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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two
Autoren: Auerbach , Keller,
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Pippa.«
    »Aber nicht auf Deutsch. Ich habe mir vorgenommen, alle Stücke noch einmal zu lesen. Hideaway ist die perfekte Umgebung dafür. Vielleicht wage ich mich sogar an eine eigene Übersetzung.« Sie seufzte. »Ich weiß auch schon, welches Stück: Verlor’ne Liebesmüh .«
    »Ach, Kind. Immer noch Leo? Du wirst über ihn hinwegkommen, ganz bestimmt.«
    »Das ist es nicht. Ich hatte sehr auf einen Auftrag gehofft, der mir leider durch die Lappen gegangen ist. Nicht gerade Shakespeare, aber immerhin kein wissenschaftlicher Text, sondern eine literarische Übersetzung. Aber seit meiner Rück kehr nach Berlin komme ich beruflich auf keinen grünen Zweig.«
    »Wenn du dich da mal nicht täuschst«, murmelte Hetty und fügte laut hinzu: »Es kommen auch wieder bessere Zeiten.«
    »Möglich«, sagte Pippa, »und bis dahin mache ich es mir mit Apfelwein und einem spannenden Krimi in deinem kuscheligen Häuschen gemütlich. Morgens frühstücke ich bei Nicky im Dorfcafé, am frühen Abend gehe ich mit Rowdy eine Runde ums Dorf und genieße anschließend im Pub noch einen Cider. Nachts liegt dann Peter Paw auf meinem Bauch und schnurrt mich in den Schlaf. Herrliche Aussichten! Oma Will, deine Pläne, nach Berlin zu reisen, kommen zum perfekten Zeitpunkt.«
    »Das fand deine Mutter auch.« Hetty lächelte geheimnisvoll.
    Sie hatten den Ausgang erreicht. Direkt vor dem imposanten Flughafengebäude stand ein Bus mit der Aufschrift Shakespeare Birthday Festival, und direkt daneben parkte Hettys mitternachtsblauer Bentley-Oldtimer. Die Hälfte der Plätze im Bus war durch junge Leute besetzt.
    Hetty musterte den Bus. »Vielleicht wird sich dein Aufenthalt doch etwas anders gestalten, als du denkst. Es könnte sein, dass du ab und an den Wunsch nach etwas konventionellerer Kleidung verspüren wirst, my dear.«
    »Wie bitte?« Pippa war erstaunt. »Wie meinst du …«
    Pippa konnte ihre Frage nicht vollenden, denn Hetty Wilcox ging auf einen Mann zu, der aus dem Bus gestiegen war, und rief: »Wie wunderbar, dass wir uns hier treffen!«
    Du liebe Güte – Debbies Vater hat sich in George Clooneys älteren Bruder verwandelt!, dachte Pippa entzückt beim Anblick des distinguierten Herrn, von dem ihre Großmutter jetzt herzlich auf die Wangen geküsst wurde.
    Hetty winkte Pippa heran. »Komm, Darling, und begrüße Lysander Smith-Bates. Lysander – du erinnerst dich an meine Enkelin Pippa?«
    Smith-Bates ergriff Pippas Hand, deutete eine Verbeugung an und sagte: »Hier ist der Himmel, wo Julia lebt, und jeder Hund und Hahn und kleine Maus, das schlechteste Geschöpf, lebt hier im Himmel und darf ihr Antlitz sehn …«
    »Hund und Katz ’ und kleine Maus«, korrigierte Pippa automatisch, während sie feststellte, dass in den braunen Augen des Mannes, der noch immer ihre Hand hielt, goldene Punkte funkelten.
    Lysander brach in Lachen aus. »Wie könnte ich die naseweise Miss Pippa vergessen, die mich schon mit vierzehn verbesserte, wenn ich Romeo falsch zitierte?«
    Pippa errötete.
    »Bitte verzeihen Sie mir meinen kleinen Scherz nach all den Jahren. Ich wollte Sie nicht in Verlegenheit bringen. Ich freue mich außerordentlich, Sie wiederzusehen, Pippa. Wie ich hörte, haben Sie mittlerweile Ihren eigenen Romeo gefunden?«
    »Vergangenheitsform, Lysander«, antwortete Pippa, »in meinem Fall erwies sich Romeo selbst als Dolch. Ich lebe seit einiger Zeit getrennt.«
    Smith-Bates machte ein zerknirschtes Gesicht. »Und wieder ein Fettnäpfchen. Leider scheint es heutzutage die Regel zu sein, dass die große Liebe nicht mehr für die Ewigkeit gilt. Bei mir war es so – und jetzt steht meine Tochter ebenfalls vor dieser Entscheidung.«
    »Debbie?« Trotz des Themas strahlte Pippa, als sie nach langer Zeit wieder von ihrer alten Ferienfreundin hörte.
    Da ihre Großmütter nebeneinander wohnten, hatten Debbie und Pippa viele Ferien in Hideaway miteinander verbracht. Sie waren gemeinsam erwachsen geworden und hatten lange eine intensive Brieffreundschaft gepflegt. Während der letzten Jahre war der Kontakt zu Pippas Bedauern immer sporadischer geworden.
    »Geht es Debbie gut – trotzdem?«, fragte sie. »Lebt sie immer noch in Seattle?«
    Lysander Smith-Bates setzte zu einer Antwort an, aber dann erregte etwas in Pippas Rücken seine Aufmerksamkeit. Er runzelte kaum merklich die Stirn und murmelte: »Die Arbeit ruft. Pippa, ich muss mich leider von Ihnen verabschieden. Aber wir sehen uns ja bald wieder.«
    Pippa drehte sich
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