicherheitsgründen alles sehr scharf im Auge, was sich in der
Nachbarschaft hier abspielt. Sie begannen uns zu interessieren, als wir
entdeckten, daß Sie das Haus hier ganz in der Nähe gemietet hatten. Ich dachte,
wir sollten versuchen, etwas mehr über das herauszufinden, was Sie hier tun.
Deshalb schickten wir Ihnen Jennie Moss, der wir zuvor sorgfältig die
Geschichte eingetrichtert hatten, daß sie als gefangengehaltene Prostituierte
hier ihr trauriges Dasein fristete. Wir setzten unsere Hoffnung auf Ihre
Ritterlichkeit, und Jennie sollte aus Sicherheitsgründen bei Ihnen bleiben.
Aber als Sie hier hereingeplatzt kamen, mußten wir unsere Strategie
schnellstens umändern. Deshalb kassierten wir Ihren Mann und brachten ihn als
Geisel hierher, nur um ganz sicherzugehen.«
    »Und schlitzten nur so
spaßeshalber Jennies Hals auf?«
    »Ein bedauerlicher Unfall,
wirklich. Jennie sollte mit den anderen zusammen zurückkommen, aber sie
weigerte sich. Sie behauptete, sie habe es satt, Perversen als Spielzeug zu
dienen und zusätzlich Lotties Aufmerksamkeiten zu ertragen, und sie wolle
bleiben, wo sie war. Der Major und Mike hatten Hicks inzwischen schon in den
Wagen verfrachtet und warteten darauf, daß Lottie das Mädchen herausbringen
würde. Vielleicht möchtest du selbst gern den Rest der Geschichte erzählen,
Lottie?«
    »Sie wurde komplett
hysterisch«, sagte Lottie in vorwurfsvollem Ton. »Riß sich von mir los und
stürzte in die Küche hinaus. Als ich ihr dorthin folgte, zog sie ein
Fleischmesser aus der Schublade und bedrohte mich damit. Ich versuchte es ihr
zu entwinden, und wir kämpften miteinander. Ich drehte ihr das Handgelenk um,
so daß das Messer auf sie — auf ihre Kehle — gerichtet war, aber sie wollte
nicht loslassen. Dann — «, sie zuckte flüchtig mit den Schultern, »- passierte
es eben. Die Schneide durchschnitt ihr die Kehle.«
    »Von einem Ohr zum anderen?«
fragte ich höflich.
    »Es lag an den häßlichen
Schimpfnamen, die sie mir gab«, sagte Lottie. »Ich wußte, daß sie ohnehin
sterben würde, und zu dem Zeitpunkt konnte ich mich eben leider nicht
beherrschen.«
    »Und später begann das
>Leiche-du-mußt-wandern<-Spielchen«, sagte ich.
    »Was ist eigentlich aus ihr
geworden?« erkundigte sich der Major interessiert.
    »Ich stopfte sie in den
Kofferraum von Christies Wagen, als er gerade mal nicht hinsah«, antwortete
ich. »Er fand sie erst, als er schon in London war, und er hat sie später
irgendwo im Ödland abgeladen.«
    »Sie haben ein
Improvisationstalent, das ich einfach bewundern muß«, bemerkte der >Besitzer<.
»Ich bin froh, daß die Leiche der armen Jennie kein Problem mehr ist.«
    »Was hat den Bruch zwischen
Ihnen und Christie bewirkt?« fragte ich ihn.
    »Er war allzu ehrgeizig«,
antwortete er. »Das Bordell — ich ziehe vor, es als Club zu bezeichnen — wirft
allein einen beachtlichen Profit ab. Wir verdienen zusätzlich noch erheblich
mehr mit unseren wohlüberlegten Erpressungsmanövern bei unseren anfechtbareren
Kunden, sobald wir einmal sicher sind, daß sie dem Druck nachgeben werden. Ich
war sicher, daß Fontaine nicht herumzukriegen war, aber Christie wollte nicht
nachgeben. Man könnte sagen, daß starke Spannungen zwischen uns beiden
bestanden, die ständig zunahmen. Mir war nur nicht recht klar geworden, wie
schlimm die Dinge standen, bis
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