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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin
Autoren: Enid Blyton
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sie wieder in den
Gemeinschaftsraum kam, um an der Besprechung teilzunehmen. Aufgeregt setzte sich Marlies hoch. Plötzlich war sie sicher, daß
sich alles so zugetragen hatte. Sie zitterte ein wenig, wie immer, wenn
sie aufgeregt oder ängstlich war. Wo mochte Evelyn ihre Schuhe
versteckt haben? Wahrscheinlich in der Nähe der Schuhschränke. Es war sehr spät und sehr dunkel. Längst waren alle schlafen
gegangen. Marlies überlegte, ob sie sich wohl bis zu dem Putzraum
traute, um dort nachzusehen. Sie wollte diese leidige Sache so sehr
gern klären.
Marlies kroch aus dem Bett und schlich zur Tür. Zum Glück
brannte im Flur ein trübes Licht.
Sie ging die Treppe hinab. Im Erdgeschoß steuerte sie auf den
Putzraum zu. Liebe Zeit, dort war es stockfinster! Marlies fühlte, wie
es ihr kalt den Rücken hinunterlief. Sie fürchtete sich. Gleich würde
sie losschreien.
“Ich tue es für Dolly. Ich tue etwas für eine andere, und es ist sehr
wichtig!” sagte sie zu sich selbst – mit so fester Stimme, wie sie
konnte. “Ich darf nicht schreien. Doch ach – wo ist der Schalter?” Nach einigem Suchen fand sie ihn und knipste das Licht an. Nun
konnte sie den Raum überblicken. Marlies atmete tief auf. Sie stand
nicht mehr im Dunkeln. Sie war stolz, daß sie nicht geschrien hatte. Sie sah nach den Schränken. Das dort war das Fach von Evelyn. Sie öffnete es und sah alle Schuhe nach. Nein – an keinem war Tinte. Wo
also hatte sie die mit den Tintenspuren versteckt?
Marlies’ Blick fiel auf den kleinen Schrank in der Ecke. Sie wußte,
was darin war: Alte Bälle, ein paar lädierte Tennisschläger, zerrissene
Turnschuhe und Gummistiefel. Dort konnten Evelyns Schuhe sein!
Voll Angst, daß eine Spinne oder ein Ohrwurm ihr entgegenkriechen
könnte, öffnete sie die Schranktür.
Sie sah einen alten Stiefel und befühlte ihn mit den Fingern. Dann
stieß sie an einen Schläger, und irgend etwas fiel mit einem Krach zu
Boden.
Hoffentlich war niemand davon aufgewacht! Bebend hielt sie den
Atem an. Aber keiner schien etwas gehört zu haben. Sie tastete weiter. Und endlich fand sie Evelyns Schuhe! Und auch das Fläschchen
Tinte! Das war es, was hinuntergefallen war! Marlies betrachtete die
kleine Flasche. Natürlich hatte Evelyn die benutzt. Sie sah die Schuhe
an… und da… unter dem rechten… war ein großer Tintenfleck!
Mit angehaltenem Atem tastete Marlies weiter…
    Mit zitternden Händen prüfte Marlies noch den Namen im Schuh nach! Ja – da stand, in Fräulein Winters Druckbuchstaben: “Evelyn Lessing”.
    Es war also wirklich Evelyn! Ich wußte ja, daß Dolly es nicht gewesen sein konnte! frohlockte Marlies. Sofort werde ich zurückgehen und die anderen wecken! Gleich will ich es ihnen erzählen… Nein, lieber nicht! Vielleicht ist Katrin ärgerlich, wenn sie erfährt, daß ich nachts…
    Marlies griff sich die Tintenflasche und die Schuhe. Sie knipste das Licht aus. Die Dunkelheit machte ihr nichts aus – kein bißchen! Sie dachte überhaupt nicht an die schwarze Nacht, als sie schnell die Treppe hinaufstieg. Nur an ihre große Entdeckung dachte sie: Dolly war es nicht gewesen, Dolly hatte es nicht getan!
    Am Morgen war sie als erste wach. Sie ging an Katrins Bett und schüttelte das schlafende Mädchen. “Wach auf! Im muß dir etwas sehr Wichtiges erzählen.”
    Die anderen wurden von dem Lärm wach und rieben sich die Augen.
Marlies stellte sich vor die Betten und schwenkte Evelyns Schuhe. “Seht her! Ich habe die richtigen Tintenschuhe gefunden! Und die Flasche mit der Tinte stand daneben. Seht ihr? Diejenige, die meinen Füller wirklich entzweigemacht hat, versteckte ihre eigenen Schuhe und beschmierte Dollys Schuhe, damit es aussah, als hätte Dolly es getan!”
“Aber wessen Schuhe sind es?” fragte Katrin erstaunt. “Und woher hast du sie?”
“Ich bin heute nacht ich Dunkeln davongeschlichen und habe im Putzraum gesucht”, sagte Marlies triumphierend. Alle schnappten vor Überraschung nach Luft. Marlies schlich im Finstern umher! Jeder wußte doch, wie sie sich fürchtete!
“Ich fand dort im Schrank die Schuhe und die Flasche”, erzählte Marlies. “Soll ich euch sagen, welcher Name in den Schuhen steht? Nein, das tue ich nicht. Schaut selber nach, und dann wißt ihr, wem diese Schuhe gehören. Ihr seht es an ihrem Gesicht.”
Das stimmte. Evelyns Gesicht war rot vor Scham und vor Schreck. Entsetzt und wütend funkelte sie Marlies an. Die hatte es also doch herausgefunden! Warum hatte sie nur
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