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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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Personen aufgeteilt, die jeweils von männlichen und weiblichen Gardisten – dem Sauerteig für die neu zu formende Division durchsetzt waren. Die Zivilisten, die Kilgour inzwischen Evaks nannte, durften nur das mit sich führen, was sie in kleinen Tagesrucksäcken tragen konnten.
    In den letzten Stunden vor der Landung der Linienschiffe waren die Zivilisten in Schutzräume gebracht worden, die möglichst dicht am Raumflughafen von Cavite-City lagen. Diese Schutzräume waren zum Großteil improvisierte Unterkünfte, und viele Zivilisten starben bei den periodischen Bombardements der Tahn.
    Sten ging auf der Brücke der Swampscott auf und ab. Sämtliche Schirme waren aktiviert und zeigten den hastigen Marsch auf die Linienschiffe sowie den Himmel über ihnen, der vielleicht das Tor in die Sicherheit sein würde.
    Sten fühlte sich wie nackt auf dieser Brücke. Es war eine der beiden Pagoden, die aus der Panzerung des Schiffs herausragten. Er kam sich eher wie auf einer Bühne für ein Livie vor als in einem Kommandozentrum. Der Raum erstreckte sich über zwei Stockwerke und war ringsum von riesigen Panoramafenstern umgeben. Foss, den Sten aus der Notwendigkeit heraus befördert und als Chef der C3-Sektion des Schiffes eingesetzt hatte, war mehr als 20 Meter von ihm entfernt.
    Sten beobachtete den Menschenschwarm und betete zu einem Gott, der ihm noch immer unbekannt war, dass sie rechtzeitig an Bord kamen, bevor die Tahn sich über sie hermachten. Er fand auch Platz in seinem Gebet für Alex, von dem er hoffte, dass er unter denjenigen war, die es schafften, denn der Countdown, an dem abzulesen war, wann die Swampscott und die Transporter abheben mussten, tickte unerbittlich.
    Und da er gerade dabei war, fügte er eine weitere Bitte an den Himmel mit ein: dass auch Brijit unter den Zivilisten sein möge.
    Sten war selbst dabei gewesen, als General Mahoney, der bewusstlos auf seiner Bubblepack-Trage lag, in eins der Schiffe geschoben wurde.
    Der Timer durchlief die letzten Sekunden.
    Auf den Bildschirmen lag das Landefeld des Raumhafens nackt und leer und grau vor ihm, unter vorbeijagenden Rauchwolken, die von den Feuerblitzen der Tahn-Raketen durchzuckt waren.
    Warrant Officer Alex Kilgour stand neben ihm. »Ich hab sie verfrachtet, alter Freund. Sie sind alle an Bord.«
    Sten berührte den Funkschalter an seiner Brust: »An alle Schiffe. Hier die Swampscott . Abheben!«
    Staub wirbelte über die zerstörte Betonpiste, als die Frachtschiffe abhoben.
    »Auf mein Kommando … Hauptantrieb … drei … zwei … eins … Los!«
    Dann verschwanden die Transporter und die vier Schiffe und mit ihnen die ganze 23. Flotte.
    Unter ihnen begann der letzte Angriff der Tahn.
    Weniger als 2000 Soldaten der 1. Garde hielten die dünne Verteidigungslinie. Die besten von ihnen waren wie befohlen mit den Zivilisten evakuiert worden. Der Rest wurde von Mahoneys Stabschef befehligt, der die gleichen Befehle missachtete, die auch Mahoney selbst nicht hatte befolgen wollen, und bei seinen Soldaten zurückblieb.
    Die Tahn griffen in mehreren Wellen an.
    Und wurden niedergemetzelt.
    Die 1. Gardedivision starb auf Cavite.
    Doch sie erfüllte die Prophezeiung, die Stens erster Ausbildungssergeant vor einigen Jahren gemacht hatte: »Ich habe schon auf mehr als hundert Planeten für das Imperium gekämpft, und ich werde noch auf hundert weiteren kämpfen, bevor mich irgendein Sauhund fertigmacht. Wenn es jedoch soweit ist, werde ich das teuerste Stück Fleisch sein, das er jemals geschlachtet hat.«
    Die Tahn hatten drei Raum-Lande-Armeen auf Cavite eingesetzt. Eine davon war bereits vernichtet. Die beiden anderen warfen sich in den letzten Sturm auf Cavite-City.
    Sie siegten.
    Doch danach existierten sie nicht mehr als Kampfeinheiten.
     
    Brijit van Doorman befand sich nicht unter den Evakuierten.
    Unter den Verletzten war notgedrungen eine strenge Auslese vorgenommen worden; diejenigen, die im Sterben lagen, oder, noch grausamer, diejenigen, die nicht mehr für einen Kampfeinsatz zusammengeflickt werden konnten, wurden zurückgelassen.
    Jemand musste bei ihnen bleiben und sich um sie kümmern. Dr. Morrison meldete sich freiwillig.
    Ebenso Brijit.
    Die erste Ultraschallgranate der Tahn zerriss zwei Melder, die in der Nähe des Zugangs zu dem unterirdischen Hospital postiert waren. Dann flog die Tür nach innen auf, und ein Tahn-Kampftrupp kam in die Krankenstation gestürmt.
    Dr. Morrison versperrte ihnen mit ausgestreckten Händen den Weg.
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