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Donavan und das Mädchen in der Bar

Donavan und das Mädchen in der Bar

Titel: Donavan und das Mädchen in der Bar
Autoren: Carter Brown
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sagte Hicks mürrisch.
     
     
     

12
     
    Moira Stevens saß auf einem
Stuhl, hatte einen dünnen Morgenrock an und sah verkniffen drein. Hicks machte
die Tür hinter uns zu und schloß sie ab.
    »Wie geht es Ihnen ?« erkundigte ich mich höflich.
    »An Ihnen liegt es nicht, daß ich
noch am Leben bin .« Sie bewegte leicht die Schultern
und zuckte zusammen. »Mein Rücken ist voller Brandblasen .«
    »Wie steht es mit den
interessanteren Stellen ?« erkundigte sich Hicks.
    »Du bist ein gefühlloser
Drecksack«, erklärte sie.
    »Wir machen jetzt einen
Besuch«, sagte ich. »Ziehen Sie sich was an .«
    »Ich kann keinen Schritt weit
gehen«, sagte sie gekränkt.
    Hicks zerrte sie vom Stuhl
hoch, riß ihr den Morgenrock vom Leib und drehte sie um, so daß sie ihm den
Rücken zuwandte. Er verpaßte ihr einen gewaltigen
Schlag aufs Hinterteil, daß sie quietschend durchs Zimmer taumelte.
    »Du kannst ausgezeichnet
gehen«, sagte er milde. »Und auf deinem Rücken ist nur eine einzige kleine
Blase .«
    Sie zog sich langsam und in
verdrossenem Schweigen an, während wir beide dabei gleichgültig zusahen.
    »Wohin gehen wir ?« fragte sie, als sie schließlich fertig war.
    »Wir besuchen Everard «, sagte ich. »Sie wissen ja vermutlich, wo er zu
finden ist ?«
    »Er wird mich umbringen !«
    »Hat Finchley die Dusche schon wieder richten lassen ?« fragte ich
Hicks.
    »Ja, heute früh«, antwortete
er.
    »Ein Jammer.« Ich schüttelte
bedächtig den Kopf. »Jetzt muß ich sie wieder kaputtmachen .«
    »Er wohnt in Bayswater «, sagte Moira schnell. »Ich bringe Sie hin .«
     
    Der Verkehr im Hyde Park war
dicht, und wir brauchten für die Fahrt vom Hotel aus zwanzig Minuten. Pace
hatte ein Dachgarten-Apartment im zwölften Stock eines luxuriösen Wohnblocks
inne. Nach dem zweiten Klingeln öffnete er die Tür, und Hicks stupste ihm mit
dem Lauf seines Revolvers in den Bauch. Dann traten wir alle vier in das
Apartment und ins Wohnzimmer, dessen Einrichtung japanischen Einfluß erkennen
ließ, und in dem es leicht nach Weihrauch roch.
    »Ein perverses Aas!« Hicks
schnaubte irritiert. »Hab’ ich mir doch gleich gedacht, als ich die Krampfhenne
zum erstenmal sah .«
    »Ich möchte wirklich wissen,
was das alles bedeuten soll !« bellte Pace. »Wollen Sie
mir das freundlicherweise erklären, Donavan ?«
    »Die Mission ist erledigt«,
sagte ich. »Wir trafen heute DuPlessis .«
    »Und Sie haben das Mädchen unverletzt
zurückerhalten ?« Seine blaßblauen Augen sahen mich eindringlich an.
    »Unverletzt«, bestätigte ich.
    »Das freut mich«, sagte er.
»Möchten Sie einen Drink ?«
    »Im Augenblick nicht«, sagte
ich. »Ich habe mit DuPlessis geredet, bevor er starb .«
    »Wirklich?«
    »Er gab mir den Namen an«,
sagte ich. »Den Namen, den Sie wissen wollten. Den Namen, den Ihre Auftraggeber
wissen wollten.«
    »Ausgezeichnet.« Er lächelte
flüchtig. »Und wie lautet er ?«
    » Everard Pace«, sagte ich.
    Er sah erst mich und dann Hicks
an. Darm blickte er wieder auf mich. »Was soll das heißen ?« fragte er. »Soll das irgendein übler Scherz sein ?«
    »Sie hatten eine Abmachung mit
der malagaiischen Regierung getroffen«, sagte ich.
»Sie garantierten dafür, daß die Sendung Waffen unbrauchbar gemacht wurde, bevor
sie eingesetzt werden konnte. Aber Sie wagten keine Sabotageakte zu
unternehmen, bevor alles an Bord des Schiffes war. Ihre eigenen Leute bewachten
das Zeug zu gut, und Sie konnten nicht riskieren, von einem Ihrer Männer
gesehen zu werden, der das dann mit Sicherheit Ihren Auftraggebern berichtet
hätte. Also brauchten Sie einen Komplizen — DuPlessis .
Er sollte nach der Landung an den Waffen herumdoktern, und er ging darauf ein.
Aber hinterher überlegte er sich dann, weshalb er eigentlich das Bestechungsgeld
mit Ihnen teilen sollte? Schließlich hatte er ja die ganze Arbeit erledigt.
Also erzählte er den Malagaiern , er habe alles allein
gemacht, und er bekam das Geld auch. Danach berichtete er Ihnen, die Sabotage
an den Waffen habe schon stattgefunden, bevor die Sendung an Land gebracht
worden war .«
    »Ich glaube, Sie sind
übergeschnappt, Donavan «, sagte Pace. »Wissen Sie
das? Sie sind einfach komplett irre .«
    »Das warf eine Menge Probleme auf«, fuhr ich fort. »Wenn DuPlessis die Wahrheit erzählte, dann mußte jemand an Bord des Schiffes die Hände im
Spiel gehabt haben. Ich war derjenige, der als Nächstliegender in Frage kam.
Außerdem waren Ihre Auftraggeber sehr erregt über die
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