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Donavan und das Mädchen in der Bar

Donavan und das Mädchen in der Bar

Titel: Donavan und das Mädchen in der Bar
Autoren: Carter Brown
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Geschichte und befahlen
Ihnen, herauszufinden, wer der Schuldige war, um mit ihm abzurechnen. Also
redeten Sie DuPlessis ein, die einzige Möglichkeit
für ihn, seine Unschuld zu beweisen, sei, mich umzubringen — und gleichzeitig
verbreiteten Sie in New York die Version, DuPlessis trachte mir nach dem Leben. Sie informierten beide Seiten eingehend über das,
was der Gegner unternahm und lenkten die Situation in Richtung auf eine
Konfrontation. Schließlich gaben Sie mir den letzten Schubs, indem Sie mir
verrieten, wo ich DuPlessis und die anderen finden
könnte. Sie glaubten nicht im Ernst, daß ich der Schuldige war. Zum Teufel —
schließlich hatte ich ja von vornherein für die Waffensendung bezahlt. Aber Sie
begingen den fatalen Fehler, zu glauben, DuPlessis sei nicht smart genug gewesen, um auf eigene Faust etwas Derartiges zu
unternehmen. Sie meinten, es müsse jemand hinter ihm gestanden haben — jemand,
den Sie nicht kannten und dessen Namen Sie dringend in Erfahrung bringen
mußten. So dringend, daß Sie mir DuPlessis auf einer
silbernen Platte überreichten, nur damit ich den Namen des Mannes, der Sie um
Ihr Bestechungsgeld für die Sabotage betrogen hatte, herausfinden würde. Jetzt
haben Sie ihn also — DuPlessis !«
    »Ich halte Sie nach wie vor für
einen Irren«, sagte er hitzig.
    »Die liebe Moira hat alles
gestanden«, sagte ich. »Obwohl wir sie dazu ein bißchen überreden mußten. Da
ist noch was, das mich sehr interessiert, Everard . Haben Sie Tamara persönlich umgebracht oder nur
jemand angeheuert, der es getan hat ?«
    »Er hat es mit Sicherheit
selbst getan«, sagte Moira Stevens mit dünner, brüchiger Stimme. »Er ist ein
Sadist. Er liebt es, Leuten weh zu tun. Jemand umzubringen — vor allem eine
Frau — muß für ihn das äußerste an Reiz darstellen .«
    Paces Bärtchen zuckte flüchtig, dann
nahm er ein Taschentuch heraus und wischte sich sachte die Stirn. »Können wir
uns nicht in Ruhe darüber unterhalten, Donavan ?« sagte er heiser. »Ganz sicher werden wir zu irgendeinem
Arrangement kommen, das für beide Teile befriedigend ist .«
    »Ich kenne Ihre Auftraggeber«,
sagte ich. »Zumindest zwei von ihnen. Ich habe heute abend ,
bevor wir zu Ihnen kamen, mit Bouchard in Paris telefoniert und ihm alles
erzählt .«
    Sein Gesicht nahm eine
schmutziggraue Färbung an. »Er hat Ihnen bestimmt kein Wort geglaubt«, sagte
er, aber seine Stimme klang nicht überzeugt.
    »Ich würde Sie liebend gern
seinen fähigen Händen überlassen«, sagte ich. »Aber da ist noch eine
persönliche Angelegenheit zwischen uns — Tamaras Tod. Sie stand mir sehr nahe .«
    »Was wollen Sie tun ?« murmelte er.
    »Geben Sie mir den Revolver«,
sagte ich zu Hicks. Er reichte ihn mir.
    Ich wog ihn einen Augenblick
lang in meiner Hand, dann wies ich mit dem Lauf auf Paces Brust. »Wollen Sie nicht lieber den Kopf abwenden ?« schlug ich vor. »Das erleichtert Ihnen die Sache möglicherweise .«
    Ein paar Sekunden lang hatte es
den Anschein, als wollte er um sein Leben betteln, aber dann sah er mir noch
einmal ins Gesicht und besann sich anders. Langsam wandte er den Kopf zur
Seite, krümmte instinktiv die Schultern und starrte zur Wand. Ich drehte die
Waffe um, so daß ich sie am Lauf hielt und knallte ihm den Griff gegen den
Hinterkopf. Er stürzte nach vorne auf den Boden und blieb regungslos liegen.
    »Vielleicht wollt ihr lieber in
der Diele draußen warten ?« schlug ich vor.
    Schweigend verließen die beiden
das Zimmer, und Hicks schloß vorsichtig die Tür hinter sich. Eine Glastür
führte auf einen kleinen Balkon hinaus, der mit Topfblumen in ihrer ganzen
sommerlichen Pracht geschmückt war. Ich schleifte Pace hinaus und hievte ihn
halb über die Balustrade, so daß sein Kopf nach unten hing. Dann wartete ich,
bis auf der zwölf Stockwerke tiefer liegenden Straße niemand zu sehen war,
schob einen Arm unter seine Knie, hob an und kippte ihn in die Ewigkeit hinab.
    »Ich habe gar keinen Schuß
gehört, Kollege«, sagte Hicks, als wir im Aufzug nach unten fuhren.
    »Nein«, pflichtete ich bei. »Er
mußte einen Augenblick lang hinausgehen, und ich glaube nicht, daß er
zurückkommen wird .«
    Auf dem Gehsteig vor dem
Apartmentgebäude hatte sich eine kleine Gruppe von Leuten angesammelt, deshalb
gingen wir in entgegengesetzter Richtung, um ein Taxi zu erwischen. Zwanzig
Minuten später waren wir wieder im Hotel und in Moira Stevens’ Zimmer. Sie sank
in einen Sessel und warf mir einen fast
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