Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Donavan und das Mädchen in der Bar

Donavan und das Mädchen in der Bar

Titel: Donavan und das Mädchen in der Bar
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Scheibe
des Hauptfensters an der niederen Vorderfront des Bauernhauses, gleich neben
der Tür. Im nächsten Augenblick tauchte ein Gewehrlauf in der Öffnung auf. Ich
duckte mich verzweifelt, als die Waffe losballerte und drei Kugeln an der Seite
des Range Rovers abprallten. Eine kurze und unangenehme Stille folgte, dann
ging die Schießerei wieder los. Aber diesmal kamen die Schüsse aus wesentlich
weiterer Entfernung. Die neunzig Sekunden, seit der Motor abgestellt worden
war, waren vergangen, und Hicks hatte das Feuer auf der Rückseite des
Bauernhauses eröffnet.
    Die Situation war wirklich zum
Kotzen. Beide Mädchen befanden sich innerhalb des Hauses. In weniger als drei
Minuten würde Hicks aus seiner Deckung hervorbrechen und höchstwahrscheinlich
niedergemäht werden, bevor er auch nur in die Nähe der Hinterfront des Hauses
gelangte. Ich mußte etwas unternehmen, und zwar schnell. Das Blut raste mir
förmlich durch die Adern, und ich war weniger aufgeregt als vielmehr
verzweifelt.
    Ich drückte auf den Knopf auf
der mit >A< bezeichneten Seite der Sten und machte einen krampfhaften
Satz, der mich ungefähr anderthalb Meter von der Rückseite des Range Rovers
wegbrachte. Dann gab ich eine kurze Salve auf das zersplitterte Fenster ab und
sah, wie der Gewehrlauf abrupt verschwand. Für Überlegungen war keine Zeit. Ich
nahm Anlauf und warf mich, die Sten vor dem Gesicht, auf das zerbrochene
Fenster. Weiteres Glas zersplitterte, und dann war ich drin. Ich landete mit
einem Plumps, der mir den Atem benahm, auf einem großen Tisch, schlitterte über
die Platte und fiel am anderen Ende hinunter. Jemand gab zwei Schüsse ab, und
eine Fontäne von Holzsplittern prasselte gegen meine eine Schläfe und Wange.
Ich drehte mich auf die Seite, schwang die Sten herum
und sah Sheppard im Türrahmen stehen, einen Revolver
in der Hand. Ich feuerte eine weitere Salve aus der Sten auf ihn ab. Er wurde glatt umgemäht und stürzte
rücklings auf den Korridor hinaus.
    Soweit ich, als ich mühsam
aufstand, sehen konnte, war nur noch ein Bewohner im Zimmer. Travers lag auf
dem Rücken vor dem Fenster mit der zerbrochenen Scheibe. Die erste Serie von
Schüssen, die ich abgegeben hatte, mußte ihn in die Brust getroffen haben. Die
Vorderfront seines Hemdes war völlig von Blut durchweicht, und er war mausetot.
Die Schüsse aus Hicks’ Waffe knallten im Fünfsekundenabstand weiter.
    Ich ging zur Zimmertür und
spähte in den Korridor hinaus. Sheppard lag ebenfalls
ausgestreckt auf dem Rücken, das neue blutrote Auge zwischen den beiden anderen
starrte mich anklagend an. Ich schob den Lauf der Sten vorsichtig durch die
Tür, und jemand gab schnell zwei Schüsse darauf ab, so daß ich mich eiligst
wieder weiter ins Wohnzimmer zurückzog. Travers war kein großer Mann gewesen,
es war also nicht schwierig, die Leiche mit einer Hand am Kragen zu packen und
zur Türschwelle zu schleppen. Erneut schob ich den Lauf der Sten auf den
Korridor hinaus, gefolgt von Travers’ Kopf in der ungefähren Höhe, in der sich
mein eigener Kopf normalerweise befunden hätte, wäre ich wirklich so blöde
gewesen, das zu riskieren. Wieder krachten zwei Schüsse. Ich schrie so überzeugend
wie nur möglich auf, zog sowohl die Sten als auch Travers’ Körper ins Zimmer
zurück und ließ letzteren mit einem dröhnenden Plumps auf den Boden fallen.
    Das Haus wirkte, abgesehen von
Hicks’ regelmäßig abgegebenen Schüssen, plötzlich ganz still. Ich zog mich ein
paar Schritte weit zurück und preßte mich gegen die Wand. Dann drückte ich auf
den >R<-Knopf auf der linken Seite der Sten und wartete. Ungefähr eine
Minute später drang vom Korridor draußen ein schwacher Laut herein. Dann
tauchte vorsichtig Drydens Kopf hinter dem Türrahmen auf. Er hielt ein Gewehr
in den Händen, und die Aussicht, daß er es fallen lassen würde, wenn ich ihn
dazu aufforderte, war gleich null. Also jagte ich eine Kugel in ihn hinein. Das
Gewehr fiel ihm aus den Fingern und auf den Boden, und er selbst folgte ihm
gleich darauf. Ich blieb stehen, wo ich war, und wartete so lange, bis ich
überzeugt sein konnte, daß sich niemand mehr auf dem Korridor draußen befand,
dann schlich ich näher und kniete neben Dryden nieder. Die Kugel hatte ihn in
die Schläfe getroffen. Da ich nicht damit rechnen konnte, ein solches
Kunststück zweimal fertig zu bringen, kletterte ich so leise wie möglich durch
das zerbrochene Fenster und eilte um die andere Seite des Hauses herum.
    Es war ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher