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Donavan und das Mädchen in der Bar

Donavan und das Mädchen in der Bar

Titel: Donavan und das Mädchen in der Bar
Autoren: Carter Brown
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Zigarre an. Die Hummel unterzog sich
einer äußersten Anstrengung und kam auf die Beine, dann brummte sie ziellos
davon. Irgendwo über unseren Köpfen begannen zwei Vögel über den
Allgemeinzustand des Landes zu ratschen.
    »Ich bin ein bißchen nervös«,
gestand Angela. »Du auch, Paul?«
    »Ich bin niemals nervös«,
erklärte ich. »Hauptsächlich deshalb, weil ich es immer mit der Angst zu tun
kriege, bevor ich Gelegenheit habe, nervös zu werden.«
    »Ich habe weniger Angst als
vielmehr Scheißangst«, sagte Angela.
    »Willst du was zu trinken ?« fragte ich. »Hinten im Wagen liegt eine Flasche Brandy .«
    »Ich glaube nicht, danke«,
sagte sie.
    »Ich würde gern sagen, du
könntest dich nach wie vor aus der Sache zurückziehen«, bemerkte ich. »Aber
leider ist es jetzt zu spät dazu .«
    »Ich weiß .« Sie nickte mit Bedacht. »Aber du warst immerhin mir gegenüber ehrlich, bevor
ich mich bereit erklärte, mitzumachen .«
    »Eigentlich dürfte dir nichts
zustoßen«, sagte ich. »Du weißt, was du zu tun hast ?«
    »Ich fahre direkt zum
Bauernhaus hinauf und halte dort so, daß der Wagen der Haustür gegenübersteht«,
sagte sie. »Dann schalte ich den Motor ab und steige aus .«
    »Und zwar schnell«, sagte ich.
»Sie werden uns mit Sicherheit kommen hören und ein Empfangskomitee für uns
bereithalten .«
    »Schon gut, Paul.« Sie lächelte
mir schwach zu. »Ich werde dich nicht im Stich lassen. Vergiß nicht, ich bin nach wie vor Francines beste Freundin .«
    »Bleibt nur zu hoffen, daß ich
mich auch als der beste Freund von euch beiden herausstellen werde«, murmelte
ich.
    Die Minuten schleppten sich
dahin. Dann war es endlich soweit. Ich fuhr den Range Rover auf die ungeteerte Straße hinaus und danach knapp achthundert Meter
weiter bis zu der Stelle, wo sie sich mit dem Fahrweg vereinte, der an der
Vorderseite des Bauernhauses vorbeiführte. Kurz vor der Kreuzung hielt ich,
stieg aus und ging zur Hinterseite des Wagens, während Angela auf den
Fahrersitz rutschte. Ich öffnete die Tür, kletterte hinten in den Range Rover
und schloß die Tür wieder. Die Sten Maschinenpistole war da, das Magazin
steckte bereits dort, wo es hingehörte. Ich legte mich auf den Boden, den Kopf
der Tür zugewandt, die Sten in den Händen. Angela ließ den Motor an, und weiter
ging’s.
    »Ich biege jetzt auf die
Zufahrt ein«, sagte sie zwei Minuten später.
    Ich zog den Halteriegel am
Schaft zurück, so daß die Waffe entsichert war, und drückte den Knopf für
Einzelfeuer durch. Wenn man den Knopf auf der anderen, mit >A<
bezeichneten Seite hineinpreßte , feuerte die Waffe
automatisch, solange man auf den Abzug drückte. Einer der Gründe, weshalb ich die Sten so schätzte, war der, daß man sich beim Schießen
die Sache blitzschnell anders überlegen konnte.
    »Ich bin jetzt noch rund
fünfzig Meter vom Haus entfernt«, sagte Angela mit leicht brüchig klingender
Stimme. »Die Vordertür öffnet sich... ein Mann kommt heraus... er winkt mir,
ich solle halten .«
    »Lächle ihm freundlich zu«,
sagte ich, »und fahre weiter, aber ohne Eile .«
    Gleich darauf kam der Wagen zum
Stillstand, und der Motor wurde abgestellt.
    »Guten Tag!« Angelas Stimme war
von falscher Freundlichkeit und Munterkeit erfüllt. »Ob Sie mir wohl helfen
können ?« Die Tür schlug hinter ihr zu. »Ich suche nach
einer Freundin, Francine Delato . Everard Pace sagte mir, sie wohne bei Ihnen. Ich meine, Sie sind doch sicher Mr. DuPlessis , oder nicht? Everard sagte,
er sei ganz sicher, daß sich Francine zumindest für die nächsten paar Tage bei
Ihnen aufhalten würde, und da ich sie dringend sprechen muß, dachte ich —«
    Ich öffnete die Doppeltür des Range Rover und ließ die Füße auf den Boden gleiten.
    »Wer zum Teufel sind Sie denn ?« Das war Sheppards Stimme,
geladen mit Mißtrauen .
    »Angela Hartford. Francine hat
doch sicher irgendwann mal meinen Namen erwähnt? Ich bin nämlich ihre beste
Freundin, und wir hausen gemeinsam in einer Wohnung in —«
    »Kommen Sie rein«, knurrte Sheppard . »Darm reden wir drüber .«
    Ein bestürzter Aufschrei
Angelas war zu hören, gefolgt von Scharren und Schlurfen. Ich riskierte einen
kurzen Blick um die Hinterseite des Range Rovers herum. Sheppard hielt Angela vorne an ihrer Bluse gepackt und zerrte sie zum Gebäude hinüber.
Gleich darauf knallte die Haustür ins Schloß. Das war so ziemlich die einzige
Möglichkeit, an die ich überhaupt nicht gedacht hatte!
    Klirrend zersprang die
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