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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)
Autoren: Stephen Baxter
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Ringen an.«
    »Genau. Archev steckt seit Billionen Jahren in diesem Mond fest. Während dieser langen Zeit wurde sie dort … eingebettet. Die Elemente ihrer Ummantelung, unter anderem auch Bernalium, sind ins Eis gesickert. Unbewusst hat sie gelernt, ihre Gedanken in den sich verändernden Gravitationsfeldern des Saturn und seiner Monde zu speichern. Wie sollten wir das alles transferieren? Der Doktor vermutet, es könnte noch weitere natürliche Speichermedien geben. Archev hat schließlich
sehr viel
nachgedacht und musste
sehr viele
Erinnerungen festhalten. Saturns Magnetosphäre würde sich dafür anbieten. Man könnte Informationen in den Fluktuationen des Magnetfelds speichern. Und wer weiß, auf was sie sonst noch alles gekommen ist.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen. Man kann nich’ den ganzen Saturn durch die Zeit schicken. Archev kann daher nich’ bewegt werden. Aber welchen Zweck erfüllt dann das Taranium?«
    »Der Doktor schlägt etwas weniger Kompliziertes vor. Archev kann nicht zurückgehen.
Aber sie könnte eine Nachricht schicken
. Eine Art Tagebuch … eine Autobiografie. Wir würden sie unmittelbar nach Abflug von Archev ankommen lassen, damit die Zeitlinien sich nicht treffen und es kein Paradoxon gibt. Für Informationen benötigt man auch deutlich weniger Taranium.«
    »Ein Brief an ihre Erschaffer. Dann könnte sie sich doch noch entschuldigen.«
    »Und erklären, was aus ihr geworden ist.«
    »Vielleicht würde sie so ein wenig Frieden finden.«
    »Das hoffen wir. Vielleicht kann sie danach auch nach vorn blicken und uns von dem Volk auf ihrer vergessenen Welt erzählen … Das wird ein seltsames Projekt, MMAC. Archev wird hier auf ihrem Mond bleiben können. Wissenschaftler werden sie untersuchen und so weiter. Währenddessen wirst du auf Uranus sein, aber du musst dir eine Ausrede ausdenken. Der Doktor sagt, dieses Taranium darf nicht Leuten wie Florian Hart in die Hände fallen.«
    »Ich verstehe.«
    »Es wird Jahrzehnte dauern, vielleicht Jahrhunderte, aber …«
    »Das is’ mir schnurz. Und einem Wesen, das Billionen Jahre gewartet hat, bestimmt auch.«
    »Bestimmt. Wirst du mir helfen, MMAC?«
    »Nichts wird mich davon abhalten, Zoe … Und danken Sie ihm von mir.«
    »Wem?«
    »Dem Doktor.«
    »Wofür?«
    »Das wissen Sie ganz genau.«
    »Ich muss gehen, der Freiheitsmarsch fängt gleich an … Oh, apropos Briefe … MMAC, weißt du noch, dass du mir sagtest, deine Mutter habe dir immer Briefe aus Glasgow geschickt? Und dass eines Tages keine mehr kamen?«
    »Aye.«
    »Das machte mich misstrauisch. Wieso sollte sie dir auf einmal nicht mehr schreiben? Ich fragte mich, ob jemand die Briefe absichtlich zurückgehalten hatte.«
    »Warum sollte jemand das tun?«
    »Na ja. Vielleicht aus Effizienzgründen. Du arbeitest schneller und verschwendest weder Zeit noch Rechenleistung, wenn du keine Briefe von deiner Mutter lesen kannst …«
    »Du hast sie gefunden, oder?«
    »Als wir Zugang zu Florians Haus der Einheit in Sek eins bekamen, habe ich mich in den Firmencomputer gehackt. Und das habe ich gefunden …«
    »Fünfzehnter Juni. Cristal Street, Glasgow. Lieber MMAC, deine letzte Nachricht liegt zwar schon einige Wochen zurück, aber ich wollte mich wieder melden. So viel ist passiert! Zum einen hat dein alter Kumpel Tommy Burns eine Lehrstelle auf der Clavius-Basis auf dem Mond bekommen …«
    »Das ist ihre Stimme.«
    »Die deiner Mutter?«
    »Ja.«
    »Die Briefe gehören dir, MMAC. Ich lade sie gerade hoch … fertig. Lies sie ruhig. Wir können später darüber sprechen, wenn du magst.«
    Er sagte nichts.
    »Du weißt sicher, wie traurig ich über das bin, was wir getan haben. All diese Lügen. Doch damals fühlten sie sich nicht wie Lügen an. Du warst mein kleiner Junge. Obwohl du in einer Art Virtual-Reality-Tank stecktest und ich dich weder halten noch küssen konnte …«
    »Ich überlasse dich deinen Erinnerungen, MMAC. Verpass den Marsch nicht.«

49
    Der Freiheitsmarsch war ein Spektakel. Fast die gesamte Bevölkerung des Rads aus Eis und ihre Gäste hatten sich in Sek eins vor der großen Fassade des Hauses der Einheit versammelt. In diesem Konzernhauptquartier hatte Florian Hart einst Arbeiter, gewählte Volksvertreter und Abgesandte der Erdregierungen eingeschüchtert. Nun würde dieses Haus der neuen Nation als Palast dienen.
    Entgegen des Uhrzeigersinnes marschierten sie durch das gesamte wiederaufgebaute Rad. Sie gingen durch die sechs Sektoren aus glitzerndem
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