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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin
Autoren: Enid Blyton
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“Hallo, Maria!” – “Ach, dort ist ja Lilo!” – “Hilde, du hast mir in den Ferien überhaupt nicht geschrieben, du gemeines Ding!” – “Jenny, komm doch in unser Abteil!”
Dolly sah nach ihrer Mutter. Da stand sie ja und sprach mit einer Dame, die strenge Gesichtszüge hatte. Das mußte Fräulein Pott sein! Eigentlich sah sie ganz nett aus. Die Art, wie sie mit den Augen zwinkerte, gefiel Dolly. Aber um den Mund hatte sie etwas sehr Energisches.
Fräulein Pott kam herüber und lächelte Dolly an. “Guten Tag, Dolly”, sagte sie. “Du fährst in meinem Abteil. Die neuen Mädchen kommen immer zu mir.”
“Was – gibt es außer mir noch andere Neue?” fragte Dolly. “In meiner Klasse, meine ich.”
“Ja, zwei. Sie sind noch nicht da. Frau Rieder, hier ist ein Mädchen aus Dollys Klasse – Alice Jahn. Sie wird sich um Dolly kümmern, wenn Sie sich verabschiedet haben.”
“Hallo”, sagte Alice, und zwei vergnügte Augen strahlten Dolly an. “Ich bin in deiner Klasse. Wenn du einen Eckplatz haben willst, komm lieber jetzt gleich mit.”
“Dann also: Leb wohl, mein Kind!” sagte Frau Rieder. Sie küßte Dolly und umarmte sie.
“Und schreibe bald, ja?”
“Ja”, rief Dolly. Sie sah ihrer Mutter nach, die den Bahnsteig hinunterging. Aber Dolly blieb nicht viel Zeit, sich verloren vorzukommen, denn Alice ergriff sofort von ihr Besitz und brachte sie zu Fräulein Potts Abteil.
“Stell du deine Tasche in die eine Ecke, und ich stelle meine in die andere”, sagte Alice, “dann können wir an der Tür stehen und beobachten, wer noch kommt. Nun sieh dir das da drüben an! Typischer Fall von Mamas Liebling!”
Dolly erblickte ein Mädchen, dessen langes, wallendes Haar nicht recht zu der Schulkluft paßte. Das Mädchen klammerte sich weinend an seine Mutter.
“Weißt du, was diese Mutter jetzt tun müßte?” fragte Alice. “Lachen, ihrer Tochter eine Tüte Bonbons geben und dann einfach gehen. Bei einem solchen Kind darf man nicht zu zärtlich sein.”
Die Mutter war fast genauso schlimm wie das Mädchen. Auch ihr liefen die Tränen übers Gesicht. Fräulein Pott ging energisch auf sie zu.
“Jetzt paß auf, was Pöttchen macht”, sagte Alice.
“Pöttchen?” Dolly kicherte. “Ist das der Spitzname von Fräulein Pott?”
Alice nickte.
“Ich nehme Evelyn jetzt mit”, sagte Fräulein Pott zu der Mutter des Mädchens. “Sie gewöhnt sich bei uns in Möwenfels gewiß bald ein, Frau Lessing.”
Evelyn schien bereit zu gehen, doch ihre Mutter wollte sie einfach nicht loslassen.
Alice schnaufte. “Da kannst du sehen, wodurch diese Evelyn solch ein Dummkopf geworden ist”, sagte sie. “Einzig und allein durch ihre Mutter! Nun, ich bin froh, daß meine Mutter vernünftig ist. Deine macht auch einen sehr sympathischen Eindruck. Sie sieht heiter und fröhlich aus.”
Dolly freute sich über das Lob. Sie beobachtete. wie Fräulein Pott Evelyn entschlossen zu ihnen heranbrachte.
“Alice, hier ist noch eine”, sagte sie.
Alice zog Evelyn in ihr Abteil.
Evelyns Mutter kam hinterher und blickte zur Tür herein. “Nimm einen Eckplatz, Liebling”, sagte sie, “und setze dich nicht mit dem Rücken zur Lokomotive. Du weißt doch, dir wird dann immer schlecht. Und…”
Ein anderes Mädchen kam in das Abteil, ein kleines Persönchen mit eigenwilligem Gesicht und straffen Zöpfen.
“Ist hier das Abteil von Fräulein Pott?” “Ja”, sagte Alice. “Bist du die dritte Neue? Für den Nordturm?”
“Ich heiße Susanne Hoppe”, stellte sich das Mädchen vor.
“Wo ist denn deine Mutter?” fragte Alice. “Sie soll erst einmal zu Fräulein Pott gehen und dich abliefern, damit du auf der Liste abgehakt wirst.”
“Ach, meiner Mutter ist es gar nicht eingefallen, mich zum Zug zu bringen”, sagte Susanne. “Ich bin allein gekommen.”
“Liebe Zeit!” rief Alice. “Nun, Mütter sind verschieden! Manche verabschieden sich ganz normal und ohne viel Trara, andere wissen sich vor Jammer nicht zu fassen, und manche kommen erst gar nicht mit.”
“Alice, red nicht so viel”, hörte man Fräulein Potts Stimme. Sie kannte Alices scharfe Zunge.
Frau Lessing wurde ganz ärgerlich und vergaß darüber, Evelyn weitere Ratschläge zu geben. Zornig blickte sie Alice an. Zum Glück pfiff gerade der Bahnhofsvorsteher. Es gab ein wildes Geraufe um die Plätze. Fräulein Pott sprang mit noch zwei oder drei Mädchen herein. Die Tür knallte zu. Evelyns Mutter rief hilflos: “Wo ist meine Tochter? Ich will ihr
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