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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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über einem geborstenen Versorgungsrohr.
    ›Sieht ganz so aus, als hätte ich wieder ein eigenes Schiffs dachte Sten. ›Mal sehen, ob van Doormans Burschen seine Befehle befolgen.‹
    Er musste sich deswegen keine Sorgen machen – der Erste Offizier, der Navigationsoffizier und der technische Offizier lagen ebenfalls tot in den Trümmern.
    Commander Sten war jetzt der Befehlshaber der 23. Flotte.
    Zwei Stunden später gaben die Rettungsschiffe durch, dass sie sich im Anflug auf Cavite befänden.

 
Kapitel 73
     
    Drei Tage lang schien Cavite-City in grauer Milchsuppe zu versinken. Das war Teil des Täuschungsplans für die Evakuierung. Die Rettungsschiffe mussten nicht nur durch die Tahn-Patrouillen außerhalb der Randwelten schlüpfen – was ihnen erfolgreich gelungen war –, sondern auch unentdeckt auf der Planetenoberfläche landen und dort so lange bleiben, bis die zu Evakuierenden an Bord waren.
    Dabei half ihnen sogar die totale Luftüberlegenheit der Tahn ein wenig. Da nur noch selten Imperiale Schiffe im Luftraum auftauchten, wurden die Monitore und Scanner nur gelegentlich überprüft.
    Der Qualm und der Nebel über den Linien der Imperialen verschlechterten die direkte Sicht ohnehin dramatisch, und die »Milchsuppe« verdammte fast alle anderen Detektoren zur Nutzlosigkeit.
    Die Suppe war »Spreu«, eine Erfindung, die es sogar schon vor den Zeiten des Imperators gegeben hatte. Ursprünglich hatte Spreu aus dünnen Streifen Aluminiumfolie bestanden, die dazu dienten, Radarschirme zu irritieren. Die Folie wurde in Streifen geschnitten, die halb so lang wie die zu störende Wellenlänge waren, und von einem Flugzeug aus abgeworfen. Auf einem Überwachungsschirm erschien die Spreu als kompakte, undurchdringliche Wolke.
    Die neuartige Spreu war weitaus ausgeklügelter; man konnte damit nicht nur Radar, sondern auch Infrarot- und Lasersensoren stören. Und sie war fast unsichtbar – viele tausend dieser Streifen konnte man durch ein Nadelöhr schieben.
    Die Behälter wurden in die Atmosphäre geschossen, wo sie explodierten, und die Streifen regneten langsam auf Cavite-City herab. Sie waren zwar fast unsichtbar, machten das Atmen jedoch zur Qual.
    Die Tahn waren in Alarmbereitschaft gegangen, als ihre Sensoren plötzlich ausfielen, doch nach einiger Zeit waren sie überzeugt davon, dass diese neueste Taktik nur dazu diente, den unvermeidlichen Fall der Stadt hinauszuzögern. Da sie genau wussten, wo der Feind saß, waren sie eigentlich nicht auf Sensoren angewiesen. Die Spreuwolken waren für sie kaum mehr als ein lästiges Ärgernis.
    Dann gaben die anderen Systeme Alarm.
    Plötzlich meldeten Schiffe, die im Raum patrouillierten, feindliche Kräfte. Die Bildschirme zeigten deutlich, dass zwei komplette Imperiale Flotten auf Cavite zuflogen; Flotten, von denen der militärische Geheimdienst der Tahn behauptet hatte, dass sie nicht mehr existierten.
    Die Tahn-Schiffe gingen in volle Alarmbereitschaft und verließen die Atmosphäre.
    Der Geheimdienst hatte nicht geschlafen: die einzige Imperiale Schwadron in diesem Raumsektor wurde in Reserve gehalten. Die Tahn wurden von den vier Zerstörern »angegriffen«, die die Linienschiffe in die Randwelten begleitet hatten. Vier Zerstörer und fast eintausend kleine, unbemannte Drohnen.
    Drohnen waren mit Elektronik voll gestopfte ferngesteuerte Sprengköpfe, die die Signale aller möglichen Kriegsschiffe mit Ausnahme der ganz großen Schlachtkreuzer ausstrahlen konnten.
    Einmal wenigstens hatte das Imperium Glück.
    Lady Atago ließ ihre Schiffe Gefechtsformation einnehmen und bereitete den Gegenangriff vor.
    Inzwischen rauschten die Linienschiffe hinunter nach Cavite-City.
    Natürlich wurden sie sofort von den Tahn-Infanteristen entdeckt und gemeldet, doch zu dem Zeitpunkt, als die Berichte Lady Atago erreichten, befand sie sich sechs Stunden von Cavite entfernt. Außerdem machte sie sich dort draußen um andere Dinge Sorgen als um Transporter, die ihrer Meinung nach höchstens bedeutungslose Mengen Nachschub für die Bodentruppen des Imperiums brachten.
    Es dauerte noch eine volle Stunde, bis sie herausfand, was sich hinter dieser Imperialen Phantomflotte wirklich verbarg.
    Sieben Stunden, um einen Planeten zu evakuieren.
    Sullamoras konfiszierte Linienschiffe ließen sich wie stumpfnasige Torpedos auf dem Flottenhafen Cavite nieder, Schutt und Trümmer unter sich zermalmend.
    Dann lief Kilgours Evakuierungsplan an. Er hatte die Zivilisten in Gruppen zu 50
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