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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)
Autoren: Stephen Baxter
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robust und so langlebig wie eine Muschel an einem Schiffsrumpf. Die amerikanischen Prinzipien von Freiheit und Selbstbestimmung …«
    »Leben, Freiheit und das Streben nach Glück.«
    »Ruhe!«
    »Genau, Sam. Sie wissen das doch alles schon, und es gehört
Ihnen
. Sie brauchen meine Hilfe nicht. Sie sind jetzt frei – das ist das Wichtigste. Sie können mit Firmen wie Bootstrap verhandeln und ihnen Ihre Arbeitskraft verkaufen, wenn Sie das möchten, aber Sie
gehören
niemandem mehr. Sie können Ihre Kinder so aufziehen, wie Sie es für richtig halten. Sie müssen sie nicht länger auf ein Leben in den Minen vorbereiten. Sie können Enceladus und Titan kolonisieren … Sie können machen, was Sie wollen. Ich würde diese unsinnigen Konzerneinteilungen allerdings abschaffen. C und B und A … Menschen sind keine Roboter, keine Cybermen. Man kann sie nicht in Schubladen stecken, und das sollte man auch nicht. Außerdem müssen Sie sich natürlich auch um Ihren ältesten Einwohner kümmern.«
    »Wen?«
    »Archev natürlich. Archev war lange vor Ihnen hier. Das gehört vielleicht nicht in eine konstituierende Versammlung, aber Sie müssen Archev unbedingt einen Rechtsstatus zuweisen. Sie ist ein außerirdisches Artefakt, also passt sie nicht in ein Rechtssystem, das entstand, als die Menschen glaubten, sie wären allein. Ist sie Besitz? Wenn ja, wessen Besitz? Ihrer, Bootstraps, der der Menschheit? Kann man sie
patentieren
lassen … oder einen Aspekt von ihr, zum Beispiel die Herstellung der blauen Puppen? Oder ist sie ein unabhängiges Wesen mit eigenen Rechten? Sollte man sie wie den Abgesandten einer fremden Nation behandeln und ihr diplomatischen Status gewähren?«
    »Darf ich dazu etwas sagen? Es gibt auf der Erde Organisationen, die sich mit der Suche nach außerirdischem Leben befassen und einige Ideen zu diesen Themen entwickelt haben. Ich stehe gern als Berater zur Verfügung.«
    »Danke, Luis. Ich habe mir Gedanken über das langfristige Schicksal von Archev gemacht … so gut das geht. Zoe arbeitet sie gerade aus. Aber vergessen Sie die blauen Puppen nicht. Das sind auch intelligente Wesen mit einem Recht auf Selbstbestimmung.«
    »Das sind Mörder!«
    »Ja, sie haben gemordet und zerstört. Sie taten, was ihre Programmierung verlangte. Aber der Krieg ist nun vorbei. Ich habe in Ihrem Namen Frieden mit Archev geschlossen, die sie ja kontrolliert. Noch vor dem Waffenstillstand sind sie aber über ihre Programmierung hinausgewachsen. Das habe ich mit eigenen Augen gesehen. Sie kümmern sich um einander. Sie stellen Fragen über Leben und Tod und den Sinn ihrer Existenz. Sie haben sogar Kunst erschaffen. Sie sind hergestellte Dinge, aber sie haben eine eigene Kultur entwickelt. Die verdient es, erhalten und respektiert zu werden … so lange es sie gibt.«
    »Was meinen Sie damit, Doktor?«
    »Nun, Jo … Verzeihung: Bürgermeisterin Laws. Die Puppen scheinen einen eingebauten Alterungsmechanismus zu besitzen. Die Anzeichen sind leider bereits deutlich zu sehen, größer werden sie allerdings nicht. Natürlich können sie sich nicht fortpflanzen. Das gilt auch für die blauen Soldaten. Diejenigen hier, die sie hassen, können sich also mit dem Gedanken trösten, dass sie nicht mehr lange ein Problem sein werden.«
    »Auch ihnen können wir helfen. Wir können sie auf der Erde oder dem Mond unterbringen.«
    »Gut. Danke, Luis. Sie haben einiges gesagt, worüber wir nachdenken müssen, Doktor. Wir werden versuchen, diese Probleme zum Besten
aller
Einwohner von Mnemosyne und dem Rad zu lösen. Aber ich muss leider zur Tagesordnung zurückkehren. Wir sind hier, um über die Verfassung unserer neuen Nation zu sprechen. Ich gebe das zwar nur ungern zu, aber Karen Mandl, die neue Lebensgefährtin meines Ex-Mannes, ist nicht nur eine Weltraumpilotin, sondern hat an der Universität Verfassungsrecht studiert. Sie hat sich all eure Vorschläge angehört und einen ersten Entwurf ausgearbeitet, den sie euch präsentieren möchte.«
    »Entwurf wäre zu viel gesagt. Es handelt sich eher um eine Liste von Prinzipien, auf denen sich ein Entwurf aufbauen ließe.«
    »Ja, ja. Komm rauf.«
    »Sie werden sich immer an diesen Tag erinnern.«
    »Ja. Danke, Doktor.«
    »Es überrascht mich nicht, dass keiner von Ihnen Mnemosyne verlassen will. Selbst die Jungen möchten bleiben. Es geht hier nicht um staubtrockene Dokumente und Rechtsprinzipien. Sie erschaffen eine neue Nation. Ihre
eigene
Nation, einen der ersten unabhängigen
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