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Don Camillo gibt nicht auf

Don Camillo gibt nicht auf

Titel: Don Camillo gibt nicht auf
Autoren: Giovannino Guareschi
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einer öffentlichen Rede in La Spezia die Nerven und nannte jenen Mailänder Journalisten, der die Figur mit den «drei Nasenlöchern» erfunden hat, einen «dreifachen Idioten». Dieser dreifache Idiot bin ich, und dieser Ausspruch war für mich die am heißesten ersehnte Anerkennung meiner Arbeit als politischer Journalist.
    Der Mann mit den drei Nasenlöchern ist inzwischen in den italienischen Sprachgebrauch eingegangen, und ich war es, der ihn in einem glücklichen Moment satirischer Laune erfunden hat. Ehrlich gesagt, darauf bin ich stolz, denn es ist mir gelungen, den Typus des Kommunisten mit einem winzigen Federstrich von wenigen Millimetern zu charakterisieren (indem ich ihm eben statt der zwei üblichen drei Nasenlöcher zeichnete). Das ist kein schlechter Einfall. Und er schlug ein.
    Und (weshalb bescheiden sein?) auch die anderen Dinge, die ich während der Zeit vor der Wahl schrieb oder zeichnete, schlugen ein. Aber das gehört nicht hierher: Ich habe auf dem Dachboden einen Sack voller Zeitungsausschnitte, in denen Schlechtes über mich steht. Wer mehr darüber wissen will, soll kommen und sie lesen.
    Die Erzählungen um Don Camillo und Peppone haben in Italien einen außergewöhnlichen Erfolg gehabt. Viele Leute haben lange Artikel über sie verfaßt, und sehr viele haben mir Briefe über diese oder jene Geschichte geschrieben: So sind mir die Gedanken etwas durcheinandergeraten, und es würde mich jetzt ziemlich in Verlegenheit bringen, wenn ich ein Urteil über diese Erzählungen abgeben müßte.
    Das Milieu dieser Geschichten ist das meiner Heimat: der Bassa von Parma, der Ebene an den Ufern des Po. Hier erreicht die politische Leidenschaft oft eine besorgniserregende Intensität; und doch sind die Leute dort sympathisch, gastlich und großzügig und haben einen ausgeprägten Sinn für Humor.
    Es muß die Sonne sein, eine verdammte Sonne, die den ganzen Sommer lang die Gehirne martert. Oder der Nebel, ein dicker Nebel, der den ganzen Winter lang auf den Gehirnen lastet.
    Die Typen sind echt, und die Geschichten sind so wahrscheinlich, daß mehr als einmal ein erfundenes Ereignis ein paar Monate später tatsächlich passiert ist und man in der Zeitung davon las.
    Ja, die Wirklichkeit überstieg sogar die Phantasie:
    Denn als ich die Geschichte von Peppone schrieb, in der er, um ein Flugzeug loszuwerden, das während einer Wahlversammlung gegnerische Flugblätter abwirft, eine Maschinenpistole aus dem Strohschober zieht, da brachte ich es nicht fertig, ihn schießen zu lassen. «Das ist zu phantastisch», sagte ich mir. Zwei Monate später schossen in Spilimbergo im Friaulischen die Kommunisten nicht nur auf ein Flugzeug, das antikommunistische Flugblätter abwarf, sie schossen es sogar ab!
    Ich habe nichts weiter zu meinen Geschichten zu sagen. Niemand kann schließlich von einem armen, anständigen Menschen verlangen, daß er, nachdem er ein Buch geschrieben hat, es auch noch verstehen soll.
    Guareschi
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