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Donavan und das süsse Leben

Donavan und das süsse Leben

Titel: Donavan und das süsse Leben
Autoren: Carter Brown
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Teufel
sollte ich schon tun, nachdem Sie sie mir in den Kofferraum meines Wagens
gelegt hatten?«
    »Gewisse Leute fanden heraus,
daß sie Ihre Agentin war, und brachten sie um«, sagte ich. »Dann luden sie die
Leiche vor meiner Tür ab, um mich in Verlegenheit zu bringen, stimmt’s?«
    »Wahrscheinlich irgend so was«,
sagte er. »Wo ist Gloria?«
    »Hier in der Nähe«, sagte ich.
»Wir werden sie heute abend noch treffen.«
    »Hören Sie, Donavan«, erklärte
er energisch, »ich bin bereit, diese Entführung zu vergessen, wenn Sie mit mir
zusammenarbeiten. Aber ich sage, was geschieht, verstanden?«
    »Halten Sie die Klappe«, sagte
ich. »Allein neben Ihnen sitzen zu müssen, verursacht mir Übelkeit.«
    Er schwieg für den Rest der
Fahrt zurück in das Hotel in Kensington. Ich begleitete ihn hinein, wobei Hicks
uns folgte. Finchley begrüßte uns am Empfang und ließ keine sichtbare Reaktion
beim Anblick der Pistole in meiner Hand erkennen.
    »Ihre Reiseorganisatorin für
die Bahamas hat angerufen und ihre private Telefonnummer hinterlassen, Mr.
Donavan«, sagte er.
    »Wer?« Ich starrte ihn einen
Augenblick lang verblüfft an, dann erinnerte ich mich. »Deidre Thorpe?«
    »So war der Name, Sir.«
    Ich reichte Hicks die Waffe.
»Gehen Sie und schließen Sie ihn irgendwo ein«, sagte ich zu ihm und wandte
mich dann wieder an Finchley. »Wir essen eine Kleinigkeit im Speisesaal. Es ist
egal, was es ist, nur schnell muß es gehen.«
    »Steaks, Sir? Mit grünem
Salat?«
    »Klingt gut.«
    »Wird der — äh — andere
Gentleman auch mit Ihnen speisen?«
    »Nein, der hat bereits den
Bauch voll«, sagte ich unelegant.
    Hicks gesellte sich ein paar
Minuten später zu mir an die Bar und goß sich einen Drink ein.
    »Ich habe ihn in den Keller
gesperrt«, sagte er. »Dort ist es hübsch, ruhig und stockdunkel. Wenn wir Glück
haben, macht er sich vor Angst in die Hose.«
    »Wir essen schnell und fahren
dann aufs Land zurück«, sagte ich. »Ich werde den Wagen fahren, den ich mir
gestern ausgeliehen habe, und Sie können den Rolls nehmen.«
    »Aber nicht in dieser
Affenuniform!«
    »Ich glaube, die ist nicht mehr
notwendig«, gab ich zu. »Bevor wir wegfahren, möchte ich, daß Christie an
Händen und Füßen gefesselt und splitterfasernackt in den Kofferraum des
ausgeliehenen Wagens gesteckt wird. Okay?«
    »Sie werden auf Ihre alten Tage
gehässig, Kollege.«
    »Ich werde noch viel gehässiger
werden, bevor die Nacht zu Ende ist«, sagte ich.
    »Es wird mir ein Genuß sein«,
sagte er. »Mir gefällt der Gedanke, daß dieser hochnäsige Bastard Christie so
reisen muß, wie Sie gerade vorgeschlagen haben.«
    Wir nahmen schnell die Mahlzeit
zu uns, mit der uns Finchley versorgte, dann gingen er und Hicks in den Keller
hinunter, um sich um den unfreiwilligen Gast zu kümmern. Hicks kehrte rund fünf
Minuten später mit beglücktem Grinsen auf dem Gesicht zurück.
    »Er hat die dürrsten Beine, die
ich je bei einem Mann gesehen habe«, sagte er. »Er macht nicht halb so viel
her, wenn er die Hosen hochkrempelt.«
    »Und Sie haben ihn im
Kofferraum verstaut?«
    »Ganz recht, Kollege.«
    »Ich möchte, daß Sie hinter mir
herfahren«, sagte ich. »Zuerst bringe ich den Wagen ins Bordell zurück, dann
können Sie mich zu unserem Haus fahren.«
    »Ist das alles?«
    »Nein«, sagte ich. »Aber es
hängt alles vom richtigen Zeitplan ab.«
    Wir kehrten in erheblichem
Tempo in die Wildnis von East Sussex zurück, und gegen neun Uhr dreißig hielt
der Mercedes draußen vor dem Bordell. Hicks fuhr neben mich und stellte den
Motor ab. Ich stieg aus, ging die Stufen zum Eingang hinauf und klingelte. Mike
Randolph öffnete mir die Tür.
    »Ich habe Ihren Wagen unversehrt
zurückgebracht«, sagte ich. »Schönen Dank fürs Ausleihen.«
    »Ist das alles?« fragte er mit
steinernem Gesicht.
    »Im Kofferraum ist ein Geschenk
für den Besitzer«, sagte ich und reichte ihm die Wagenschlüssel. »Sie brauchen
deshalb nicht nervös zu werden, es ist nichts Tödliches.«
    Er stand noch immer auf der
Schwelle und sah mir nach, als ich neben Hicks in den Rolls stieg. In zehn
Minuten waren wir zurück in dem von mir gemieteten Haus, das innen völlig
unverändert wirkte. Wir überprüften Zimmer um Zimmer, aber niemand hatte in
unserer Abwesenheit unliebsame Leichen irgendwo abgeladen. Als wir ins
Wohnzimmer zurückgekehrt waren, goß Hicks uns nachdenklich Drinks ein.
    »Was passiert jetzt, Kollege?«
fragte er.
    »Wir warten eine Weile«,
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