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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)
Autoren: Stephen Baxter
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Schnitts war er bequem.
    Zoe sah sich im Kontrollraum um und entdeckte das Buch auf dem Boden. Sie hatte es aus der chaotischen Bibliothek des Schiffs entliehen. Früher hatte sie als Bibliothekarin gearbeitet und sich dabei in Bücher verliebt. Seit sie zur Besatzung der TARDIS gehörte, war jedoch ihr Interesse an Geschichte erwacht – genauer gesagt, war sie Teil der Besatzung geworden, um Geschichte und das große Universum zu erleben. Bücher faszinierten sie – wie dieses am Boden, denn es enthielt Spekulationen über die Zukunft, geschrieben von einem Mann, der selbst zu einer historischen Persönlichkeit geworden war.
    Jamie folgte ihr wenige Momente später. »Was ist denn jetzt schon wieder?«
    James McCrimmon, sehnig und mit scharf geschnittenem Gesicht, trug einen Kilt und ein hochgeschlossenes Hemd mit Ärmelstulpen. Beides verriet, dass er aus dem Schottland des achtzehnten Jahrhunderts stammte. Nur seine Filzpantoffeln passten nicht zu diesem Eindruck.
    Zoe und er wussten, was die Bewegungen und das roboterhafte Knirschen des Zylinders bedeuteten.
    »Das Boot landet«, sprach Jamie es aus.
    Zoe wollte gerade etwas erwidern, da betrat der Doktor den Raum und zog sich einen zerschlissenen alten Gehrock über sein schäbiges weißes Hemd.
    »Ich komme anscheinend gerade richtig, um zu hören, wie ihr etwas völlig Offensichtliches aussprecht«, sagte er mürrisch, während er zur Konsole eilte. Er war ein kleiner Mann mit zottigen Koteletten und einem Wust schwarzer Haare, die ihm als Pony über die Stirn fielen. Er trug eine schmuddelige rote Krawatte, die er recht ungeschickt gebunden hatte, und bunt karierte Hosen. Schuhe trug er keine, nur ein Paar alter Socken, und Zoe wurde klar, woher Jamie die Pantoffeln hatte. Wäre der Doktor ein Mensch gewesen, hätte man ihn auf Ende vierzig geschätzt. In seinem recht faltigen Gesicht las sie nur Ungeduld, aber sie wusste, dass es ebenso zu einem Ausdruck tiefer Weisheit fähig war, wie zu einem kindlich begeisterten Lächeln.
    »Ich frage mich, wo wir landen«, sagte Zoe, »und warum.«
    Der Doktor hastete an der Konsole entlang. Er legte Hebel um, starrte auf Messscheiben und dann, beinahe schockiert, auf den sich bewegenden Zylinder. »Das ›Warum‹ ist recht offensichtlich. Einer von euch beiden hat hier wieder herumgespielt. Wie oft muss ich euch noch sagen, dass ihr die Kontrollen nicht anfassen sollt? Sie ist ein recht temperamentvoller alter Vogel.«
    »Guck mich nicht an«, protestierte Jamie mit seinem starken schottischen Akzent. »Ich war nicht mal hier.«
    »Mir musst du auch nicht die Schuld geben«, sagte Zoe ärgerlich. »Die TARDIS war bereits in den Landemodus übergegangen, bevor ich mein Zimmer verlassen hatte. Und was das ›Herumspielen‹ angeht … Vergiss nicht, wie oft du schon meine Hilfe gebraucht hast, um diesen ›temperamentvollen alten Vogel‹ unter Kontrolle zu bringen.«
    »Und meine«, fügte Jamie hinzu. »Etwa damals, als ich mit dem Griff meines Dolches auf diesen Knopf schlagen …«
    »Schon gut, schon gut«, sagte der Doktor. »Hört auf zu plappern, und lasst mich nachdenken. Dann finde ich vielleicht raus, was hier vorgeht.«
    Wann immer Zoe genervt war, und jetzt war sie es, orientierte sie sich gern an der Logik, dem Fundament ihrer Erziehung. »Es ist doch völlig offensichtlich, was hier vorgeht. Die TARDIS landet. Und da keiner von uns das angewiesen hat …«
    »Muss sie diese Entscheidung selbst getroffen haben«, murmelte der Doktor. »Danke, Zoe.«
    Besorgt trat Jamie an die Konsole. »Kann sie das?«
    »Anscheinend schon. Die TARDIS ist zu vielen Dingen fähig, die du noch nicht gesehen hast. Oder ich.« Er seufzte kläglich. »Aber ich kann euch verraten,
warum
sie das Heft in die Hand genommen hat, auch wenn sie keine Hände hat …« Er zeigte auf einen kleinen Monitor, der rot blinkte. »Sie hat eine relative Kontinuum-Dislokationszone entdeckt.«
    »Wirklich? Und was ist das in
unserer
Sprache?«
    »Ein Loch in der Zeit, Jamie.«
    Zoe zog die Augenbrauen zusammen. »Klingt recht gefährlich.«
    »Das ist es auch, Zoe. In den falschen Händen vermag so etwas große Schäden anrichten, da es zu einer Destabilisierung führen kann. Zu einer direkten Kontinuumsimplosion, so nennt man das.«
    »Wie groß wären die Schäden?«
    Der Doktor hob die Schultern. »Ganze Welten wären betroffen.« Dann faltete er die Hände und spreizte die Finger ab. »Bumm.«
    »Alles schön und gut«, sagte Jamie, »aber
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