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Dolly - 16 - Dollys schoenster Sieg

Dolly - 16 - Dollys schoenster Sieg

Titel: Dolly - 16 - Dollys schoenster Sieg
Autoren: Enid Blyton
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hellwach.
„Die Hausmutter? Krank? Was hat sie?“
„Eine schwere Grippe anscheinend. Jedenfalls hohes Fieber. Kannst du Kathrinchen versorgen?“
„Natürlich.“
Als Klaus zurückkam, war Kathrinchen gewaschen und angezogen. In der Küche summte die Kaffeemaschine, der Frühstückstisch war gedeckt, und das Fläschchen für die Kleine wärmte in einem Topf mit heißem Wasser.
„Gundula? Wo bist du?“
Gundula kam aus dem Schlafzimmer, den Zeigefinger auf den Lippen.
„Pst! Nicht so laut! Sie ist wieder eingeschlafen!“ Gundula nahm eine Schüssel und füllte sie mit kaltem Wasser. „Wo finde ich frische Handtücher? Ich möchte Dolly Wadenwickel machen, damit das Fieber runtergeht.“
Klaus wollte widersprechen, aber das Mädchen war so entschlossen, daß er es unterließ. Er schenkte sich Kaffee ein, und Gundula stellte Brot, Butter und Marmelade auf den Tisch.
„Soll ich Ihnen ein Ei kochen?“
„Wie? Nein, danke. Du bist eine gute Hausfrau, scheint mir.“
„Ich habe zu Hause ja für meinen Vater und mich den Haushalt geführt.“
„Ah ja, natürlich. Ich habe ihn gestern nicht erreichen können. Ist er verreist?“
Gundula senkte den Kopf und schwieg.
„Er stellt das Telefon ab, wenn er nicht gestört sein will.
Er stellt es meistens ab, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt. Er will niemanden sprechen.“
„Und was tut er, wenn er so allein ist?“
„Nichts. Er grübelt und er…“
„Trinkt?“
„Ja.“ Gundula senkte den Kopf. Dann fügte sie heftig hinzu: „Aber nicht, wie Sie vielleicht denken! Es merkt keiner! Morgens ist er immer pünktlich im Büro, und er ist der gepflegteste und überhaupt der beste Mann in der ganzen Firma!“
Klaus mußte lächeln über ihre glühende Verteidigung. „Ich glaube dir ja. Ich muß jetzt gehen, und du…“
„Bitte!“ unterbrach ihn Gundula rasch. „Ich möchte die Hausmutter pflegen! Bitte, Herr Schwarze, erlauben Sie’s!“
„Nun ja, für den Augenblick. Der Arzt wird später vorbeikommen, vermutlich wird er empfehlen, die Hausmutter hinauf in die Krankenstation zu verlegen.“
„Klaus?“ kam Dollys Stimme aus dem Schlafzimmer. „Ich möchte, daß Gundula mich pflegt!“
Erleichterung malte sich auf Gundulas Gesicht.
„Ich muß mich beeilen“, sagte sie geschäftig, „Kathrinchen braucht ihr Frühstück. Und dann die Wadenwickel und heiße Zitrone und Honig!“
„Die Handtücher sind im Flurschrank links oben. Ich sage in deiner Klasse Bescheid, daß du heute… daß du vorläufig nicht kommst. Hoffentlich reißt mir Fräulein Pott nicht den Kopf ab deinetwegen. Ich werde ein bißchen schwindeln müssen.“
Wenn es ihr auch schwerfiel – Fräulein Pott akzeptierte Dollys Bitte, Gundula sie pflegen zu lassen, nachdem Klaus ihr das ganze Drama erzählt hatte.
„Dolly ist überzeugt, daß dies der einzige Weg ist, dem Kind zu helfen. Die Mutter kümmert sich nicht um sie, der Vater ist vollkommen in sein eigenes Leid verbohrt und begreift gar nicht, wie es um seine Tochter steht. Ich habe sogar den Verdacht“, fügte Klaus hinzu, „daß es ihm ganz recht ist, wenn die Kleine seelisch vor die Hunde geht, um die Mutter damit zu strafen.“
„Mein Gott! Welche Abgründe tun sich da auf!“ sagte Fräulein Pott betroffen. „Und Dolly glaubt im Ernst, da noch etwas retten zu können?“
„Nur, wenn es ihr gelingt, dem Kind wieder Vertrauen zu sich selbst zu geben, einen Sinn in ihrem Leben zu sehen. Nachdem sie von der Mutter verlassen wurde, hat sich in Gundula das Bewußtsein tiefer Minderwertigkeit eingeprägt. Sie glaubt, nicht liebenswert, ja im Gegenteil, verachtenswert zu sein, da die Mutter sie nicht mehr liebt. Sie glaubt im Grunde überhaupt nicht mehr, daß es so etwas wie Liebe und Zusammengehörigkeit gibt. Wir müssen versuchen, ihr dieses Vertrauen ins Leben zurückzugeben.“
„Gut, Klaus, ich werde das Nötige veranlassen. Und wenn Dolly meine Hilfe braucht, lassen Sie es mich wissen.“
Inzwischen war der Arzt bei Dolly gewesen.
„Es hat Sie ganz schön erwischt, Frau Schwarze“, sagte er ernst. „ Sie sollten sofort auf die Krankenstation übersiedeln!“
„Ist das ein Befehl oder eine Empfehlung?“ fragte Dolly und versuchte zu lächeln.
„Nun, Sie sind nicht der Mensch, der sich etwas befehlen läßt. Außerdem, als Tochter eines Arztes wissen Sie gut genug Bescheid, ich brauche Ihnen keine langen Geschichten zu erzählen, wie krank Sie sind.“
„Nein, und Sie können sicher sein, ich werde alles tun, um so
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