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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin
Autoren: Enid Blyton
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diese Schuhe und die Flasche nicht mitgenommen und einfach ins Meer geworfen!
“Evelyn war es!” sagten die Mädchen leise und musterten sie voll Abscheu. Diesmal versuchte Evelyn nicht zu leugnen. Sie blieb im Bett liegen und versteckte ihr Gesicht in den Kissen.
Katrin prüfte Schuhe und Flasche. Dann ging sie zu Dolly hinüber und streckte ihr die Hand hin.
“Dolly, ich bitte dich um Verzeihung, weil ich einen Augenblick annahm, du hättest es getan. In Wirklichkeit glaubte ich es nicht… nur gab es keine andere Erklärung. Entschuldige bitte!”
“Ach, es ist schon gut”, sagte Dolly strahlend. “Es ist alles in Ordnung. Mir war zwar elend zumute… doch Marlies und Susanne haben ja zu mir gehalten. Evelyn hatte sicher niemanden.”
Ein Mädchen nach dem anderen entschuldigte sich bei Dolly. Alice war ein bißchen verlegen, denn sie schämte sich wirklich wegen ihrer harten Worte.
“Ich möchte gern, daß wir wieder Freundinnen sind”, sagte sie verlegen. “Du, Betty und ich – wie früher, ja?”
“Hm”, sagte Dolly und sah sich nach Susannes ruhigem, kleinem Gesicht um. “Hm… wenn es dir nichts ausmacht… ich möchte bei Susanne und Marlies bleiben. Ich bin nicht immer nett zu ihnen gewesen, aber sie haben zu mir gehalten, als ich in Not war. Deshalb sind sie jetzt meine richtigen Freundinnen.”
“Ach!” sagte Marlies mit glühendem Gesicht. “Danke, Dolly!” Susanne sagte nichts, aber Dolly merkte, wie sie sie vor Freude in den Arm kniff. Sie drehte sich um und lächelte.
Dann sah sie Evelyn auf dem Bett liegen. Das Gesicht hatte sie vergraben, und sie schluchzte heftig. In ihrer Herzensfreude konnte Dolly nicht einmal ihre Feindin unglücklich sehen. Sie ging hinüber und schüttelte Evelyn leicht.
“Evelyn! Ich werde niemandem etwas von dieser Geschichte erzählen, und die anderen werden es auch nicht tun, wenn ich sie darum bitte. Aber du mußt Marlies einen schönen neuen Füller kaufen! Ja?”
“Ja”, murmelte Evelyn. “Das tue ich.”
Und das war alles, was aus Evelyn herauszubekommen war. Daß es ihr leid tat, brachte sie nicht über die Lippen. Nicht einmal, als sie Marlies nach ein paar Tagen einen wirklich prächtigen Füller überreichte, kam eine Entschuldigung aus ihrem Mund. Sie war schwächer als Marlies je gewesen war, denn sie konnte nicht einmal sich selbst überwinden.
“Sie wird niemals etwas taugen, Katrin. Glaubst du nicht auch?” meinte Dolly.
Katrin lächelte. “Das hängt davon ab, wie lange sie in Möwenfels bleibt”, sagte sie. “Es ist merkwürdig, wieviel braver man wird, je länger man hier ist. Das hat meine Tante mir schon gesagt. Sie war auch hier, und sie hat mir alle möglichen Geschichten erzählt über gräßliche Mädchen, die dann doch noch ganz kameradschaftlich wurden.”
“Aber nicht solche wie Evelyn”, sagte Dolly. “Die wird durch nichts geändert. Wenn sie bloß von der Schule ginge!”
Das wünschte sich Evelyn auch. Die letzten Schulwochen waren nicht sehr vergnüglich für sie. Die Geschichte mit dem Füllfederhalter erwähnte niemand mehr, aber alle dachten sie daran, wenn sie Evelyn nur sahen. Sie sprachen nicht mit ihr und sahen sie nicht an, wenn sie es vermeiden konnten. Sie waren überzeugt, daß auch die anderen bösen Streiche, die Marlies während der ganzen Zeit gespielt worden waren, von ihr stammten.
Arme Evelyn! Es war nicht leicht für sie, als die Mädchen sie nun verachteten und sie außerdem wie verrückt arbeiten mußte.
Dolly verlebte eine sehr glückliche Zeit. Sie, Susanne und Marlies waren immer beisammen. Dolly brauchte Alices Freundschaft nicht mehr. Susanne war jetzt ihre Freundin – sie verstanden sich ohne viele Worte. Susanne war ausgeglichen, und so würde wahrscheinlich auch Dollys Jähzorn nicht mehr so leicht ausbrechen.
Endlich Ferien!
    Die Prüfungen waren überstanden. Dolly kam gut durch. Susanne schnitt etwas schlechter ab. Evelyn ging es besser, als alle erwartet hatten.
    “Das zeigt”, sagte Fräulein Pott ernst, “daß du sehr wohl kannst, wenn du nur willst, Evelyn.”
Dolly fand, es war eine schöne Zeit gewesen – abgesehen von Susannes Krankheit und den paar Tagen, als die Mädchen sie wegen des Füllfederhalters verdächtigt hatten.
Aber an diese Dinge dachte sie nicht oft. Sie hatte eine fröhliche Natur und erinnerte sich lieber an die schönen Stunden. Und darum tat es ihr ein bißchen leid, Möwenfels für einige Zeit zu verlassen – aber immerhin: Die Ferien würden auch
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